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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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mehr hasste er die Erinnerung an den Blick in Dannys Augen. Er hatte ihn erkannt und ihm vertraut. Und in seinem Blick hatte der stumme Vorwurf gelegen, ihn betrogen zu haben. Wenn Danny es doch nur begriffen hätte. Doch dieser Blick und das verdammte Kreuz am Hals des Jungen hätten ihm fast den Rest gegeben. Nein, er konnte kein Risiko mehr eingehen. Er zerrte sich die Maske über, und innerhalb von Sekunden spürte er Schweißtropfen im Gesicht.
    Wie ein Zombie machte er mit ausgestreckten Armen und tastenden Händen kleine Schritte, bis er gegen das Holzregal stieß. Seine Finger berührten Laterne und Streichhölzer. Fell streifte seine Haut. Er riss die Hand zurück, stieß die Laterne hinunter und fing sie blindlings auf, ehe sie den Boden berührte.
    „Verdammte Ratten!“
    Er hob das rostige Metall auf, riss ein Streichholz an und brachte den Lampendocht beim ersten Versuch zum Brennen. Das Dunkel erwachte im gelben Schein zum Leben. Kleine Erdbrocken fielen von den Wänden. Er vermied es, auf das eilig flüchtende Nachtgetier zu achten, und wartete. In wenigen Sekunden hatten die Viecher neue Verstecke gefunden, und alles war wieder still und friedlich.
    Er lehnte sich gegen das dicke Holzregal und drückte mit der Schulter. Ächzend und schwankend begann sich das schwere Teil zu bewegen. Es schrammte über den Boden und nahm weitere Erdklumpen mit. Schweiß rann ihm den Rücken hinab. In der Maske, die sich auf sein Gesicht presste, war es entsetzlich heiß. Schließlich war der Geheimgang frei. Er kroch in das kleine Loch, langte zurück und zog Tüte und Decke hinter sich her.
    Er hoffte, Matthew freute sich über die Baseballkarten.

20. KAPITEL
    Das Haus der Tanners befand sich am Stadtrand, am Ende eines Häuserblocks. Dahinter erstreckte sich ein riesiges Feld, auf dem große gelbe Baumaschinen die Landschaft veränderten, indem sie wie hungrige Monster Bäume mit einem Happen verschlangen. Solche Anblicke gehörten zu den Nachteilen des raschen Wachstums von Platte City. Ländliche Gebiete voller Wildrosen, strahlenden Goldruten und wogendem Präriegras verwandelten sich in perfekte Beete aus Blauschwingelgras und grauer Pflasterung, gespickt mit Plastikschaukeln und Geländewagen.
    „Großer Gott“ , raunte Nick, als er die Reihe geparkter Autos vor dem Haus der Tanners entdeckte.
    „Haben Sie jemand eingesetzt, der alles koordiniert?“ fragte Maggie O‘Dell vom Beifahrersitz des Jeeps.
    Er warf ihr lediglich einen Seitenblick zu.
    „Ich frage nur, Morrelli. Kein Grund, gereizt zu werden.“
    Sie hatte Recht. Ihr Ton war nicht vorwurfsvoll gewesen. Er durfte nicht vergessen, dass sie auf seiner Seite stand. Also informierte er sie, was er zwischenzeitlich unternommen hatte.
    Er hatte Hai Langston letzte Nacht einen Mini-Kommandoposten in Michelle Tanners Wohnraum einrichten lassen und dabei an die Lektionen gedacht, die Bob Weston ihn während des Alverez-Falles gelehrt hatte. Minuten nach Michelle Tanners verzweifeltem Anruf hatte er Phillip Van Dorn hergeschickt, um ihr Telefon anzuzapfen und eine Rundum-Uberwachung zu installieren. Noch vor Mitternacht hatte Lucy Burton den Konferenzraum im Sheriffbüro in einen Raum zur Lagebesprechung umgewandelt, mit Großaufnahmen von Matthew an der Wand und einer geschalteten Hotline.
    Diesmal hatte Nick umgehend die Polizeichefs von Richfield, Stanton und Bennet informiert und um zusätzliche Männer gebeten, um die Straßen, Felder und sogar das Flussufer abzusuchen. Seine eigenen Leute waren von Tür zu Tür gegangen. Sie hatten den Auftrag, höflich Fragen zu stellen, ohne Panik zu verbreiten. Falls das noch möglich war. Vielleicht war es dafür zu spät. Auf der Fahrt heute Morgen hatte er die verängstigten Eltern gesehen, die ihre Kinder zur Schule brachten. Dank seiner Schwester hatte der Wahnsinn bereits begonnen. Er mochte sich gar nicht vorstellen, was passierte, wenn die Sache mit Matthew allgemein bekannt wurde. Die Hoffnung, eine Panik noch zu verhindern, war vermutlich reiner Selbstbetrug.
    Die Haustür der Tanners stand offen, und Stimmen hallten in den Vorgarten. Maggie O‘Dell klopfte an die Fliegendrahttür und wartete. Nick hätte geklopft und wäre eingetreten. Da er nah hinter ihr stand, merkte er, dass er einen guten Kopf größer war als sie. Er beugte sich leicht vor, um den Duft ihrer Haare aufzunehmen, als der Wind ein paar Strähnen wie eine Liebkosung gegen sein Kinn wehte.
    Sie strich sich mit einer Hand das Haar

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