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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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ist offensichtlich recht wichtig, daß Ihre reizende Gefährtin mitkommt. Mr. Ogborn ist sehr erpicht darauf, Sie beide kennenzulernen.«
    Manchmal habe ich auch meine Intuitionen, und irgend etwas sagte mir, daß Midge der wichtigere Teil in unserer Partnerschaft war. »Sie ist momentan nicht da, also kann ich nichts Definitives sagen. Aber vielleicht können wir's irgendwie möglich machen und zusammen hinfahren.« — Die arme Midge stand arbeitsmäßig wirklich gewaltig unter Druck.
    »Das wäre ausgezeichnet. Lassen Sie mich Ihnen nun die Telefonnummer von Ogborn, Puckridge & Quenby geben, dann können Sie das Treffen persönlich arrangieren. Was Ihr gestriges Angebot für das Anwesen betrifft, so glaube ich sagen zu können, daß es Mr. Ogborn gewiß wohlwollend prüfen wird, obgleich er zweifellos nicht ganz so weit heruntergehen wird, wie Sie das vorgeschlagen haben. Aber ich wünsche Ihnen Glück — so oder so.«
    Ich notierte die Nummer, und wir verabschiedeten uns. Ich kam mir irgendwie wie betäubt vor, als ich in die Küche zurückkehrte; eine ganze Zeitlang saß ich nur da und starrte in die Müsli-Schüssel und fragte mich, was, zum Teufel, da eigentlich vorging. Und das war noch nicht die letzte Überraschung an diesem Morgen.
    Der nächste Anruf kam ungefähr eine Stunde später. Midge war immer noch nicht zurück, und ich spielte schon mit dem Gedanken, in der Agentur anzurufen und ihr die frohe Botschaft ausrichten zu lassen. Davon abgesehen hatte ich noch eine Menge anderer Gedanken gewälzt und zwischendurch Jeans und einen grauen Pullover angezogen; jetzt saß ich wieder am Küchentisch, ein Blatt Papier vor mir, darauf Zahlen - immer wieder Zahlen; vor mir, gegen eine Milchflasche gelehnt, stand eine Liste mit all den Schäden von Gramarye, die behoben werden mußten (wie beispielsweise dieser Boden-Decke-Riß im Schlafzimmer). Wie gesagt — dann klingelte das Telefon. Ich steckte mir den Bleistift hinters Ohr und marschierte wieder hinaus; und murmelte unterwegs noch immer Zahlen vor mich hin.
    »Mike? Hier ist Bob.«
    Bob ist Tour-Manager (für Rock-Gruppen und ähnliches) und ein guter alter Freund von mir. Wir waren ein gutes Gespann, damals, und wir hatten eine Menge Spielchen zusammen über die Bühne gebracht; aber dann war ich derjenige gewesen, der das Mädchen gefunden hatte. Mein Glück, daß Bob keine Spur eifersüchtig war.
    »Hey, Mann, was treibst du denn so?«
    »Nicht so wichtig, Mike. Hast du nächste Woche schon was vor?«
    »Ich könnte noch was reinschieben.«
    »Ich meine, die ganze nächste Woche. Die Everlys sind wieder mal zusammen.«
    »Schon wieder eine Reunion?«
    »Sowas kommt immer an. Albert stellt eine neue Background-Band zusammen, und er will wissen, ob du frei bist.«
    »Sag mal, nimmst du mich hoch?«
    »Hab' ich das je getan?«
    »Yeah, allerdings. Ich kann meine anderen Engagements absagen.«
    »Kennst du dich mit ihrem Programm aus?«
    »Sie gehören zwar ein bißchen vor my generation, aber ich kenne die meisten Sachen von ihnen, und was ich nicht draufhabe, kann mir Albert beibringen.«
    »Wow! — Außerdem kriegst du dafür einen Tausender in deinen Brotkorb, Alter.«
    Volltreffer Nummer drei.
    Nachdem wir die Einzelheiten besprochen und uns zu einem ›definitiv letzten Zug durch die Gemeinde‹ (eine seriöse Umschreibung für eine derbe Sauftour) in allernächster Zukunft verabredet hatten, legte ich auf und tappte in die Küche zurück. Ich schüttelte den Kopf über diesen komischen Tag. Jetzt war mir absolut kein Argument mehr geblieben, das Haus nicht zu kaufen, aber ich war mir meiner Gefühle darüber absolut nicht sicher. Trotzdem: bei der Vorstellung, wie Midge dreinschauen würde, wenn ich ihr die Neuigkeiten erzählte, mußte ich lächeln; natürlich.

Ogborn
    Am folgenden Tag brachen wir früh nach Bunbury auf. Midges Reaktion hatte mich ziemlich verblüfft; denn als ich ihr nach ihrer Rückkehr von den beiden Anrufen erzählte, da hatte sie nur gelächelt, als habe sie diesen Ausgang der Dinge erwartet. Sie hatte mir die Arme um den Nacken gelegt, meine Nasenspitze geküßt und rätselhaft gesagt: »Es sollte so sein!«
    Sie hatte sich die Rohentwürfe des Art Directors vorgenommen. Bis zum späten Abend waren bereits alle drei Poster-Illu-strationen vorskizziert. Nachmittags hatte ich den Nachlaßverwalter Ogborn angerufen und mit ihm vereinbart, daß wir am nächsten Tag gegen 10.30 Uhr morgens in seiner Kanzlei sein würden. Er

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