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Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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schwarze Wildlederpumps aus ihrem Zimmer, 38, sie
hatten dieselbe Größe. Magdalena machte einige vorsichtige Schritte, die Absätze waren nicht sehr hoch, darauf konnte sogar sie laufen.
    Â»Na ja, die passen.« Sie gingen hinein, Magdalena wollte sich gern im Spiegel anschauen, doch Nina drückte sie auf einen Stuhl, der am Küchentisch stand, und begann ihr das Haar zu bürsten.
    Â»Diese Haare«, murmelte sie, »damit müsste man etwas ganz anderes machen …« Magdalena legte den Kopf zurück, es war angenehm, wie zart und doch sicher Nina ihre Haare berührte. Sie bündelte sie zum Pferdeschwanz, drehte sie zu einem Knoten und befestigte sie mit einer großen silbernen Spange an Magdalenas Hinterkopf. Dann klippste sie einzeln herunterhängende Strähnen mit kleinen Spängchen fest. Gänsehaut rieselte Magdalenas Nacken hinunter.
    Â»Warum hast du eigentlich keine Löcher in den Ohren? Alle italienischen Frauen haben Löcher in den Ohren, ich kenne keine ohne. Silberne Kreolen würden jetzt sehr gut dazu ausschauen. Ma! « Das ma! kannte Magdalena schon, immer, wenn man nicht weiterwusste, wenn es nichts mehr zu sagen gab, wurde es eingesetzt.
    Â»Da brauchen wir gar nicht viel bei der tollen Haut«, sagte Nina mehr zu sich als zu ihr, wühlte in ihrem Schminktäschchen nach einem dicken Pinsel und fuhr Magdalena damit kurz über die Wangenknochen.
    Â»Es tut mir leid, dass wir deinen Vater nicht gefunden haben«, sagte sie leise, »ich habe dir das so fest versprochen, und dann hat es irgendwie doch nicht geklappt…das wollte ich dir noch vor deiner Abreise sagen! Schau mal nach oben!«
    Â»Aber du hast mir so viel geholfen.« Magdalena schaute gegen die Decke, während Nina mit großer Ernsthaftigkeit an ihren Wimpern herumtuschte. »Du bist mit den Fotokopien und
mir tagelang über die Insel gefahren, um sie überall aufzuhängen, du hast einen obszönen Anruf auf deinem Handy ertragen müssen, und weißt du noch, in Porto Azzurro, am Hafen, der Typ, der uns da gefolgt ist?« Nina stieß nur lachend Luft durch die Nase. Magdalena atmete ihren Duft ein, Kaffee, Handcreme und das blassblaue Parfüm, das auf ihrem Orangenkistennachttisch stand und irgendwie sauber, wie nach vom Wind getrockneter Wäsche roch.
    Â»Und oben in Capoliveri, wo wir mittags diese leckere Pizza an dem Platz gegessen haben, diese zugeklappte, wie hieß die noch?«
    Â»Calzone.«
    Â»Genau, und auch in der letzten Ecke im Nordosten waren wir, in Cavo. Überall hängen die Fotokopien jetzt. Ein gutes Gefühl … Wirklich, du hast mehr als genug getan!«
    Â»Nein, denn wir haben nicht einmal Olmo Spinetti getroffen. Mach mal die Augen zu!«
    Â»Olmos Restaurant ist eben immer noch zu«, sagte Magdalena mit geschlossenen Augen, »du hast doch jeden Tag nachgeschaut und außerdem versucht, ihn per Handy zu erreichen. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll.«
    Â»Lass mal.« Nina schwieg für die nächsten Minuten. »Fatto!« , rief sie dann und brachte Magdalena eine glitzernde Jacke mit einem Sheriffstern am Revers aus ihrem Zimmer.
    Â»Da, sich den ganzen Abend wie eine Fledermaus zu fühlen, ist furchtbar anstrengend.« Magdalena streifte sie über, die langen Ärmel schauten aus den Jackenärmeln hervor, dann stöckelte sie mit Nina vor den großen Schrankspiegel in Evelinas Zimmer.
    Â»Na?!« Magdalena lachte, sie sah absolut verkleidet aus, da musste sie sich keine Sorgen machen, man würde sie nicht erkennen. Doch mit ihrem Gesicht war etwas anderes passiert, sie
ging näher an den Spiegel heran. Es war freigelegt, wie ein Blatt Papier, und Nina hatte etwas daraufgemalt, was sonst nicht da gewesen war: Augen, die hell unter den dunklen Wimpern hervorstachen, hohe Brauen, die ihr etwas Fragendes gaben, und einen Mund. Probeweise rieb sie ihre Lippen aneinander, sie waren cremig und schmeckten nach teurer Kosmetik. Ihr Mund war geschwungener, wie sollte man das beschreiben? Fraulich, genau, sie hatte plötzlich einen fraulichen Mund. Magdalena lächelte: »Was hast du am ersten Tag zu mir gesagt? Wie ein Model für Natur…wie war das?« Nina knuffte sie in die Seite: »Komm, du Naturseifengesicht, gehen wir rüber!«
    Â»Muss das sein?«
    Â»Ja! Du sollst dich amüsieren!«
    Es klang traurig und bedrohlich zugleich.

12
    E velina und

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