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Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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einem anderen war, und die Blitze waren das Zeichen für »aus und vorbei«, sie folgten den Herzen immer recht schnell. Manchmal schon am nächsten Tag.
    Â 
    09. August: ♡ - 10. August: Renato ist weg..
    16. August: ♡ - 18. August: Leandro ist gefahren..
    20. August: ♡ - 25. August: Tomaso zur Fähre gebracht. Er ruft nachts um drei an, vermisse ihn fast. Werde nicht mehr drangehen..
    Â 
    Sie schlief also nur mit denen, die sowieso wegfuhren. Wie geschickt … Da waren Stimmen! Die Wohnungstür! Mist. Mit fliegenden Händen schmiss Magdalena die Bücher in den Karton und beeilte sich, ihn an der richtigen Stelle im Schrank unter der Reisetasche zu vergraben. Sie stand auf, straffte die Schultern und ging in die Küche, in die mindestens acht Leute eingefallen waren.
    Â»Magdalena, wo warst du, geht es dir besser?«, fragte Nina besorgt.
    Â»Ja, danke, ich …« Aber Nina hörte ihr schon nicht mehr zu, sondern nahm die leere Weinflasche vom Küchentisch, stellte sie neben den Mülleimer und rief: » Ragazzi , was trinkt ihr?« Magdalena starrte sie an. Lebte sie, oder überlebte sie? Wenn sie nur wüsste, was mit Nina los war.
    Â»Sono Massimo, ti ricordi?« Ein rundes Gesicht kam ganz nah an ihres heran, Magdalena erinnerte sich nicht, doch Massimo erklärte, dass er heute seine Uniform nicht trage, sie müsse ihn
kennen, er sei einer der carabinieri vom letzten Essen. Er nahm einen Zug aus einem Joint, den Mikki ihm hinhielt, und gab ihn gleich darauf zurück.
    Â»Ach so«, antwortete sie und redete auf Italienisch weiter, »ich habe dich wirklich nicht erkannt.«
    Â»Ack so, ack so, warum sagen die Deutschen immer ack so?« Das konnte Magdalena ihm auch nicht so genau erklären. Ein paar Minuten noch lauschte sie seinen Ausführungen darüber, wie hart, gefährlich und ehrenvoll es sei, in Italien als Polizist zu arbeiten, dann nutzte sie eine kurze Gesprächspause, um mit einem weiteren Glas Wein auf die Terrasse zu fliehen, wobei sie schwankend mit einem Teil der Tür und Matteos schwarzem Brustkorb zusammenstieß.
    Â»Ouups«, rutschte es ihr etwas zu laut heraus, »was machst du denn hier?« Das hatte sie ihn heute Mittag schon einmal gefragt, fiel ihr im selben Moment ein. Matteo machte zwei Schritte zurück, lehnte sich an die hüfthohe Mauer und starrte nach unten in den dunklen Park.
    Â»Ich denke nach.« Drinnen zerschellte ein Glas auf den Fliesen. Jetzt haben wir höchstens noch zwei, dachte sie.
    Â»Ist das ein guter Platz zum Nachdenken?«
    Â»Weißt du, Maddalena«, sagte er, ohne sie anzuschauen, »jeder hat eine Bestimmung in seinem Leben, jeder hat etwas, was er unbedingt tun muss.«
    Â»Und darauf wartest du jetzt?« Er hatte ihren Namen gesagt, das erste Mal, und dann noch in der weicheren italienischen Form, sie konnte ein verlegenes Kichern gerade noch unterdrücken.
    Â»Bin schon mittendrin. Und du ja offensichtlich auch.« Aha, sie war auch mittendrin. Um einen stabileren Stand bemüht, hielt sie sich neben ihm an der Mauer fest und fühlte sich geschmeichelt.

    Â»Und Nina?«
    Â»Nina sucht gerade wieder. Du darfst ihr ihre seltsamen Launen nicht übel nehmen, sie ist nicht sie selbst.«
    Magdalena nickte, das hatte sie auch schon vermutet.
    Â»Ich werde morgen rüber nach Livorno fahren, um mit einem Freund ein Auto zu kaufen, vielleicht sehen wir uns gar nicht mehr.« Er sah sie direkt an. Magdalena hätte sich gern auf die Zehenspitzen gestellt und ihn umarmt, mutig genug war sie nach dem dritten Glas Wein, aber wahrscheinlich schaute Nina ihnen schon wieder durch die Scheibe zu. »Alles Gute, dir, und: in bocca al lupo! «, sagte er. Im Maul des Wolfes, eine wirklich ermutigende Floskel. Er grinste. Magdalena spürte, wie sie rot vor Freude wurde, doch dann sah sie ihn genauer an. Wirkte er nicht eher erleichtert, dass sie ihm und Nina ab morgen nicht mehr in die Quere kommen konnte?
    Â»Ja, dir auch«, es klang nach gar nichts, sie überlegte hin und her, was sie noch zu ihm sagen könnte.
    Â»Und gib acht auf den Zitronengarten!« Er nickte. Sie streckte ihre Hand aus, um ihn ein letztes Mal zu berühren.
    Â»Und - vielleicht baue ich ja irgendwann mal das Bienenhaus …«
    Â»Wer weiß, warum nicht?« Sie wünschte, er würde sie jetzt einfach an sich ziehen und nicht mehr loslassen, egal, was Nina

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