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Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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mal in Procchio getroffen hast, als ich gerade von Holger kam, weißt du noch? Ihr habt miteinander geredet.« Magdalena strich sich nervös über ihre Haare, der Bob saß noch so perfekt wie am ersten Tag.
    Â» Ich habe nicht mit ihm geredet!«, sagte Nina scharf.
    Â»Der Argentinier etwa!?« Matteo guckte gequält, als ob er Bauchschmerzen hätte.
    Wieso etwa ? Ja, er war Argentinier, so viel wusste sie inzwischen, man hörte es seinem Italienisch auch an. Sein Urgroßvater war 1924 nach Argentinien ausgewandert, er, der Urenkel kehrte Jahrzehnte später zurück und bekam wieder einen italienischen Pass. Roberto Gustavo Giambastiani. Geboren vor 32 Jahren am 25. September in Buenos Aires. Waage. Das stand nicht in seinem Pass.
    Magdalena zuckte mit den Achseln und nickte.
    Â»O nein, der … von der Pfanne in die Glut«, knurrte Matteo, warf einen Seitenblick auf Nina, die ihn ignorierte, und fragte: »Und, hast du dort ein eigenes Zimmer?«
    Â»Nein, Matteo, sie schläft in seinem Bett!« Nina rollte mit den Augen.
    Â»Oh, so genau wollte ich es nicht wissen.«
    Â»Doch.«
    Â»Nein!«»Aber ja!«Evelina stöhnte. »Also für mich bitte eine Cola, die beiden machen mich fertig, ich brauche dringend Koffein.« Matteo nahm einen Espresso, Nina entschied sich für ein Glas Weißwein mit einem Schuss Aperol. Magdalena gab die Bestellung bei Franco an der Theke auf und lief mit ihrem
Tablett auf die Straße, um zu sehen, ob dort noch alles in Ordnung war. In Francos Augen sah sie Genugtuung, er liebte es, wenn sie in Bewegung war.
    Â»â€¦ und trotzdem ist der nicht gut für sie …«, Matteo schaute nicht hoch, als sie mit Getränken, Nüssen und Chips an ihren Tisch trat, »… ich meine ja nur.«
    Â»Hier, für meinen Freund Matteo, un vero amico. « Mit diesen Worten stellte sie den Espresso vor ihm ab. Natürlich merkte er es. Sex zu haben, macht überlegen. Sex macht schön. Begehrenswert. Sie versuchte, ihr Grinsen aus dem Gesicht zu nehmen.
    Â»Du hast das Foto aufgehängt!«, sagte Nina zu ihr, während sie Matteo mit dem Ellbogen einen Stoß in die Seite verpasste.
    Â»Ja«, erwiderte Magdalena, »Sara hatte nichts dagegen, aber bis jetzt haben sich nicht viele Leute darum gekümmert.«
    Â»Er wird kommen, ich glaub ganz fest daran.« Nina ließ die Eiswürfel in ihrem orangefarbenen Getränk klingeln.
    Â»Na, du hast ja auch fest daran geglaubt, dass das POLO wieder aufmacht«, gab Matteo trocken zurück.
    Â»Weißt du, wo wir derweil sind?«, fragte er zu Magdalena gewandt, während er sie mit einem Blick anstarrte, der vielleicht eher ausforschen wollte, wo sie inzwischen mit Roberto war. Sie hob verneinend die Schultern.
    Â»Wir haben schon bei Laura angefragt! Stell dir vor, die Mannschaft vom POLO bittet nebenan im Club 64 , der ewigen Konkurrenz, um Arbeit! Schlimmer als das geht’s nicht!«
    Jetzt war Nina an der Reihe, mit den Schultern zu zucken.
    Â» E allora? Laura ist total in Ordnung, sie wartet noch bis Mitte des Monats ab, wir sind quasi schon eingestellt.«
    Â»Quasi!?« Evelinas Hand voller Chips verharrte in der Luft.
    Â»Ich habe nicht mehr genug Geld, um ›quasi‹ zu akzeptieren. Du hast gesagt, es ist sicher!«

    Â»Es ist sicher! Zufrieden?« Nina nahm einen Schluck aus ihrem Glas und schaute sich betont munter um.
    Â»Endlich der richtige Mann, der neue Bürgermeister«, begann Matteo jetzt, »dem geht es nicht ums Geld wie allen anderen, der will Elba wieder zu dem machen, was es mal war. Also zurück zur Natur, keine weiteren Diskotheken, keine weiteren Campingplätze, die neue Umgehungsstraße um Marina di Campo ist gestoppt. Und jetzt gelten die Regeln des Parco Nazionale sogar für alle …«
    Â»Dann kommen die Touristen gar nicht mehr«, maulte Evelina.
    Â»Im Gegenteil! Die kommen gerade, wenn man ihnen etwas Besonderes bietet! Ich habe mich neulich, als er bei uns oben war, mit ihm unterhalten, guter Mann.«
    Â»Der uns die Arbeit wegnimmt.« Evelina gab nicht auf.
    Magdalena hätte gern noch weiter zugehört, irgendwie vermisste sie die Kabbeleien der drei, doch sie musste sich um ihre Tische kümmern, die sich jetzt gegen halb zehn langsam füllten.
    Natürlich ist Roberto gut für mich, dachte sie trotzig, während sie eine Limonadenpfütze von der Tischplatte

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