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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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vorbei, und ich hörte sie auf nackten Fußsohlen die Treppe hocheilen — eine der hölzernen Stufen knackte geräuschvoll. Ich dachte daran, ihr nachzugehen, aber die Wahrheit ist: Ich wollte mich auch nicht mehr streiten. Dafür brummte mir viel zu sehr der Kopf.
    »Mr. O'Malley?«
    »Am Apparat.«
    »Mike Stringer hier.«
    »Mr. — eh . . . Stringer?«
    »Sie haben für uns gearbeitet. Das Cottage. Gramarye.«
    »Ah, Mr. Stringer.« Dann, langsamer: »Ja, Gramarye. Am Wald. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich fürchte, ein paar Probleme sind wieder aufgetaucht.«
    Der Schwung seines Akzents verhärtete sich kaum merklich. »Ich kann mir nicht vorstellen, welche, Mr. Stringer. Wir haben da draußen gründliche Arbeit geleistet.«
    »Okay, trotzdem — der Riß im großen Schlafzimmer ist wieder da. Und ein paar Türen schließen nicht richtig.«
    »Bleiben Sie eine Sekunde dran, Mr. Stringer. Ich hol' mir den Arbeitsnachweis von Ihrem Haus.«
    Ein Knall, als der Hörer am anderen Ende hingelegt wurde. Ich stand im kleinen Flur oberhalb der Treppe, die freie Hand in eine Jeanstasche gesteckt, und wünschte mir, die drei Paraceta- mol Ratiopharm würden mit meinen Kopfschmerzen aufräumen. Der Modergeruch trug allerdings auch nicht gerade dazu bei, meinen Kopf klarzubekommen.
    »Also, mal sehen . . .«, ließ sich der Ire wieder vernehmen.
    Ein statisches Prasseln folgte dichtauf, und ich hob den Hörer vom Ohr weg. »Ah, ja . . .nun, an dieser Schlafzimmerwand haben wir glänzende Arbeit geleistet. Es überrascht mich wirklich, daß sie wieder aufgesprungen ist. Ich gehe davon aus, daß Sie seitdem keine anderen Bauarbeiten an Ihrem Haus haben vornehmen lassen, Mr. Stringer?«
    »Rein gar nichts.«
    »Aha. Nun, das ist seltsam. Und was war das für eine andere Sache, die Sie noch erwähnt haben?«
    »Die Türen. Sie müssen sich wieder verzogen haben.«
    »Türen sind auf meiner Liste nicht aufgeführt.«
    »Sie sollten sie vor dem Streichen abhobeln.«
    »Nein, nein, davon steht hier überhaupt nichts. Wir haben sie natürlich geglättet, also abgeschliffen, wie sich das gehört, wenn sie gestrichen werden. Jetzt erinnere ich mich, ja, ich weiß noch, daß Sie sie erwähnt haben, als wir das Ganze durchgerechnet haben. Waren da nicht auch noch ein paar Schranktüren und so?«
    »Das ist richtig.«
    »Ah, ja, mein Vorarbeiter hat mir gesagt, die Türen wären prima. Unnötig, was daran zu machen, vom Glätten der Flächen abgesehen. Ein paar Ihrer Fensterrahmen waren schrecklich verwittert, und die haben wir erneuert. Das stand alles in meiner Rechnung an Sie, Mr. Stringer.«
    Über mir war ein dumpfer Laut zu hören.
    »Äh, können sich Türen bei warmem Wetter verziehen, Mr. O'Malley?«
    »Das kommt ganz darauf an. Wenn das Sonnenlicht direkt darauffällt, vielleicht, manchmal auch bei sehr feuchter Witterung. Nun ist das Haus, in dem Sie da wohnen, zweifellos sehr alt und dementsprechend auch das Holz.«
    »Mir ist auch aufgefallen, daß die Farbe draußen nicht besonders gut aussieht. Sie scheint abzublättern.«
    Ich hörte ihn einen langen Atemzug machen, wohl ein Hinweis darauf, daß er das Ganze satt hatte. »Das ist jetzt aber eine völlig andere Sache. Ich kann jemand zu Ihnen hinausschicken, damit er sich das ansieht, aber nicht vor nächster Woche, leider.
    Momentan brauche ich jeden Mann. Es ist eine arbeitsreiche Jahreszeit für uns, und das Wetter ist gut.«
    »Es gibt noch etwas, um das man sich dringend kümmern muß, fürchte ich.«
    »Und das wäre?«
    »Der steinerne Sturz über dem Küchenherd. Dort gibt es ebenfalls einen Riß, und mir ist aufgefallen, daß der Stein in der Mitte durchhängt. Nur ein wenig, aber es sieht ziemlich gefährlich aus.«
    »Das wäre dann aber ein neuer Auftrag . . . Und wie bereits gesagt, wir haben zur Zeit sehr viel zu tun . ..«
    »Dieser Riß stand auf meiner ursprünglichen Reparaturliste. Wir haben den Bruch schon vor unserem Einzug bemerkt.«
    »Kann mich nicht daran erinnern ... ah, warten Sie! Stimmt, Sie haben recht, jetzt weiß ich es wieder. Sie hatten da eine ganze Liste mit Reparaturaufträgen, Mr. Stringer, aber um die meisten brauchten wir uns überhaupt nicht zu kümmern. Das ist auch der Grund, weshalb unser Preis unter dem Kostenvoranschlag lag; meine Leute konnten nicht die Hälfte der Dinge ausfindig machen, die Sie behoben haben wollten.«
    »Das ergibt doch keinen Sinn!«
    »Für mich auch nicht. Mein Vorarbeiter machte damals die

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