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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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daß du bisher normal warst, ja?« Sie sagte es leise, irgendwie niedergeschlagen, aber wenigstens war es eine Andeutung von Humor. Ich schob meine Finger in ihre Haare am Hinterkopf.
    »Du mußt dich durchchecken lassen, Mike. Es könnte gefährliche Ausmaße annehmen.«
    »Bisher habe ich noch keinen echten Schaden angerichtet.
    Okay, ich habe uns einen gewaltigen Schrecken eingejagt, aber
    — «
    »Es war mehr als das. — Was, wenn es wieder passiert.. . mit schlimmeren Folgen?«
    Ich fragte sie nicht, wer sie sein könnten. »Ich bin müde, ich war fast die ganze Nacht auf . . . Ich habe mit Bob über die alten Zeiten geredet, und wir haben eine Menge getrunken. Und wir haben hart gearbeitet, auf der Session gestern. Möglich, daß mich das mehr angestrengt hat, als ich gemerkt habe. Erschöpfung in Verbindung mit Alkohol. .. Ich meine, vielleicht hat das irgend etwas hochgehen lassen, das noch in mir herumschleicht«, sagte ich. Aber im Grunde hatte ich etwas ganz anderes sagen wollen; ich hatte sagen wollen: »Aber es kann auch das Haus sein, Midge. Möglich, daß hier etwas vorgeht, das unser Begriffsvermögen bei weitem übersteigt, etwas, das Illusionen erzeugt (Habe ich auf dem Dachboden nicht Hunderte von Fledermäusen gesehen, obwohl nur ein paar Dutzend da waren? Sehe ich nicht ständig jemanden, der uns vom Waldrand her beobachtet? Und war ich nicht so in die Betrachtung deines Gemäldes vertieft, daß ich zu einem Teil davon geworden bin, ein menschliches Element). Eine Art Magie, die kranke Tiere heilt und sogar Menschen — jedenfalls, wenn man den Geschichten glaubt, die über Flora Chaldean kursieren (Und wie war das mit meinem Arm? Haben die Synergisten die Verbrennungen geheilt — oder waren das Gramaryes Kräfte, nachts, während ich geschlafen habe? Okay, die grüne Flüssigkeit mag den Schmerz unterdrückt haben, aber hat sie auch wirklich die Verbrennungen geheilt?)« — Das hatte ich ihr sagen wollen, aber selbst in Gedanken hörte es sich ziemlich lächerlich an. Wahrscheinlich hätte mich Midge vollends für übergeschnappt gehalten, und ich hatte Angst davor, sie könnte recht haben damit. Deshalb hielt ich den Mund, obwohl ich spürte, daß es hier und jetzt das beste gewesen wäre, alles zu sagen. — Wenigstens wäre Midge so gezwungen gewesen, ein paar ihrer eigenen gefühlsmäßigen Erkenntnisse hinsichtlich Gramarye einzugestehen, Eingebungen, die sie bewußt nicht akzeptieren konnte. Aber es hatte nicht sollen sein; jetzt noch nicht.
    »Versprich mir, daß du wieder ins Krankenhaus gehst, Mike, in das, das dich damals aufgenommen hat. Die kennen deine
    Vorgeschichte, deshalb wissen sie, welche Tests sie machen müssen, wie sie herausfinden, ob du wirklich okay bist —«
    »Du redest, als sei ich der Oberfixer gewesen, Midge. Du weißt, daß ich das nie war.«
    »Aber du hast es getan.«
    »Ab und zu, und nur die leichte Ware, Herrgott, und seit diesem einen Abend nie wieder.«
    »Schon gut, Mike. Sei nicht böse, bitte, ich will nicht mehr streiten.«
    »Ich auch nicht. Aber laß die Dinge im Lot: Ich war kein Gewohnheitsfixer. Okay, ich weiß - das behaupten fast alle, aber du weißt, daß es in meinem Fall stimmt. Ich hab' zuviel gesehen ... zu viele gute Leben, die verschwendet worden sind. Das hat gereicht. Ich war nicht abhängig.«
    Ihre Fingerspitzen gruben sich in meinen Rücken, aber ihr Kuß war sanft. »Verzeihst du mir, daß ich vorhin durchgedreht habe?«
    »Ich kann's dir nicht verdenken - weiß Gott, was ich für einen Anblick geboten habe.« Ich erwiderte ihren Kuß, froh, daß es zwischen uns wieder in Ordnung war. »Ich habe heute morgen auf der Rückfahrt versucht, dich zu erreichen. Warst du den ganzen Tag draußen?«
    »Ich habe einen langen Spaziergang gemacht.«
    »Im Regen?«
    »Ein bißchen Regen macht mir nichts aus. Ich hatte das Bedürfnis, im Freien zu sein, unter den Bäumen, Gras unter den Füßen zu spüren. Ich habe gestern den ganzen Tag an dem Bild gearbeitet und heute morgen auch ein paar Stunden — ich wollte meinen Kopf klarkriegen.«
    »Deshalb bist du in den Wald gegangen?«
    »Ja. Ob du's glaubst oder nicht: Ich habe ein wenig die Orientierung verloren - und kam wieder über Willerby Hall heraus.« Ihre Stimme war wieder leise geworden, geradeso, als sei es ihr unangenehm, dieses Gespräch weiterzuführen.
    Ich blieb hartnäckig; natürlich. »Du meinst — den Synergistentempel. Willerby Hall gibt es nicht mehr. - Und? Was hast du

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