Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert

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heilen, wie mir zugetragen wurde.«
    Midge warf mir einen hastigen Blick zu.
    »Wie oft hätten Sie hier für einen oder mehrere Tage eine kranke Kuh oder ein krankes Pony angepflockt vorgefunden, die wieder in guter Verfassung waren, wenn ihre Besitzer sie abholten. Hunde, Katzen — gelegentlich eine ziemliche Menagerie! Nun kann man beileibe nicht sagen, die Tiere seien aufgrund ihres Glaubens an ihre Befähigung wieder gesund geworden; dementsprechend fällt es schwer zu ergründen, wie sie geheilt wurden. Ja, ja, eine wunderbare Gabe hatte sie, die Flora. Schade, daß ich sie erst kurz vor ihrem Tode ein wenig kennenlernte. — Dürfte ich Sie noch um ein Glas Limonade bitten, Margaret? Sie ist herrlich erfrischend an einem Tag wie diesem.«
    Sie schenkte nach, war aber in Gedanken eindeutig weiterhin in den Bericht des Geistlichen über Gramaryes Vorbesitzerin versunken.
    »Nach all dem, was Sie uns über sie erzählt haben, wundert es mich, daß sie nicht richtig berühmt war, ich meine, weit über Cantrip hinaus .. .«
    »Himmel, nein! Ihr Geheimnis wurde hier weiß Gott gewahrt, müssen Sie wissen. Man sprach nur hinter vorgehaltener Hand darüber und mit sehr viel Psst-Psst. Flora pflegte jene, die mit ihren Beschwerden und Sorgen zu ihr kamen, zu absoluter Verschwiegenheit aufzufordern, bevor sie eine Heilung auch nur versuchte. Allerdings gab es, wie bei allen diesen wundersamen Rätseln, stets Getuschel, eine Vertraulichkeit hier, einen Hinweis da. Ich glaube, die Einheimischen waren der Überzeugung, daß der Zauberbann der alten Dame brechen würde, sobald diese Dinge offen eingestanden wurden.«
    »Ein seltsames Wort für einen Vikar«, bemerkte ich, und er verstand, worauf ich anspielte.
    Er wirkte einigermaßen verlegen. »Ja, ich gestehe, das Wort Zauberbann klingt nach Hokuspokus, aber ich gebe lediglich wieder, was im Verstand der Leute vorging. Und ich denke, es ging tatsächlich etwas . . . Bezauberndes vor, hier draußen, meinen Sie nicht auch?«
    »Äh ... ja, ich glaube schon. Es überrascht mich nur, einen Vikar so reden zu hören.«
    Er lachte laut auf. »Ganz recht! - Ich kann Ihre Überraschung verstehen. Aber Zauberbann, Beschwörungsformeln und, ja, auch die Magie selbst haben eine Menge zu tun mit meinem ganz speziellen Handwerk, würden Sie dem nicht beipflichten? Wenn wir Kleriker die allmächtige Kraft der göttlichen Güte des
    Herrn predigen, so sprechen wir doch schließlich von Magie.«
    »So hab' ich das nicht gesehen«, gab ich zu.
    »Natürlich nicht. Und ich necke Sie auch ein wenig. So bemerkenswert Flora auch war, fürchte ich doch, daß derlei Hexerei vor ein paar hundert Jahren oder so aus der Mode gekommen ist. Der Mikrochip — das ist die neue Magie, nicht wahr?« Er trank wieder; und offensichtlich sehr durstig. (Von Midge erfuhr ich später, daß Sixsmythe mit dem Fahrrad gekommen war — dies mit der Begründung, daß an einem so schönen Tag jede körperliche Betätigung besonders gut tue. Und der übergroße Filzhut hatte zwar seine ordentlich gekämmten Haare in Form gehalten, ansonsten aber nicht viel für seine Körpertemperatur getan.)
    »Mike«, sagte er, nachdem er sein Glas wieder auf dem Tisch abgestellt hatte. »Diese Synergisten — Sie sagten mir gestern, daß sie Ihnen hier einige Male einen Besuch abgestattet haben.« Er blickte mich forschend an.
    Ich war gespannt, was jetzt kam, und nickte. »Ganz recht.«
    »Sie pflegten auch Flora Chaldean zu besuchen.«
    Was sollte ich dazu sagen? Es kam mir nicht ungewöhnlich vor.
    »Das Problem ist, daß sie ihr sehr unwillkommen waren. Flora haßte diese Leute von ganzem Herzen. Dies ging soweit, daß sie sich beim Dorfpolizisten beschwerte, obgleich es natürlich wenig gab, was er unternehmen konnte. Mit welcher Begründung hätte er sie daran hindern können, hierher zu kommen?« Er deutete nach hinten. »Diese Wälder sind Gemeindeeigentum, ebenso die Wege, die an diesem Cottage vorbeiführen: Es war ihr gutes Recht, hier vorbeizugehen oder zu verweilen, ganz gleich, wann.«
    »Moment mal. Sie wollen damit sagen, sie haben die alte Dame belästigt?«
    »Nach allem, was mich glauben gemacht wurde, ja, ganz zweifellos.«
    »Aber warum hätten sie so etwas tun sollen?« warf Midge ein.
    »Die drei, die wir kennengelernt haben, könnten nicht freundlicher sein. Warum in aller Welt hätten sie sie aufregen sollen?«
    Er hob seine Hände leicht an und ließ sie gleich wieder auf den Tisch zurückfallen. »Wer