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Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Titel: Maggie O´Dell 02 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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viel Mühe es ihn kostete, seine Enttäuschung zu verbergen. „Scheint mir nicht sehr effizient zu sein.“
    „Wahrscheinlich war das bis jetzt nie ein Problem. Das Labor versucht die Anschriften aus den Abdrücken auf dem Notizblock darunter abzunehmen. Die beste Chance hätten wir natürlich, wenn wir das Auto des Opfers finden würden. Vielleicht liegt die Liste noch darin.“
    „Wurde der Wagen entdeckt?“
    „Noch nicht. Ich habe Beschreibung, Modell und Kennzeichen von der Behörde. Detective Rosen hat eine Suchmeldung rausgegeben. Bisher ohne Erfolg.“
    „Veranlassen Sie, dass die Langzeitparkplätze an den Flughäfen Reagan National und Dulles überprüft werden.“
    „Gute Idee.“ Tully kritzelte wieder eine Notiz nieder und benutzte diesmal den Kassenbon von seinem Lunch. Warum zum Teufel hatte er keine Notizblocks wie der Rest der Welt?
    „Er musste sie irgendwo hinbringen“, sagte Cunningham und blickte gedankenverloren über Tullys Kopf hinweg. „Irgendwohin, wo er Zeit mit ihr hatte und nicht Gefahr lief, gestört zu werden. Der Ort liegt vermutlich nicht weit von dort entfernt, wo er sie geschnappt hat. Wenn wir die Liste hätten, könnten wir ein paar Möglichkeiten einkreisen.“
    „Sir, ich habe einen Radius von etwa zehn Meilen um den Fundort der Leiche abgefahren. Das ganze Gebiet gehört zu dieser Bilderbuchgemeinde. Da gibt es keine leeren Lagerhäuser oder verfallenen Gehöfte.“
    „Man übersieht leicht das Offensichtliche, Agent Tully. JedeWette, Stucky baut darauf, dass wir genau das tun. Was haben Sie sonst noch?“ fragte er rasch und stemmte sich vom Bücherregal ab, plötzlich in Eile.
    „Wir haben ein Handy aus dem Abfallcontainer geholt. Es wurde vor einigen Tagen in einem örtlichen Einkaufscenter gestohlen. Ich hoffe, wenn wir die Auflistung der Anrufe bekommen, führt uns das weiter.“
    „Gut. Sieht ja so aus, als hätten Sie alles unter Kontrolle.“ Cunningham wandte sich zum Gehen. „Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie Hilfe brauchen. Leider kann ich Ihnen keine Sondereinheit zur Verfügung stellen, aber vielleicht kann ich ein paar Leute von anderen Fällen abziehen. Und jetzt gehen Sie nach Haus, Agent Tully. Verbringen Sie einige Zeit mit Ihrer Tochter.“
    Er deutete zu dem Foto auf Tullys Schreibtischecke. Es war das einzige, das Tully mit seiner Familie zeigte, Arm in Arm in die Kamera lächelnd. Es war noch gar nicht so alt, und doch konnte er sich nicht erinnern, glücklich gewesen zu sein. Es war das erste Mal, dass sein Chef auf sein Privatleben einging, und es erstaunte ihn, dass der distanzierte Cunningham wusste, dass er ohne seine Frau hergekommen war.
    „Sir?“
    Cunningham blieb, halb im Flur, stehen.
    Tully wusste nicht genau, wie er fragen sollte. „Soll ich Agentin O’Dell anrufen?“
    „Nein.“ Die Antwort kam rasch und entschieden.
    „Sie wollen warten, bis wir sicher sind, dass es Stucky ist?“
    „Ich bin zu neunundneunzig Prozent sicher, dass er es ist.“
    „Sollten wir Agentin O’Dell dann nicht wenigstens informieren?“
    „Nein.“
    „Aber Sir, sie könnte ...“
    „Welchen Teil meiner Antwort haben Sie nicht verstanden, Agent Tully?“ Wieder war die Antwort entschieden, ohne dass er die Stimme hob. Dann wandte er sich ab und ging.

21. KAPITEL
    Turner und Delaney lotsten Maggie erneut zu einem gemeinsamen Dinner aus ihrem Hotelzimmer. Ihre neuen Freunde in Kansas City, die Detectives Ford und Milhaven, führten sie diesmal zum angeblich besten Grilllokal der Stadt, nicht weit von der Bar entfernt, die sie gestern besucht hatten.
    Maggie hatte noch nie zwei Männer so viele Rippchen vertilgen sehen wie ihre beiden FBI-Kollegen. Deren Zwang, sich gegenseitig zu übertrumpfen, war lächerlich und etwas abgedroschen. Maggie merkte, dass sie nicht ihretwegen konkurrierten, sondern wegen der neuen Freunde. Ford und Milhaven feuerten das Sodbrennenfest der beiden an wie Zuschauer ein großes Sportereignis. Ford hatte sogar fünf Dollar auf den Tisch gelegt, als Preis für den, der als Erster den Rippchenberg auf seinem Teller wegputzte.
    Maggie lehnte sich zurück, nippte an ihrem Scotch und versuchte in dem verqualmten, dämmrigen Lokal etwas Interessanteres zu entdecken. Ihr Blick wanderte zum Eingang. Sie hoffte, Nick Morrelli hereinspazieren zu sehen, und hatte keine Ahnung, wie sie sich dann verhalten sollte. Ford hatte ihr nach dem Vortrag erzählt, dass er mit Nick zusammen auf dem College und später auf der

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