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Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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Daniele total nett und ziemlich g’scheit, die beiden haben uns sogar einen Vorschuss angeboten.«
    Â»Hast du ihn angenommen?«
    Â»Nein, brauch ich nicht«, sagte Nina abwesend, während sie in ihrer Tasche nach etwas kramte. Brauch ich nicht, das bedeutet, sie hat nicht nur eine Wohnung in Rom, sondern auch reichlich Geld, überlegte Magdalena.
    Â 
    Gegen sechs machte sie sich auf den Heimweg.
    Â»Morgen wieder hier?«, rief Nina ihr nach. »Oder komm doch vor der Arbeit mal zu uns ins POLO .« Magdalena nickte und nahm sich vor, Matteo bei der Gelegenheit endlich nach Ninas Vergangenheit zu fragen. ›Mehr kann ich dir im Moment nicht erzählen‹, hatte er im Zitronengarten gesagt, aber vielleicht jetzt, wann auch sonst? In einer Woche fuhr sie doch schon wieder nach Hause.

24
    M eine Magdalena,
    120 Kinder auf dem Schulhof, die Damen des Kollegiums und ihre Sonderwünsche, Rektor Remmers, 10 Bienenvölker, der Garten und die Werkstatt, das ist Hochleistungssport. Ich bin froh, dass am Wochenende endlich die Sommerferien anfangen.
    Â 
    Magdalena lächelte gegen ihren Willen. Rudi liebte diese Aufzählung, so hatte er schon zu Oma Wittas Zeiten seinen Tag und sein Leben für sich geordnet. Die Schule, die Bienen, der Garten - sie konnte die Litanei mühelos mitsprechen. Und wieder kein Wort über Elba. Alles wie immer.
    Â 
    Komm gesund wieder!
Dein alter Großvater
    Â 
    Sie holte tief Luft, diesmal würde sie ihn nicht schonen, und klickte auf ›Antworten‹:
    Â 
    Lieber Rudi,
    hier also die neusten Nachrichten von ELBA. Die Tage vergehen schneller als in Deutschland, ich arbeite abends recht lange und schlafe vormittags.

    Sollte sie ihm wirklich von ihrer neuen Angewohnheit, nach der Arbeit in der Bar Elba noch kurz in den angesagtesten Nachtclub der Insel zu fahren und bei Nina an der Bar einen Martini d’Oro zu trinken, berichten? Lieber nicht.
    Dort sah sie auch Matteo, der immer ein Glas Whiskey in der Hand hielt - oder war es manchmal vielleicht doch Apfelsaft? - und mit ernster Miene schweigend am Kassenhäuschen oder an einem anderen Platz mit Blick über die Menschenmenge stand. Das Mikro eines Headsets hing vor seinem Mund, als ob er in einem Callcenter arbeitete, er wirkte nachdenklich und unglücklich.
    Â 
    Kannst Du Dir das vorstellen, ich, die Frühaufsteherin, komme manchmal vor ein Uhr mittags gar nicht hoch …
    Â 
    Er konnte sich wahrscheinlich auch nicht vorstellen, dass sie mittlerweile fast ausschließlich Kleider trug, überhaupt keinen Sport mehr trieb, wenn man von den paar täglichen Schwimmzügen im Meer einmal absah, und Champagner zu ihrem Lieblingsgetränk geworden war.
    Â 
    Die Arbeit in der Eisbar macht aber immer noch Spaß, ich lerne viel und bin inzwischen ganz schön fix.
    Â 
    Wenigstens hier log sie nicht und verschwieg noch nicht einmal etwas: Gemeinsam mit Franco und Cristina hatten sie sich zu einem ganz anständigen Team entwickelt. Wenn die kleine Sara abends um halb neun erschöpft aus der Bar trat, in der sie bereits seit sechs Uhr morgens gestanden hatte, überließ sie ihnen beruhigt das Feld. Walter führte die Oberaufsicht, indem er sie alle in Ruhe ließ.

    Â 
    Du merkst, es geht mir richtig gut auf ELBA. Danke übrigens für den Zeitungsartikel über die Schließung von Ditfurther, eigentlich wollte ich Dich, bevor Du es erfährst, mit einer neuen Stelle überraschen … Beim Geologischen Dienst in Münster habe ich sehr gute Chancen, ab September genommen zu werden. Ich bin immer noch die einzige Bewerberin, und dank meiner guten Beziehungen werde ich das auch bleiben … Die kungeln da, was das Zeug hält, aber das kann mir in diesem Falle ja nur recht sein. Mit dem Zug bin ich morgens in dreißig Minuten in Münster. Das ist die Sache doch wert, findest Du nicht?
    Â 
    In Wahrheit war der neue Job höchstens zu sechzig Prozent sicher, und Magdalena hatte überhaupt keine Lust auf den Geologischen Dienst. Im Internet hatte sie sich deswegen auch bei einigen Firmen beworben, die mit Sprüchen wie »Alles nach Plan« und »Ihre Karte ist unsere Welt« warben. Schaden konnte es nicht.
    Â 
    Ich habe hier wirklich sehr nette Freunde gefunden, die ich jeden Tag am Strand treffe.
    Â 
    Nette Freunde? Sie legte sich zu Nina und Evelina und denen, die sich sonst noch um die beiden scharten. Evelina vermaß bei

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