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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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sah.
    „Wir sind noch hier“, flüsterte David. „Die haben uns „Nein, warte“, unterbrach ihn die Stimme. „Mary ist in fünfzehn Minuten bei euch.“
    Pause. Eric fragte sich, ob die anderen Vaters Codeworte ebenso absurd fanden wie er. Musste nicht jeder, der mithörte, die Worte seltsam finden? Er hörte David sofort die Knöpfe drehen und die Frequenz auf Kanal fünfzehn einstellen.
    Im Raum wurde es wieder still. Eric sah, wie sich die anderen näher zum Funkgerät drängten und ängstlich Anweisungen erwarteten - oder vielleicht eine göttliche Intervention. Eric hätte gern Davids Gesicht gesehen. Hatte er genauso viel Angst wie sie alle? Oder spielte er weiterhin die Rolle des mutigen Anführers dieser verkorksten Mission?
    „David.“ Die Stimme im Funk knackte. Kanal 15 kam nicht so deutlich herüber.
    „Wir sind hier, Vater“, erwiderte David mit unüberhörbarem Zittern in der Stimme. Eric verließ der Mut. Wenn David Angst hatte, stand es schlimmer um sie, als sie ahnten.
    „Wie ist die Lage?“
    „Wir sind umzingelt. Aber bisher keine Schüsse.“ David machte eine Pause, um zu husten, als könnte er so die Angst loswerden. „Ich fürchte, es gibt keine Wahl, als aufzugeben.“
    Eric atmete erleichtert auf. Dann sah er sich rasch um, dankbar, dass die Dunkelheit seine Erleichterung und somit seinen Verrat, verbarg. Er stellte die Waffe beiseite und entspannte sich. Natürlich, sie mussten sich ergeben. Das war ihre einzige Chance. Dieser Albtraum war bald vorüber.
    Er konnte sich kaum noch erinnern, wie lange er schon andauerte. Die Lautsprecher draußen plärrten seit Stunden. Scheinwerfer hatten die Hütte mit gleißendem Licht erfüllt, während hier drinnen immer wieder Vaters auffordernde Stimme aus dem Funkgerät gekreischt hatte, sie sollten mutig sein. Eric fragte sich, ob es nicht ein sehr schmaler Grat war, der die Mutigen von den Törichten trennte.
    Plötzlich fiel ihm auf, dass Vater lange für seine Antwort brauchte, hielt gespannt den Atem an und lauschte. Draußen raschelten Blätter. Da war Bewegung. Oder spielte seine Fantasie ihm Streiche? War seine Erschöpfung in Paranoia übergegangen?
    Dann hörte er Vater flüstern: „Wenn ihr aufgebt, werden sie euch foltern.“ Die Worte waren erschreckend, doch der Tonfall tröstend, beruhigend. „Die haben nicht vor, euch leben zu lassen. Denkt an Waco. Denkt an Ruby Ridge.“ Dann schwieg er, während die anderen gespannt auf Anweisungen oder zumindest ein Wort der Ermutigung hofften. Wo blieben seine machtvollen Worte, die heilen und beschützen konnten?
    Eric hörte Äste knacken und schnappte sich sein Gewehr. Die anderen hatten es auch gehört und krochen und schlichen über den Boden zurück auf ihre Posten.
    Eric lauschte trotz des ärgerlich lauten Herzklopfens. Schweiß lief ihm den Rücken hinab. Die Finger zitterten ihm so sehr, dass er sie vom Abzug fernhalten musste. Waren Scharfschützen in Position gegangen? Oder schlimmer noch, waren Agenten herangekrochen, um die Hütte anzuzünden? Vater hatte sie vor den Flammen des Satans gewarnt. Bei all der explosiven Munition im Lagerbunker unter den Dielenplanken würde die Hütte innerhalb von Sekunden ein flammendes Inferno sein, aus dem es kein Entrinnen gab.
    Scheinwerferlicht durchflutete wieder die Hütte.
    Die Jungen huschten beiseite wie die Ratten und drückten sich in dunkle Ecken. Eric schlug sich das Gewehr ans Knie und glitt an der Wand hinab. Er bekam Gänsehaut. Seine Nerven lagen blank vor Erschöpfung. Sein Herz schlug so heftig gegen den Brustkasten, dass ihm das Atmen schwer fiel.
    „Und dasselbe von vorn“, raunte er vor sich hin, als eine Stimme durch den Lautsprecher bellte: „Nicht schießen! Hier spricht Spezialagent Richard Delaney vom FBI. Ich möchte mit Ihnen reden. Vielleicht können wir dieses Missverständnis mit Worten anstatt mit Kugeln aus der Welt schaffen.“
    Eric hätte am liebsten gelacht. Noch mehr Scheißdreck. Aber Lachen würde Bewegung erfordern, und im Moment lag sein Körper wie gelähmt an der Wand. Die einzige Bewegung war das Zittern seiner Hände, als er die Waffe fester umfasste.
    Er würde auf Kugeln setzen. Nicht auf Worte. Nicht mehr.
    David entfernte sich vom Funkgerät und ging zum vorderen Fenster, das Gewehr locker an der Seite. Was zum Teufel tat er da? Im Flutlicht sah Eric Davids Gesicht, und seine friedliche Miene verstärkte nur seine Angst.
    „Lasst euch nicht lebend fangen!“ plärrte Vaters Stimme

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