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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Hände ruhten auf Midges Hüften; mißtrauisch fragte ich: »Wann ist Ablieferungstermin?«
    »Montag«, erklärte sie.
    »Ahhh, Midge, du wirst dich kaputtpinseln!«
    »Das geht schon okay; ich werde das Wochenende durcharbeiten. Falls die Kampagne ankommt, verdoppelt die Agentur das Honorar.«
    »Dreitausend?«
    »Minus meine zwanzig Prozent«, warf Big Val ein.
    »Das versteht sich«, erwiderte ich.
    Der Gedanke, daß Midge drei derartige Illustrationen produzieren sollte, gefiel mir nicht sonderlich; sie arbeitete niemals schlampig oder ließ Wesentliches aus; das war ihr Stil - Detailtreue und ein besonders feiner Strich. Selbst in der knapp bemessenen Zeit, das war mir klar, würde sie alles in diese Gemälde hineinlegen.
    »Ist dir klar, was das bedeutet, Mike?« Ihre Augen waren groß und strahlend. »Wir können uns das Haus leisten; wir können ihnen ihren Preis bezahlen!«
    »Nicht ganz.« Ich erinnerte sie an die Zahlen, die im Spiel gewesen waren. »Uns fehlen immer noch 1.000 — mindestens, selbst wenn du für diese Poster tatsächlich das volle Honorar bekommst.« Falls ich geglaubt hatte, damit Gewitterwolken aufziehen lassen zu können, hatte ich mich getäuscht: Meine Worte zeigten nicht die geringste Wirkung.
    »Ich weiß einfach, daß alles klappen wird. Ich hab's schon in dem Augenblick gewußt, als ich heute morgen aufgewacht bin.«
    »Es wird höchste Zeit loszulegen, Margaret«, unterbrach uns Zwanzig Prozent. »Ich habe versprochen, dich kurz nach neun zu einem Vorgespräch in die Agentur zu bringen. Ich geh' jetzt runter und treibe ein Taxi auf, und dir gebe ich genau fünf Minuten, und dann bist du auch unten.«
    Innerhalb von sieben Minuten war Midge weg, und mir blieben nur der feuchte Kuß-Abdruck auf der Wange und vage Besorgnis. Ich war froh und unruhig zugleich. Das Geld mochte es uns erlauben, eine Art Kompromiß zu schließen — hinsichtlich dessen, was auf Gramarye an Renovierungsarbeiten notwendig war. — Vielleicht. Aber wie auch immer, bevor Midge aufgebrochen war, hatte ich ihr versprochen, Bickleshift anzurufen und ihm ein revidiertes Angebot zu machen. Allerdings kam dann alles gerade andersherum.
    Ich hatte mich rasiert und geduscht Und war gerade dabei, meinen Joghurt auszulöffeln, als das Telefon läutete. Bickleshift war am anderen Ende der Leitung.
    »Mr. Stringer?«
    »Yeah.« Ich nippte an meinem Kaffee (ich hatte die Tasse mit in den Flur hinausgetragen) und zog scharf die Luft ein, als ich mir die Lippen verbrühte.
    »Hier spricht Bickleshift.«
    Schlagartig wurde ich sehr aufmerksam. »Oh, hi —«
    »Ich habe Ihnen versprochen anzurufen, falls sich bezüglich Gramarye irgendwelche neuen Entwicklungen ergeben sollten. Sie müssen wissen, daß ich fürwahr Verständnis aufbringen konnte für Ihre Bitte, und so habe ich mir die Freiheit genommen, mich mit Flora Chaldeans Testamentsvollstreckern in Verbindung zu setzen, nachdem Sie mein Büro verlassen hatten.«
    Ich erwähnte die zahlreichen anderen potentiellen Käufer, die er gestern ins Gespräch gebracht hatte, mit keinem Wort. »Tatsächlich? — Das war sehr nett von Ihnen.«
    »Ja. Nun, sehen Sie, ich weiß gar nicht, wie ich es am besten ausdrücken soll, doch der Verkauf von Gramarye unterscheidet sich von allen anderen Transaktionen, die ich bisher durchführen durfte . . .«
    »Versteh' ich nicht.«
    »Nun, abgesehen von einem exakt festgelegten Verkaufspreis gibt es da noch einige weitere Aspekte, die berücksichtigt werden müssen — was den Verkauf betrifft. Der verantwortliche Verwalter, ein gewisser Mr. Ogborn von Ogborn, Puckridge & Quenby, bat mich, ihn über die Persönlichkeit der jeweiligen Kaufinteressenten genauestens zu informieren. Es will mir scheinen, als sei Flora Chaldean recht eigentümlich gewesen in Bezug auf jene Person, die ihr Haus im Falle eines Verkaufs durch die Nichte übernehmen wird.«
    »Sieht so aus.« Aber natürlich verstand ich kein Wort; was also hätte ich anderes sagen sollen?
    »Mr. Ogborn fragte sich, ob es Ihnen und Ihrer — Verzeihung, Miss Gudgeon nicht möglich wäre, morgen im Laufe des Tages in seinem Büro in Bunbury vorbeizuschauen . . . oder vielleicht sogar noch heute.«
    »Uhh, das wird schwierig. Ich glaube nicht, daß es Midge schafft... sie ist in den nächsten Tagen ziemlich eingespannt.« Die Aussicht darauf, unter die Lupe genommen zu werden, gefiel mir auch nicht gerade.
    »Ah.« Am anderen Ende der Leitung entstand eine kurze Pause. »Nun, es

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