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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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von Danny Alverez führt, müssen Sie es uns sagen.“
    „Das Beichtgeheimnis gilt sogar bei verurteilten Mördern, Agentin O‘Dell.“
    Maggie seufzte und sah Nick an, der ebenfalls wirkte, als verlöre er die Geduld mit dem alten Priester.
    „Pater“ , begann er, „Sie können uns vielleicht eine Auskunft geben. Wer außer einem Priester darf die Letzte Ölung geben?“
    Der Themenwechsel schien Pater Francis zu verwirren. „Das Sakrament der Letzten Ölung sollte von einem Priester gegeben werden, aber bei außergewöhnlichen Umständen ist das nicht zwingend erforderlich.“
    „Wer sonst wüsste, wie sie zu geben ist?“
    „Vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde es im Baltimore-Katechismus erklärt. Sie beide sind vielleicht zu jung, um das zu wissen. Heute wird es wohl nur noch im Priesterseminar unterrichtet. Es könnte aber auch zur Ausbildung der Diakone gehören.“
    „Und was sind die Voraussetzungen, um Diakon zu werden?“ fragte Maggie leicht frustriert, weil damit ihre Verdächtigenliste länger werden konnte.
    „Es gibt strenge Regeln. Natürlich muss man gut zur Kirche stehen. Und leider können nur Männer Diakone werden. Ich verstehe nicht ganz, was das mit Ronald Jeffreys zu tun hat.“
    „Ich fürchte, das können wir Ihnen nicht mitteilen, Pater.“ Nick lächelte. „Bei allem Respekt.“ Er sah Maggie an und wartete, ob sie noch eine Frage stellte. Dann sagte er: „Danke für Ihre Hilfe, Pater Francis.“
    Nick gab ihr ein Zeichen, dass sie gehen sollten, doch sie blickte den Pater an und hoffte in den tief liegenden Augen etwas zu lesen. Fast schien es, als wolle er ihr etwas mitteilen. Doch der Priester nickte nur lächelnd.
    Nick berührte sie an der Schulter. Sie drehte sich um und ging mit ihm hinaus. Draußen auf den Stufen des Portals blieb sie plötzlich stehen. Er war bereits auf dem Bürgersteig, ehe er merkte, dass sie nicht mehr bei ihm war. Er schaute zu ihr hinauf und zuckte die Achseln. „Was ist los?“
    „Er weiß etwas. Jeffreys hat ihm etwas gesagt, das er uns verschweigt.“
    „Verschweigen muss.“
    Sie drehte sich um und lief zurück.
    „O‘Dell, was machen Sie?“
    Sie hörte Sheriff Morrelli hinter sich, als sie die schwere Tür aufstieß und den Mittelgang hinuntereilte. Pater Francis verließ gerade den Altarraum und verschwand hinter dem dicken Vorhang.
    „Pater Francis!“ rief Maggie. Das Echo ihrer Stimme gab ihr augenblicklich das Gefühl, eine Regel gebrochen und eine Sünde begangen zu haben. Der Pater blieb stehen, kam in die Mitte des Altarraumes zurück und sah ihr entgegen, wie sie auf ihn zukam, Nick Morrelli dicht hinter ihr.
    „Wenn Sie etwas wissen ... wenn Jeffreys Ihnen etwas gesagt hat, das einen weiteren Mord verhindern kann ... Pater, wenn Sie das Leben eines unschuldigen kleinen Jungen retten können, müssten Sie dann nicht das Beichtgeheimnis eines verurteilten Serienmörders brechen?“
    Atemlos blickte sie abwartend in die Augen des Mannes, der viel mehr zu wissen schien, als er preisgeben durfte oder wollte.
    „Ich kann Ihnen nur sagen, dass Ronald Jeffreys nichts als die Wahrheit gesagt hat.“
    „Wie bitte?“ Ihre Ungeduld verwandelte sich in Zorn.
    „Von dem Tag, an dem er die Tat gestand, bis zu seiner Hinrichtung hat Ronald Jeffreys immer nur die Wahrheit gesagt.“ Er sah ihr weiter in die Augen, doch wenn er ihr stumm etwas mitteilen wollte, so verstand sie ihn nicht. „Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden.“
    Nick Morrelli stand abwartend neben ihr und beobachtete, wie der Priester hinter dem Vorhang verschwand. „Mein Gott“ , flüsterte er schließlich, „was hat das bloß zu bedeuten?“
    „Es bedeutet, dass wir uns Jeffreys’ Geständnis ansehen müssen“ , entschied sie, wandte sich ab und ging. Diesmal achtete sie sorgsam darauf, dass ihre Absätze nicht auf dem Marmorboden klapperten.

19. KAPITEL
    Mit durchdrehenden Reifen preschte er vom Parkplatz der Kirche. Die Tüte mit Lebensmitteln fiel vom Sitz. Orangen kullerten unter seine Beine, während er das Gaspedal durchtrat.
    Er musste sich beruhigen. Er sah in den Rückspiegel. Niemand folgte ihm. Sie waren in die Kirche gekommen, um Fragen zu stellen. Fragen zu Jeffreys. Er wurde nicht verdächtigt, die wussten nichts. Sogar diese Zeitungsreporterin hatte angedeutet, dass Dannys Mörder ein Nachahmungstäter war. Jemand, der Jeffreys kopierte. Warum kam niemand darauf, dass Jeffreys der Nachahmungstäter war? Dass er ein

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