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Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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ein großes Glas Wasser ein. »Möchtest du nicht doch etwas essen?« Matteo schnalzte verneinend mit der Zunge.
    Â»Wieso untergehendes Schiff?«, fragte Magdalena nach, anscheinend war Matteo nicht ganz freiwillig hier.
    Â»Die letzte Saison lief gut für das POLO , nur wir sind nicht bezahlt worden. Aber weil wir so gerne ehrenamtlich arbeiten, sind wir jetzt wieder hier…«, murmelte er.
    Â» Du hast mich doch überredet und warst froh, dass wir Ende Juli überhaupt noch diesen Job bekommen haben!«
    Â»Nannini, du verdrehst immer alles! Vor einem Jahr musste ich dich dringend aus Rom rausbringen, egal wohin. Aber heute weiß ich, was die Elbaner schon letztes Jahr wussten, nämlich dass Leone knapp bei Kasse ist. Wir sind nur mehr die einzigen Samariter, die sich von ihm ausnützen lassen.« Matteos Stimme ertönte jetzt dicht hinter ihr: »Leone fühlt sich als Besitzer des POLO , hat es aber nur gepachtet und muss, wie jeder andere auch, die gesetzlichen Auflagen erfüllen. Ein Fremdwort für ihn …«
    Magdalena hätte gern noch mehr erfahren, zum Beispiel weshalb Nina Rom dringend hatte verlassen müssen, aber sie wagte nicht nachzufragen.
    Nina schüttelte den Kopf, schnitt Matteo über Magdalenas Schultern hinweg eine Grimasse und strahlte sie im nächsten Moment an: »Ich mag dich! Ich mag Frauen, die … so sind wie du. Du hast ein schönes Gesicht, wie ein Model für Naturseife oder so was, nur die Haare, die Haare würde ich…«
Naturseife!? Magdalena ließ ihre Gabel sinken. Wie kam sie jetzt darauf? Nina winkte ab, als sie Magdalenas Gesichtsausdruck sah. »Na okay, lassen wir das.«
    Â»Ich würde gerne noch in Portoferraio suchen, bevor …«
    Â»Nach deinem Vater? Heute? Ne, das kannst du vergessen!« Nina schüttelte energisch den Kopf.
    Â»Aber ich muss!«
    Â»Auch die Reise nach Forte dei Marmi kannst du vergessen!«
    Â»Aber ich muss!« Es klang schon nicht mehr so überzeugt wie beim ersten Mal.
    Â»Du hast eine leichte Gehirnerschütterung und bist gestern kollabiert, eigentlich sollten wir noch mal mit dir ins Spital …«
    Magdalena spürte wieder Tränen in sich aufsteigen, sie gab auf.
    Â»Ich werde bei der Treva anrufen.«
    Â» Brava . Sehr gut.« So langsam ging Magdalena Ninas mütterliches Getue auf den Wecker, aber sie merkte, dass sie sich trotzdem am liebsten an ihrer Schulter ausgiebig ausgeheult hätte. Also musste Nina wohl recht haben, sie war völlig fertig.
    Â»Machen die nicht dauernd solche Touren? Dann könnten sie dich doch abholen.«
    Â»Am kommenden Dienstag startet die letzte Perlen-der-Toskana-Tour vor dem Sommer, am nächsten Samstag kommen sie hier vorbei.«
    Â»Perlen der Toskana!«, schnaubte Matteo. Nina pikste euphorisch mit der Gabel in ihre Richtung.
    Â»Super, nächsten Samstag, also morgen in einer Woche. Du kurierst dich aus und hast dann noch ein paar Tage, um deinen Vater zu suchen, ganz in Ruhe!«
    Magdalena verrenkte sich unauffällig den Hals, um zu sehen, was Matteo davon hielt. Sie konnte doch nicht einfach eine Woche hierbleiben. Die Wohnung war jetzt schon überbelegt,
ein weiteres Mädchen für die Bar wurde jeden Tag erwartet, er musste in der Küche schlafen, ein erwachsener Mann, der nicht einmal ein eigenes Zimmer hatte. Wie alt er wohl war? Mitte dreißig bestimmt. Doch er stemmte sich nur aus dem Sofa hoch und murmelte: »Soll das jetzt immer so weitergehen, Nannini? Davon wird es nicht besser!«
    Â»Es wird nie besser, nie mehr!«, rief Nina mit gepresster Stimme.
    Â»Vielleicht nicht auf Elba. Aber in Rom schon, ich habe dich mehr als einmal gebeten, bei diesem Typ an der Piazza Verbano vorbeizugehen!« Auch Matteo wurde jetzt laut.
    Â»Scheiße, zu dem gehe ich ganz bestimmt nicht. Ich mache das so, wie ich mein, dass es richtig ist, okay?«
    Â»Vielleicht könnte ich ja jemanden für die Suche engagieren, bis ich wieder auf den Beinen bin, einen Privatdetektiv oder so«, murmelte Magdalena.
    Nina sah sie kurz an und machte eine knappe Handbewegung, »gibt es hier nicht«, dann wandte sie sich wieder Matteo zu. »Und wenn ich die nächsten zehn Jahre jeden Sommer hier arbeiten will und mir jede verdammte Nacht das Gelaber an der Bar anhören möchte, weil ich denke, dass mir das hilft, dann tu ich’s! Verstanden?«
    Matteo schwieg einen

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