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Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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um.
    Â»Sie weiß schon, was ich meine, sie kennt sich damit aus!«, sagte Nina.
    Â»Wir haben nur … ich wollte bestimmt nicht …«
    Â»Ich finde es scheiße, was du hier abziehst!«
    Â»Ich ziehe hier nichts ab !« Fassungslos starrte Magdalena in Ninas dunkle Augen, ihr Hals wurde vor Empörung ganz eng.»Der Schrank kam mir entgegen«, versuchte sie zu erklären, »und das Geschirr ist kaputt, das ersetze ich euch natürlich.« Sie zeigte auf das schiefe Rechteck der auseinandergebrochenen Hartfaserplatten am Boden und dann auf Matteo. »Das war doch alles ein Versehen.«
    Â»Aha«, sagte Matteo und stand auf, »na, ich gehe dann lieber mal.«
    Â»Du kannst Gift drauf nehmen, dass sie nie etwas dafür kann, sondern immer überredet wird, Matteo.«
    Â»Nein! Nicht immer!« Wie gemein von Nina, die Geschichte mit Florian gegen sie auszuspielen, Magdalena spürte heiße, ohnmächtige Wuttränen in sich aufsteigen, die sie den beiden auf keinen Fall zeigen wollte.
    Â»Nicht alles passiert mir, ohne dass ich es will, aber, da war ja auch überhaupt nichts …« Sie wies auf Matteos Rücken, der in
der Türöffnung verschwand. Doch Nina schüttelte den Kopf und sah sie mit einem Blick an, den Magdalena nicht deuten konnte. Was jetzt, hatte sie schon wieder etwas Falsches gesagt? Für Matteo offensichtlich schon …
    Â»Hier liegt ein Haufen Scherben«, hörte sie ihn in der Küche sagen. Magdalena wollte aufspringen und zu ihm laufen, aber sie biss nur die Zähne zusammen und trat mit einem Fuß gegen die einzige noch aufrecht stehende Seitenwand des Schranks, der daraufhin endgültig in sich zusammenbrach.

11
    A llora! Dein letzter Abend!« Evelina ließ ihre Faust mit der Pinzette auf den Tisch fallen, dass die Espressotassen hüpften und Magdalena zusammenzuckte. Wenigstens die Tassen waren heute Nachmittag heil geblieben. Evelina stand auf, strich sich mit der Zeigefingerkuppe über die dünnen schwarzen Linien ihrer Augenbrauen und ging dann in die dunkle Küche. Es war zehn Uhr abends, sie hatten ausnahmsweise keine Gäste zum Essen gehabt, und es hatte auch keine drei Gänge gegeben, sondern Pizza aus einer Pizzeria in Portoferraio. Worauf auch? Bis auf zwei Teller waren alle auf dem Boden zerschellt. Magdalena schaukelte ihren Rest Rotwein im Glas und guckte vorsichtig zu Nina hinüber. Während sie Stücke von pizza tonno gegen pizza margherita über den Tisch tauschten, hatten sie sich gegenseitig entschuldigt, tut mir leid wegen vorhin, mir auch, selbst Matteo hatte sich zu einem, ach, vergessen wir das doch, durchgerungen, ging ihr aber sonst aus dem Weg. Oder bildete sie sich das ein? Er war mit Mikki nach Procchio hinuntergefahren, um Zigaretten zu holen. Sie bildete sich wahrscheinlich auch ein, dass Nina seit zehn Minuten auf dem Sofa mit so unglücklicher Miene vor sich hin starrte, dass einem allein vom Zuschauen ganz elend werden konnte. Magdalena zermarterte sich den Kopf. Vielleicht ganz gut, dass Matteo nicht da war, so konnte sie nichts falsch machen. War Nina
wirklich eifersüchtig und wartete bloß darauf, dass sie endlich abreiste? Vielleicht musste sie ja nicht mehr mit hinüber in die andere Diskothek, in die Nina und Evelina sie zum Abschied schleppen wollten. Ein paar Hundert Meter vom POLO entfernt lag ein weiterer Nachtclub, dessen Namen sie sich nicht merken konnte. Doch schon kehrte Evelina mit ein paar Kleidungsstücken über dem Arm zurück, die sie in hohem Bogen auf das Sofa neben Nina warf. Magdalena nahm eins nach dem anderen mit spitzen Fingern hoch: Erwarteten Evelina und Nina wirklich von ihr, dass sie den einteiligen schwarzen Hosenanzug mit Armen und Beinen weit wie Flügel, diverse durchsichtige Blusen, breite Goldgürtel und ein kratziges Fünfzigerjahre-Lurexkleid in golddurchwirktem Pistaziengrün anprobierte? Sie seufzte. Evelina war nicht gerade schlank und dazu noch zehn Zentimeter kleiner als sie. Aber auch in manche von Ninas Sachen passte sie nicht, obwohl sie die gleiche Größe hatten, denn Magdalenas Schultern waren kräftiger, ihr Busen dagegen kleiner.
    Â»Ich dachte an den hier, der hat ziemlich lange Beine, die muss ich erst noch umnähen lassen«, sagte Evelina. Nina erwachte aus ihrer Starre, nach einem diskreten Blick auf Evelinas Stampfer tauschte sie ein schwaches Zahnlückengrinsen mit

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