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Magic Cleaning

Magic Cleaning

Titel: Magic Cleaning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Kondo
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ergänzen und ausbalancieren können. Wenn sich die Dinge in Harmonie befinden, dann kann auch der Mensch ein harmonisches Leben führen. Ganz im Einklang mit sich selbst, der Natur und den Dingen.
    Ich interpretiere dies so, dass hiermit ein «natürliches» Leben gemeint ist, ein aufgeräumtes Leben ohne Ballast. Finden Sie nicht auch, dass es «unnatürlich» ist, Dinge zu besitzen, die uns weder glücklich machen noch uns nützen? Ist es nicht viel natürlicher, nur die Dinge um uns herum zu haben, die wir lieben und tatsächlich benötigen? Ich glaube ganz fest, dass jeder Mensch in einer natürlichen Umgebung leben kann. Der Weg dahin ist klar: Ausmisten, entrümpeln und aufräumen. Nur Dinge behalten, die uns wichtig sind, aber diese dann bitte auch wertschätzen. Und von diesem Kurs niemals abweichen! Sie werden sehen, das Glück fühlt sich davon angezogen. Ob nun mit oder ohne Feng-Shui.

Die wirklich wichtigen Dinge erkennen
    I ch bin mal wieder auf Hausbesuch. Meine Klientin hat sich gerade durch eine imposante Menge von allen möglichen Dingen gekämpft. Nun stehen wir beide vor zwei Haufen. Einem großen mit den zu entsorgenden Sachen und einem kleineren mit denen, die aufgehoben werden sollen. Ich picke mir ein paar Teile aus dem kleineren Haufen heraus und frage die Klientin ganz gezielt, ob dieses T-Shirt oder jener Pulli sie wirklich glücklich machen. Und was sagt sie? «Wie haben Sie das nur gemerkt? Tatsächlich sind das alles Dinge, bei denen ich unsicher war, ob ich sie nicht doch lieber wegwerfen sollte.»
    Bleiben wir beim Beispiel Kleidung. Ich bin keine Expertin in Sachen Stoffqualität, Verarbeitung, Schnitt und Design, und ich lasse mich auch nicht vom Alter des Teils beeinflussen. Aber wenn ich meine Klientin aufmerksam beobachte, fällt es mir auf, wenn sie unsicher wird. Ich sehe es an der Art, wie sie an das Kleidungsstück herangeht, am Ausdruck ihrer Augen, sobald sie es berührt, oder auch an der Geschwindigkeit, mit der die Entscheidung getroffen wird. Es gibt einen eindeutigen Unterschied in Mimik und Gestik, je nachdem, ob uns etwas glücklich macht oder ob Zweifel bestehen.
    Bei den Dingen, die uns wirklich glücklich machen, heben die Finger das Stück sanft hoch, die Augen leuchten, und die Entscheidung ist schnell gefallen. Nehmen wir aber etwas in die Hand, das uns nicht glücklich macht, sind unsere Bewegungen verhalten, der Kopf neigt sich zur Seite, die Schultern sacken nach unten, und wir überlegen einen Moment, bis wir das Teil dann auf den «Behalte ich»-Haufen werfen. Dass dies nicht aus tiefstem Herzen kommt, sieht man an der leicht gerunzelten Stirn und den herabhängenden Mundwinkeln. Sind wir völlig ratlos, was wir mit einem Kleidungsstück (oder einem anderen Gegenstand) machen sollen, kommt es meist zu einer Übersprungshandlung. Wir essen einen Keks, holen die Zeitung rein oder gehen zur Toilette.
    In meinen Coachings bekommt jede Klientin, bevor ich sie zu Hause besuche, eine Stunde Einzelunterricht über Magic Cleaning und die KonMari-Methode. Allein dieser Vortrag hinterlässt einen so starken Eindruck, dass die meisten bereits vor meinem Besuch mit dem Aufräumen beginnen. Wie auch Frau A. ( 30 Jahre alt), eine ziemlich gute Schülerin. Als ich zu ihr kam, hatte sie bereits 50 Müllsäcke entsorgt. Voller Stolz öffnete sie für mich die Türen des Wandschranks und meinte: «Mehr kann ich nicht wegwerfen!» Ich durfte im Vorgespräch Fotos des «Originalzustands» sehen und stellte nun tatsächlich einen gewaltigen Unterschied fest. Die Pullover, die vorher lieblos in die Schubladen gestopft waren, hatte Frau A. fein säuberlich einsortiert, und die freistehende Kleiderstange, die kurz vor dem Zusammenbruch schien, machte jetzt den Eindruck, als sei darauf sogar noch Platz!
    Zielsicher schnappte ich mir eine braune Jacke und eine beige Bluse aus dem Schrank. Beide Teile waren sehr schön gepflegt, doch ihnen haftete die Aura des Ungetragenen an. Es war deutlich zu spüren, denn sie unterschieden sich in ihrer Ausstrahlung stark von den anderen Kleidungsstücken. Als ich dann fragte: «Machen diese Sachen Sie wirklich glücklich?», wurde Frau A. etwas blass um die Nase, gab dann aber eine sehr ausführliche Antwort: «Nun ja, ich liebe den Schnitt der Jacke. Eigentlich hatte ich eine schwarze gewollt, aber die war in meiner Größe bereits ausverkauft … Also habe ich die genommen. Ich hatte noch keine braune Jacke, und ab und zu würde ich sie schon

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