Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert

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Gesprächsthema anschnitt. »Diese Menschen in Ihrem .. . Tempel, Hub, - sind sie alle in Ihrem Alter?«
    »Oh, nein, bei uns sind alle Altersgruppen vertreten. Tatsächlich sind sogar ein oder zwei unserer Schützlinge bereits über sechzig. So nennen wir die Angehörigen unseres Ordens, wissen Sie — Schützlinge. Oder Adoptivkinder; alles dasselbe.«
    Jesus! dachte ich. »Und das ist auch Ihre Bezeichnung?«
    »Nein, Mike, ich bin ein Erster Offizier.«
    »Hört sich großartig an.«
    »Nun, es ist eine hohe Nummer im Tempel, hat eine Menge Gewicht. Hoffe, daß das da draußen kein schlimmes Unwetter wird. Können Sie den Donner in der Luft auch spüren?«
    Konnte ich. Er war beinahe körperlich wahrnehmbar. Ich hatte das Gefühl, wenn ich mit den Fingern schruppte, würden Funken sprühen.
    Kinsella trank sein Glas leer, und ich hob ihm die Flasche entgegen. Er winkte ab. »Ich muß wirklich gehen, es ist schon spät.«
    »Ein Glas noch für unterwegs?« köderte ich.
    »Danke, trotzdem, ich sollte wohl besser aufbrechen, bevor das Unwetter losbricht, meinen Sie nicht auch?«
    Er stand auf, und die Stuhlbeine scharrten geräuschvoll über die Bodenfliesen. Midge und ich erhoben uns gleichzeitig mit ihm, aber er war bereits an der Tür, noch bevor wir richtig auf den Füßen waren.
    »Denken Sie daran, was ich Ihnen gesagt habe.« Die linke Seite seines Lächelns verwandelte sich in ein Zucken. »Sie können jederzeit bei uns vorbeischauen, wir werden Sie immer willkommen heißen.«
    Und dann war er draußen; es war wie eine Flucht.
    »Sie bleiben da«, sagte er hastig. »Sie brauchen mich nicht zum Tor zu bringen, Sie könnten naß werden . . . wenn es anfängt zu regnen.«
    Obwohl es inzwischen recht dunkel war, konnte ich sehen, daß seine Haut schweißüberströmt war; und doch fröstelte er, als hätte ein eisiger Luftzug sein Rückgrat gekitzelt.
    Gleich darauf war er weg; er eilte den Weg entlang, als habe er sich einer dringenden anderen Verabredung erinnert. Midge und ich sahen einander erstaunt an.
    »Meinst du, er ist wirklich in Ordnung?« fragte sie mich besorgt.
    »Eine Vermutung ist so gut wie die andere. Vielleicht haben wir irgend etwas Falsches gesagt.«
    Sie fröstelte, zweifellos Opfer desselben Luftzugs. »Unheimlich, Mike. Unheimlich. Vielleicht wäre es besser, du gehst ihm nach und überzeugst dich, daß er fahren kann.«
    Ich nickte und ging hinaus; und kam gerade noch rechtzeitig, um unseren Gast durchs Tor davonstürzen und in den Escort steigen zu sehen; das Tor ließ er hinter sich offen.
    »He, Hub!« rief ich, aber er konnte mich unmöglich gehört haben. Der Wagen zog an, die Reifen drehten durch und hinterließen tiefe Furchen im Gras; dann schleuderte er auf die Straße hinaus, und als ich am Tor ankam, war er bereits nicht mehr zu sehen. »Schönen Tag noch«, wünschte ich der leeren Straße.
    Ich schloß das Gartentor und wandte mich wieder Gramarye zu; und sah, daß die Gewitterwolken weitergezogen waren. Ich blieb stehen. Die dunklen Wolken ballten sich am Horizont und verschluckten die letzten Strahlen der untergehenden Sonne; ihre oberen Saumränder färbten sich rot, aber der Himmel über mir war ziemlich freigeräumt und klar. Eine sachte Brise wühlte in den Blumenbeeten, und von der Dämmerung gemilderte Farben wogten in einem ruhigen Rhythmus. Vom unteren Dachrand des Hauses löste sich eine kleine, dunkle Gestalt und schwebte davon; eine Fledermaus auf ihrer abendlichen Futtersuche. Ich stand da und fragte mich, warum wir alle geglaubt hatten, es drohe ein Sturm.
    Und dann berührte mich dieser eisige Luftzug.
    Ich schauderte zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust. Etwas außerhalb des Gartens zog meine Aufmerksamkeit an. Etwas, das sich nicht bewegte; etwas, das keinen Laut verursachte. — Da war sie wieder, die Gestalt, und dieses Mal hatte sie die Schatten des Waldes verlassen; ein bizarres Phantom, das Gesicht nichts weiter als ein vages Schimmern.
    Aber ich wußte, daß sie mich beobachtete. Und ich wußte, daß sie wartete.
    Die Gestalt bewegte sich vorwärts; nur einen Schritt weit. Und ich floh ins Haus.

Sixsmythe
    Mittlerweile dürften Sie der Meinung sein, daß ich nicht gerade zu den weltgrößten Helden gehöre, und Sie haben recht damit. Dann und wann mag durchaus etwas durchblitzen — aber an diesem Abend nach Kinsellas erstem Besuch war das ganz bestimmt nicht der Fall gewesen. Ich erwähnte Midge gegenüber nichts von dem, was ich