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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Midge. »Bitte, holen Sie ihn.«
    Einen Moment lang wirkte Kinsella verlegen. »Die Sache ist die, Mycroft ist ein wenig altmodisch, wissen Sie? Er hat großen Respekt vor der Privatspäre anderer Leute, und er steckt ungern seine Nase in fremde Angelegenheiten. Es wäre nett, wenn Sie ihn persönlich hereinbitten würden, — ich meine, wenn Ihnen das nichts ausmacht.«
    »Natürlich macht es uns nichts aus«, erwiderte Midge, und das fröhlicher, als sie die ganze Woche über gewesen war. »Ist er im Wagen?«
    »Ja, er sitzt hinten. Er wird sich freuen, Sie zu sehen.«
    Kinsella trat beiseite, und Midge eilte den Weg entlang. Wir sahen ihr beide zu, wie sie das Tor öffnete.
    »Sie haben wirklich eine großartige Frau«, sagte der Amerikaner, und ich bin mir nicht sicher, ob die Bewunderung in seinen Augen mir galt — oder ihr. Dann lehnte er sich gegen den Türrahmen, die Hände immer noch in den Gesäßtaschen. »Wie ist es Ihnen denn bisher ergangen in Gramarye?« erkundigte er sich, und ich wunderte mich über die Beiläufigkeit, mit der er diese Frage stellte.
    »Wunderbar«, antwortete ich. »Könnte nicht besser sein.«
    »Das ist großartig.«
    Machte er sich lustig über mich? Oder schlich sich jetzt wirklich Paranoia bei mir ein?
    Er machte eine vage Geste Richtung Garten. »Nehmen Sie's mir nicht übel, wenn ich das erwähne, aber Sie sollten dieses Unkraut nicht unterschätzen. Wenn es erst einmal Fuß gefaßt hat, dann überrennt es einen.«
    Ich sah hin und fluchte leise. Es war mir noch nicht aufgefallen, aber jetzt bemerkte ich, daß er recht hatte; dünne, grüne Ranken breiteten sich durch die Blumenbeete aus, ein unordentliches Netzwerk von Parasiten, und je mehr ich suchte, desto mehr fand ich.
    »Die Natur hat so ihre Tricks, sich an einen heranzuschlei-cheh«, vertraute mir Kinsella an, und ich nickte über seine selbstgebastelte Philosophie. »Ich könnte jederzeit rüberkom-men und ein paar Helfer mitbringen, die Ihnen zur Hand gehen, Mike. Wir hätten die Beete in Nullkommanichts wieder in Ordnung.«
    »Das ist schon in Ordnung. Ich werde morgen loslegen. Ich bin froh, etwas zu tun zu haben. »Was ist mit Ihrer Arbeit?«
    »Ich hatte in letzter Zeit andere Dinge im Sinn.«
    »Nun, das Angebot steht; Sie können uns jederzeit anrufen.«
    Midge kam zurück, und Mycroft winkte mir beim Näherkommen, und ich stellte fest, daß seine beiden anderen Begleiter Gil-lie und Neil Joby waren.
    Mir fiel auf, daß der Synergistenführer das Haus sehr genau betrachtete - ein wenig zu eindringlich, fand ich, wie ein Gutachter, der nach Fehlern suchte. Und plötzlich, als er nur mehr ein paar Fuß entfernt war, hatte ich das Gefühl, daß seine Gemütsruhe nicht ganz so vollkommen war, wie das sein Auftreten vermuten ließ. Es war etwas in seinen Augen, wissen Sie ... Sein Blick war so unstet, daß er nirgends lange verweilen konnte. Selbst als wir uns die Hand gaben, konnte er es sich nicht verkneifen, an mir vorbei ins Haus zu sehen. Dann hob er — noch immer ohne ein Wort zu sagen — meine linke Hand und drehte und wendete sie und betrachtete die Finger und den Unterarm. Der Rest dieses liebenswerten Haufens versammelte sich im Kreis um uns, und es fehlte nicht viel, und sie machten »Oh« und »Ah«.
    Sie riefen mir meine angebliche Schuld Mycroft gegenüber so nachdrücklich ins Bewußtsein, daß ich mir ernsthaft überlegte, ob ich ihnen nicht eine Bezahlung anbieten sollte.
    Mycroft fixierte seinen Blick auf mich. »Menschlicher Wille und göttlicher Geist, Mike«, nannte er mir seine Erklärung für meinen unversehrten Arm.
    »Und ein wenig Unterstützung durch das Zeug, in das Sie ihn eingetaucht haben?« deutete ich an.
    »Das war nur eine sterilisierende Flüssigkeit. Ich hoffe, unser Besuch ist Ihnen nicht lästig?«
    Aus purer Höflichkeit schüttelte ich den Kopf.
    »Wollen Sie nicht hereinkommen?« flötete Midge. »Wir haben seit dem Wochenende wie Einsiedler gehaust, und ein paar neue Gesprächsthemen könnten bestimmt nicht schaden.«
    Die kaum verborgene Stichelei entsetzte mich; das paßte überhaupt nicht zu ihr.
    »Das wäre sehr nett«, erwiderte Mycroft und ließ sich nicht lange bitten. »Das Ganze war eine spontane Idee, sonst hätten wir ein paar Flaschen Wein mitgebracht.«
    »Wir haben immer noch eine von den Flaschen, die uns Hub bei seinem letzten Besuch verehrt hat«, gestand Midge. »Die können wir trinken, vorausgesetzt, Sie mögen Ihr eigenes Gebräu.«
    Ihr kleiner

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