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Magic Cleaning

Magic Cleaning

Titel: Magic Cleaning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Kondo
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ist dieses ständige Durcheinander sowieso.» Solche Aussagen meiner Kunden haben meist zwei Ursachen.
    Ursache Nr. 1 : Der Schrank ist schlicht und einfach zu voll. Die Kleiderstange im Schrank einer meiner Klientinnen war so dicht behängt, dass es mehrere Minuten brauchte, um ein Kleidungsstück herauszunehmen. Sie musste so lange daran ziehen, bis sich der entsprechende Bügel löste. Die Bügel rechts und links davon bewegten sich keinen Millimeter und wenn der gewünschte Bügel schließlich draußen war, schnellten die anderen zusammen, als wären sie von Sprungfedern angetrieben. Da verstehen wir gut, dass die Kleidung in diesem Schrank schon seit einigen Jahren nicht mehr getragen wurde. Dies mag zwar ein extremes Beispiel sein, doch tatsächlich überfrachten viele Leute ihre Kleiderstangen hoffnungslos. Deshalb empfehle ich, alles zusammenzulegen, was man irgendwie zusammenlegen kann. Natürlich gibt es auch viele Teile, die man eben nicht zusammenlegen kann und die folglich hängend aufbewahrt werden müssen. Im Allgemeinen sind das Mäntel, Kostüme, Hosenanzüge, Jacken, Röcke und Kleider. Mein Hauptkriterium aber lautet: Wie fühlt sich das Kleidungsstück an wohlsten – zusammengelegt oder aufgehängt? Kleider, die fröhlich hin und her schaukeln, wenn der Wind darüberstreicht, oder Teile, die sich dem ordentlichen Zusammenfalten hartnäckig widersetzen, sollten ohne Wenn und Aber auf den Bügel kommen.
    Ursache Nr. 2 : Völlige Abwesenheit von Ordnung im Schrank. Wie lässt sich hier Abhilfe schaffen? Nun, zunächst einmal sollten Dinge derselben Kategorie als Gruppe aufgehängt werden. Reservieren Sie einen Bereich für die Hemden und Blusen, einen für die Jacken, einen für die Röcke und so weiter. Kleidungsstücke schätzen, genauso wie die meisten Menschen, die Gegenwart ihrer Artgenossen. Allein durch die Trennung nach Kategorien lässt sich die «Stimmung» und die Energie im Schrank bereits deutlich verbessern. Außerdem sieht alles gleich viel aufgeräumter aus. Eigentlich eine ganz einfache Maßnahme, dennoch höre ich oft von meinen Klientinnen: «Selbst wenn ich meine Kleidung nach Kategorien aufhänge, entsteht doch bald wieder die alte Unordnung.» Dann verrate ich meinen Kursteilnehmerinnen einen Trick, wie man die mit viel Mühe hergestellte Ordnung ganz leicht beibehalten kann: Probieren Sie es doch mal mit der «ansteigenden Linie».
    Für einen kleinen Selbstversuch zeichnen Sie jeweils einen nach rechts oben weisenden Pfeil und einen nach rechts unten weisenden Pfeil auf ein Blatt Papier. Sie können die Linien auch nur mit dem Finger in Luft malen. Was meinen Sie? Ich glaube, Sie haben gerade die Erfahrung gemacht, dass Sie sich beim Zeichnen des nach rechts oben weisenden Pfeils eindeutig besser fühlten. Dem Menschen liegt die nach rechts oben weisende Linie viel mehr als die nach rechts unten weisende. Indem wir dieses Prinzip auf die Ordnung in unserem Schrank übertragen, können wir dieses Wohlgefühl wahrnehmen, wann immer wir die Schranktür öffnen.
    Konkret bedeutet dies, dass wir (aus der Perspektive des oder der vor dem Schrank Stehenden) links die schweren, langen Sachen, rechts die leichten, kurzen Sachen einräumen. Also haben wir auf der linken Seite dicke Stoffe in dunklen Farben – und, je weiter wir nach rechts kommen, dünnere Stoffe in helleren Farben. Nach Kategorien unterteilt hängen wir von links nach rechts erst die Mäntel, dann die Kleider, die Hosen, die Jacken, die Röcke und die Blusen auf. Das ist die grundsätzliche Reihenfolge, da aber je nach Tendenzen in der eigenen Garderobe sich die Gewichtung verschieben kann, sollten Sie ruhig gemäß Ihrem eigenen Empfinden den Gesamteindruck einer ansteigenden Linie erzeugen. Wobei die Regel der ansteigenden Linie auch für die Reihenfolge innerhalb einer Kategorie gilt.
    Sieht man nun in einen Schrank hinein, der nach diesem Prinzip der ansteigenden Linie neu geordnet wurde, wird es einem unweigerlich leicht ums Herz, man bekommt gute Laune, und der Körper entspannt sich. Da alle Dinge empfänglich sind für die Stimmungen ihres Besitzers, springt dieses Glücksgefühl auf die Kleidung über. Dann geht auch von einem geschlossenen Schrank eine frische Brise aus. Wer dies einmal erlebt hat, wird sich von den Grundsätzen des «Aufhängens getrennt nach Kategorien» und der «ansteigenden Linie» nicht mehr abbringen lassen.
    Vielleicht denken Sie jetzt, dass solche Kleinigkeiten, solche

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