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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Dieser — äh — göttliche Geist — ist was?«
    »Sie, ich, unsere Gedanken.« Er machte eine weit ausladende Handbewegung. »Sogar die Luft um uns her. Und die Erde selbst, die pure Kraft, die sie erzeugt.« Er hatte seine Stimme gedämpft, und ich ertappte mich dabei, daß ich den Atem anhielt; kurz wenigstens. Seine Begeisterung schien die Atmosphäre irgendwie aufgeladen zu haben.
    Für eine Weile schien niemand die Stille zwischen uns brechen zu wollen. Seltsam losgelöst beobachtete ich, wie es völlig dunkel wurde in der Küche. Die Abendluft hatte übergangslos Kühle angenommen.
    Midge hob die Cola-Flasche an den Mund, trank jedoch nicht; ihr Blick wandte sich nicht von Kinsella ab. »Dann . .. leben viele von Ihnen in diesem grauen Haus?« Sie stellte ihre Frage sehr behutsam, fast beiläufig, bevor ihre Lippen den Flaschenrand berührten.
    »Wir sind mittlerweile auf vierzig bis fünfzig Personen angewachsen, schätze ich. Wir nennen jenes Anwesen übrigens Heiligtum; es ist sowohl unsere Zuflucht wie auch unser Tempel. — Und unser Orden wächst beständig.« Er stützte die Ellenbogen auf den Tisch, so daß er jetzt wieder unternehmungslustig vorgebeugt saß. »Wissen Sie — Sie sollten einfach mal zu uns kommen und uns besuchen, ich glaube wirklich, daß es interessant für Sie wäre.«
    Ich antwortete, bevor Midge reagieren konnte. »Wir haben hier immer noch eine Menge zu tun .. .«
    Er lachte und tätschelte meinen Arm. »Werden Sie nicht nervös, Mike, niemand wird versuchen, Sie zu bekehren. Nein, das ist absolut nicht unser Stil.«
    Mir fielen Hoggs Worte ein; bei ihm hatte sich eine ganze Menge ziemlich anders angehört.
    »Sie würden ein paar sehr interessante Leute kennenlernen«, fuhr Kinsella herzlich fort. »Leute aus allen Teilen der Welt. Und möglicherweise hätten Sie sogar die Chance, mit Mycroft persönlich zu sprechen.«
    Ich hob mein Glas an - und verschüttete ein wenig Wein. »Mycroft?«
    »Hhmm. Eldrich P. Mycroft, der Gründer unseres Ordens und ein sehr einzigartiger Mensch.« Kinsella hatte seinen Wein bisher kaum angerührt, doch jetzt nahm er einen großen Schluck. »Ein guter Tropfen, nicht wahr? — Wir verkaufen ihn und verdienen Geld damit. Wir bitten nicht um milde Gaben, wenn Sie verstehen, was ich meine, wir verkaufen stets selbstgemachte Waren.«
    »Und das bringt genügend ein, um die Organisation in Gang zu halten?« fragte Midge.
    »Den Tempel, Midge, wir nennen es den Tempel. — Aber um Ihre Frage zu beantworten: nein, im Grunde genommen bringt es nicht genügend ein. Doch wir verfügen über private Mittel. — Es ist ein wenig kühl geworden, meinen Sie nicht auch?« Und dieses Mal rieb er forsch an beiden Oberarmen. Seltsamerweise glitzerte Schweiß auf seiner Stirn. »Ja, es ist kalt geworden.« Er trank wieder, und seine Blicke wanderten im Raum umher.
    »Vielleicht sollte ich die Tür schließen?« erbot sich Midge und machte Anstalten, sich zu- erheben.
    »Nein, nein, ist schon okay«, erwiderte er hastig und sah zur offenen Tür hinüber. »Ah, es ist schön, all diese wundervollen Düfte aus dem Garten wahrzunehmen. Diese Blumen da draußen sind eine echte Freude, Midge. Ja, Mike, Sie haben den Mädchen heute in Cantrip wirklich großartig geholfen. Alles in Ordnung hier draußen bei Ihnen? Noch keine großen Probleme? Abgesehen von den Fledermäusen, meine ich. Sind Sie noch beunruhigt wegen dieser Fledermäuse, Mike?«
    Midge und ich wechselten einen Blick. War dieser Bursche etwa von einem Glas Wein betrunken geworden?
    »Sie haben uns noch nicht belästigt«, antwortete ich und nippte noch einmal an meinem Wein; er kam mir wirklich nicht so stark vor.
    »Sie können immer darauf zählen, daß wir Ihnen in jeder erdenklichen Art und Weise helfen, das wissen Sie.« Mit spitzen Fingern drehte er das Glas immer und immer wieder auf der Tischplatte herum. »Wird früh dunkel in dieser Waldgegend«, murmelte er und lachte — ein scharfes Bellen in der Stille des Abends.
    »Sieht so aus, als würde sich ein Sturm zusammenbrauen«, bemerkte ich.
    »Ein Sturm? Yeah, das ist es, ein Sturm zieht auf, und ein Unwetter, irgendwie.« Nach wie vor trug Kinsella dieses dämliche Lächeln auf dem Gesicht - und sah gleichzeitig gehetzt aus; als sei ihm unbehaglich ... als fühle er sich in der Falle. Er fing an, mich nervös zu machen.
    Ich nehme an, Midge versuchte, ihn abzulenken (vielleicht auch zu beruhigen), als sie noch einmal das ursprüngliche

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