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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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auf eine Erklärung. Sie verschränkte zur Unterstreichung ihrer Autorität die Arme vor der Brust und brachte seinen wandernden Blick zum Stehen. „Ist Pater Francis da?“
    Ray Howard sah vom Sheriff zu Maggie und erkannte, dass er keine weitere Erklärung bekam.
    „Ich denke, er ist hinten und zieht sich um. Er hat die Morgenmesse gehalten.“ Er traf keine Anstalten zu gehen.
    „Würden Sie ihn bitte holen, Ray?“ fragte Nick sehr viel höflicher, als Maggie es getan hätte.
    „Aber sicher.“ Er wandte sich zum Gehen, blieb jedoch noch einmal stehen. „Was soll ich ihm sagen, wer ihn sprechen will?“ Er sah Maggie an und wartete darauf, dass sie sich vorstellte.
    Maggie verlagerte nur seufzend ihr Gewicht. Nick streifte sie mit einem Seitenblick und erwiderte: „Sagen Sie ihm nur, Nick Morrelli, okay?“
    „Aber sicher.“
    Ray Howard verschwand hinter dem Vorhang. Maggie verdrehte die Augen und sah den lächelnden Nick an. „Quarterback, was?“
    „Das ist lange her, fast in einem anderen Leben.“
    „Waren Sie gut?“
    „Ich hatte die Möglichkeit, weiterzumachen und zu den Dolphins zu gehen. Aber Dad bestand auf dem Jurastudium.“
    „Haben Sie immer gemacht, was Dad Ihnen sagte?“
    Es hatte ein Witz sein sollen, doch Nick wirkte verärgert. Offenbar hatte sie unabsichtlich einen heiklen Punkt berührt. Schließlich erwiderte er jedoch lächelnd: „Offenbar ja.“
    „Nicholas!“ Ein kleiner grauhaariger Priester bewegte sich wie schwebend im bodenlangen schwarzen Gewand auf den Altar zu. „Mr. Howard sagte, du müsstest mich in einer offiziellen Angelegenheit sprechen.“
    „Hallo, Pater Francis. Tut mir Leid, dass ich nicht vorher angerufen habe.“
    „Das ist schon in Ordnung. Du bist hier immer willkommen.“
    „Pater, das ist Spezialagentin Maggie O‘Dell. Sie arbeitet für das FBI, und sie ist hier, um mir bei dem Alverez-Fall zu helfen.“
    Maggie gab ihm die Hand. Der alte Priester nahm sie mit beiden Händen und hielt sie fest. Dicke blaue Venen traten aus der dünnen braun gefleckten Haut hervor. Ein leichtes Zittern bewegte ihre Hand. Er sah ihr tief in die Augen, und es kam ihr plötzlich vor, als könne er ihr in die Seele blicken. Leicht fröstelnd hielt sie seinem Blick stand.
    „Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennen zu lernen.“ Nachdem er sie losgelassen hatte, stützte er sich am nahen Podium ab. „Christines Sohn Timmy erinnert mich an dich, Nicholas. Er ist einer von Pater Kellers Messdienern.“ An Maggie gewandt fügte er hinzu: „Nicholas war vor vielen Jahren einer meiner Ministranten in der alten St. Margaret Kirche.“
    „Wirklich?“ Maggie warf Nick einen Blick zu, um sein Unbehagen auszukosten. Eine Bewegung hinter ihm erregte ihre Aufmerksamkeit. Der Vorhang hinter dem Altar bewegte sich. Ein Luftzug war jedoch nicht zu spüren. Dann entdeckte sie die Spitzen weißer Tennisschuhe unter dem Vorhang. Anstatt Aufmerksamkeit auf den Lauscher zu lenken, lächelte sie Nick Morrelli an, dem die Erinnerungen des Paters peinlich zu sein schienen.
    Er beeilte sich, das Thema zu wechseln. „Pater Francis, wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns einige Fragen beantworten könnten.“
    „Sicher. Womit kann ich helfen?“ Er sah Maggie an.
    „Soweit ich weiß, haben Sie Ronald Jeffreys die letzte Beichte abgenommen“ , fuhr Nick fort.
    „Ja, aber ich kann darüber nicht reden. Ich hoffe, du verstehst das.“ Seine Stimme klang plötzlich brüchig, als würde das Thema an seinen Kräften zehren.
    Maggie fragte sich, ob er krank war. Vielleicht hatte er etwas Ernstes, das die Blässe seiner Haut erklärte. Seine Atemzüge waren kurz und angestrengt, während er sprach. Wenn er schwieg, hoben sich seine knochigen Schultern in einem seltsamen Rhythmus, begleitet von einem leisen Pfeifen.
    „Natürlich verstehen wir das“ , log sie. Eigentlich verstand sie es nicht, doch sie wollte sich ihre Ungeduld nicht anmerken lassen. „Wenn es allerdings etwas gäbe, das ein neues Licht auf den Alverez-Fall werfen könnte, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie es uns mitteilten.“
    „O‘Dell, das ist irisch-katholisch, nicht wahr?“
    Maggie war verblüfft und leicht verärgert über die Ablenkung. „Ja, das ist richtig.“ Jetzt klang sie ein wenig gereizt. Er schien es nicht zu bemerken.
    „Und Maggie bedeutet, dass Sie nach unserer heiligen Margaret benannt wurden.“
    „Ja, vermutlich. Pater Francis, falls Ronald Jeffreys Ihnen etwas gestanden hat, das uns zum Mörder

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