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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Scherz fand allgemein Gefallen bei der Gruppe; Midge lachte mit ihnen. Ich nehme an, mein Lächeln fiel eher gezwungen aus.
    Sie schob sich zwischen Kinsella und mich und bat Mycroft, ihr zu folgen, und er schickte sich an, das zu tun - und stockte. Er blieb auf der Schwelle stehen; sehr abrupt, wie ich fand. Die Lichtverhältnisse waren nicht mehr gerade optimal, aber ich bin mir sicher, daß er blaß wurde — nur vorübergehend.
    »Es wäre sehr interessant für mich, wenn ich dieses wunderbare Haus erst noch kurz von außen besichtigen könnte, bevor ich eintrete«, sagte er hastig - beinahe zu hastig. »Diese Stufen da sehen faszinierend aus.«
    Faszinierend? Alte Steinstufen?
    »Soviel ich weiß, gibt es auch einen rückwärtigen Eingang, so daß es kein Umweg wäre«, fügte er hinzu und blickte an den weißen Mauern hoch. Spaßeshalber läutete er die Glocke, die neben der Tür hing, und seine Horde kicherte natürlich pflichtschuldig.
    Midge kam wieder heraus, und wenn man sich auf ihr Lächeln verlassen konnte, dann waren die Sorgen dieser Woche vergangen. Ich begann mir zu wünschen, etwas von Mycrofts Charisma zu besitzen.
    »Ich freue mich, daß Ihnen Gramarye so gefällt«, sagte sie errötend.
    Er berührte für einen Sekundenbruchteil ihre Schulter. »Es ist ein Haus großer Freude.«
    Midge blickte mich unsicher an, aber ich hielt den Mund.
    »Die Stufen könnten ein wenig glitschig sein, also seien Sie bitte vorsichtig«, warnte sie.
    Prompt hakte sich Mycroft bei ihr ein. »Dann wollen wir uns gegenseitig aufeinander verlassen.« Er sagte es leichthin, doch seine Augen waren starr — und ernst.
    »Ich . . . äh .. . ich werde die weniger romantische Route nehmen«, rief ich ihnen nach. »Ich bringe den Wein und ein paar Gläser, okay?« Sie überhörten es, da Midge bereits darin vertieft war, Gramaryes Zauber hervorzuheben.
    »Hallo, Mike.« Gillie war nicht mit den anderen gegangen. Stattdessen stand sie auf dem Weg, und ihr langer, gemusterter Rock und der dazu passende Zigeunerschal verschmolzen mit der Farbenpracht des Gartens. Sie trug offene Sandalen, die mit dünnen Lederriemen gebunden waren. Als sie jetzt näherkam, bemerkte ich, daß sie ein hauchzartes Make-up aufgelegt hatte, gerade genug, um ihr hübsches Gesicht noch etwas hübscher zu machen. »Kann ich Ihnen mit dem Wein helfen?« fragte sie.
    »Sicher, wenn Sie nicht an der Besichtigungstour teilnehmen möchten.«
    »Ich habe das Gefühl, daß ich Gramarye mittlerweile gut genug kenne. Es ist der friedlichste Ort, den ich je besucht habe.«
    »Seit nicht allzu langer Zeit ist er das nicht mehr.« Die Worte waren draußen, bevor ich das verhindern konnte.
    Sie runzelte die Stirn, und ich quittierte es mit einem Lächeln.
    »Häusliche Probleme«, erklärte ich lahm.
    »Oh. Dann sind wir wohl ziemlich unpassend gekommen.«
    Ich seufzte, noch immer lächelnd. »Nein, möglich, daß uns ein bißchen Gesellschaft momentan ganz gut tut.« Ich sagte ihr nicht, daß Mycroft und seine Sippe trotzdem nicht meine erste Wahl gewesen wären. Was das betraf, kam mir Gillie allerdings anders vor als die anderen; ich mochte ihre schlichte Sanftheit. In der Flowerpower-Zeit wäre sie sehr modisch gewesen.
    »Beeilen wir uns mit dem Wein, ja?« sagte ich, wandte mich um und ging hinein.
    Gilli folgte und zögerte auf der Schwelle; jetzt, da der Einbruch der Nacht so nahe war, sammelten sich die Schatten in der Küche.
    »Ich mache Licht an«, beruhigte ich sie, durchquerte den Raum und knipste den Schalter an. Ich fröstelte; mit der Dunkelheit war eine unheimliche Kälte gekommen.
    Ich zeigte zum Küchenschrank hinüber und sagte ihr, daß die Gläser unten aufbewahrt wurden. Ich selbst ging nach nebenan und zum Vorratsschrank und holte die Weinflasche. Gillie stellte gerade die Gläser auf den Tisch, als ich zurückkehrte.
    »Ich werde die Flasche hier unten aufmachen«, kündigte ich an, wobei ich eine Schublade des Küchenschranks aufzog und den Korkenzieher herausnahm. »Der Wein hat nicht die richtige Temperatur, aber ich glaube nicht, daß das jemandem was ausmacht. Brauen Sie in Ihrem Tempel viel von dem Zeug?«
    »Genug, daß es für uns reicht — aber nicht zum Verkaufen. Wir haben keine Lizenz dafür.«
    Ich kümmerte mich um den Korken. »Entschuldigen Sie, wenn ich das frage, aber wie finanzieren Sie dann Ihre Organisation? Ich meine, diese Körbe und all das können doch nicht viel einbringen.«
    Ihre Antwort kam leicht wie der

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