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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Korken, den ich gerade zog. »Mycroft ist ein sehr reicher Mann. Früher gehörte ihm in den Vereinigten Staaten ein riesengroßes Unternehmen, das in vielen anderen Ländern Tochtergesellschaften hatte.«
    »Wirklich? Was hat er produziert?«
    »Spielzeug.«
    »Sie nehmen mich auf den Arm.«
    Sie schüttelte den Kopf und genoß meine Überraschung. »Seine Firma stellte Puppen, Puzzles und Bauklötzchen her — allerlei Dinge für die ganz Kleinen.«
    »Ah, deshalb interessiert er sich also für Midge.«
    Sie starrte mich fragend an.
    »Sie illustriert Kinderbücher«, erklärte ich ihr. »Die beiden sind sozusagen in der gleichen Branche.«
    Sie stieß ein kleines Lachen aus. »Oh, ich verstehe, was Sie meinen. Aber Mycroft hat mit der Gründung des Synergistentempels auch sämtlichen kommerziellen Versuchungen des Lebens abgeschworen. Er erzählt uns oft und gern, wie ihm die Kinder der Welt geholfen haben, seine ausgewählten Kinder, seine Schützlinge, zu finden — die Kinder der Welt waren es, die ihm die finanzielle Basis dazu gaben.«
    »Aber die Zöglinge des Tempels müssen doch Geld verdienen, damit das Unternehmen bestehen bleiben kann, oder? Immerhin stellen sie Schmuckstücke her und verkaufen sie.«
    Das belustigte sie. »Nicht genug, daß wir davon leben könnten, Mike. Das Verkaufen bietet ein gewisses Einkommen, okay, aber wir sehen darin eigentlich mehr eine Gelegenheit, Leute kennenzulernen und die Bewegung publik zu machen.«
    »Aber wie —«
    »Ich hab's Ihnen schon gesagt: Mycroft ist ein reicher Mann, das hat der Verkauf seines Unternehmens und dessen Tochterfirmen sichergestellt. Und genau wie Mycroft sein ganzes Hab und Gut dem Tempel vermacht hat, haben das natürlich auch seine Anhänger getan. Alles ist willkommen und löst Freude aus, auch wenn es nur ein paar Pfund sind. Jeder Schützling gibt seine materiellen Besitztümer auf und reinigt sich so vor unserem Tempel selbst.«
    Hört sich nach einem guten Geschäft an, jedenfalls für Mycroft, dachte ich und schnupperte an der offenen Flasche, um jeden Ausdruck von Zynismus zu verbergen. Immerhin schien auch er seinen ganzen Reichtum in die Sekte investiert zu haben. Ich war neugierig; immer noch. »Was hast du aufgegeben, Gillie?«
    »Oh, ein paar Pfund, kaum der Rede wert. Und sie haben mich genauso herzlich aufgenommen wie alle anderen.«
    »Nein, ich hab' gemeint, was du aufgegeben hast. Dein Zuhause, deine Familie?« »Wenn ein Adoptiver die Lehre voll und ganz in sich aufnehmen will, muß er allen äußeren Einflüssen entsagen.«
    »Adoptiver?«
    »So werden wir bei unserer Initiation genannt.«
    Ihr Finger umkreiste den Rand eines der Weingläser auf dem Tisch. Über uns konnte ich Schritte und gedämpfte Stimmen hören - die anderen hatten ihren Rundgang um Gramarye offenbar beendet und das Haus durch die rückwärtige Tür im ersten Stock betreten.
    »Du siehst deine Familie also nicht mehr?« beharrte ich.
    »Das ist nicht nötig. Ich habe das College verlassen, um mich den Synergisten anzuschließen, und ich glaube nicht, daß mir meine Eltern das jemals verziehen haben. Sie haben alles in ihren Kräften Stehende getan, um mich davon abzuhalten, Mike, und alles, was sie damit erreicht haben, ist, daß es jetzt überhaupt keine Familienbande mehr gibt.«
    »Wie kannst du nur so über deine eigenen Eltern reden? Gott, sie müssen sich schlimme Sorgen gemacht haben — und tun es vielleicht noch.«
    Es schien ihr Unbehagen zu verursachen; als nehme das Gespräch eine völlig andere Richtung als beabsichtigt. Allerdings kümmerte mich das herzlich wenig.
    »Wie ist das mit Kinsella?« fragte ich und wechselte den Kurs.
    »Wie ist er Synergist geworden, und was hat er weggeworfen?«
    »So ist es nicht. Wir werfen nichts weg - wir geben, auf daß wir empfangen.«
    »Okay, was hat er also gegeben?«
    »Niemand weiß, was der andere dem Tempel bringt. Das ist nur Mycroft und seinen Beratern bekannt.«
    »Seinen finanziellen Beratern? — Er beschäftigt also Buchhalter.«
    »Ja, genau wie andere Kirchen. Wie überhaupt jede große oder auch nur mäßig große Organisation.«
    Wenn diese Entgegnung eine Zurechtweisung war, dann wurde sie sehr sanft vorgebracht.
    Sie stand jetzt ganz nah bei mir, und ihre Finger berührten mein Handgelenk. »Interessierst du dich für unseren Tempel, Mike? Stellst du deshalb diese Fragen?« Es klang hoffnungsvoll, und ihre Finger waren weich und warm.
    »Nicht genug, um einzutreten«, erwiderte

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