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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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drängten sich dicht aneinander, während Elena die Fahrkarte vorsichtig auseinanderzog und den Papierring über ihre Köpfe streifte. Weil sie den Ring möglichst groß gemacht hatte, war der Papierstreifen extrem dünn geraten.
    Elena mochte sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn die Karte zerriss. Sie holte tief Luft.
    »Seid ihr so weit?«, fragte sie.
    Jana suchte Elenas Hand und klammerte sich mit der anderen an Nele. »Ja«, antwortete sie leise. Elena las die Angst in ihren Augen.
    »Ja«, sagte auch Nele. Sie grinste aufmunternd.
    »Okay«, murmelte Elena. Sie zog den Papierring weiter herunter, streifte ihn sachte über ihre eigenen Schultern, dann über Janas und zuletzt über Neles.
    Da passierte es. Der Streifen blieb an Neles rechter Schulter hängen und riss mit einem Ruck in der Mitte durch. Elena schrie auf. Es gelang ihr gerade noch, Neles Hand zu ergreifen, bevor der Boden unter ihren Füßen verschwand und sie alle drei in ein dunkles Loch sausten, das seitlich einen hellen Schlitz hatte.
     

     
    Gefahren beim Wechseln der Welten
    Wenn man von der Hexenwelt in die Menschenwelt wechselt oder umgekehrt, muss man die Reise normalerweise beim Landeszauberamt beantragen. Nur die offiziellen Wege sind sicher.
    Benutzt man illegale Fahrkarten oder zaubert sich auf eigene Faust in die andere Welt, kann es unangenehme Folgen haben, vor allem, wenn das Zauberritual nicht korrekt durchgeführt wird.
     
    Am harmlosesten sind noch unerwünschte Begleiterscheinungen während der Reise wie Wind, Sturm oder Regen. Unter Umständen kommt man recht zerzaust oder nass am Reiseziel an, was beispielsweise bei Vorstellungsgesprächen oder Antrittsbesuchen peinlich werden kann.
    Wesentlich lästiger sind unerwartete Reisebekanntschaften. Es sind Besucher aus Zwischenwelten, die durch Ritzen oder Löcher im Reisetunnel eindringen. Man kennt sie gemeinhin als Geister. Sie können einen während der Fahrt durch pausenloses Gequassel quälen. Dreistere Reisebegleiter werden handgreiflich, kitzeln, schlagen, beißen oder kratzen. Gelegentlich kommen sogar mörderische Attacken vor.
     
    Ab und zu passiert es auch, dass Körperteile verloren gehen oder sich verändern. Möglicherweise muss man sich nach der Ankunft mit einer haarigen Affenhand oder einem Klumpfuß herumplagen. Häufig verändert sich auch die Haarfarbe, meistens zu einem penetranten Pink, das noch dazu im Dunkeln leuchtet.
    Angesichts dieser Gefahren sollte eine Hexe wirklich darüber nachdenken, ob sie nicht besser nur auf legalem Weg die Welten wechselt!
     

     
    »Festhalten!«, brüllte Elena voller Angst und spürte, wie sich Jana an ihre Hand krallte. Auch Nele packte fest zu.
    Sie rasten durch einen senkrechten Tunnel. Ein starker Sturmwind wehte durch die Öffnung herein und hätte die Mädchen voneinander getrennt, wenn sie die Hände losgelassen hätten. Wahrscheinlich würden sie dann an völlig unterschiedlichen Stellen in der Hexenwelt landen. Das durfte nicht passieren!
    Der Wind zerrte an Elenas Haaren und zwang sie, die Augen zu schließen.
    »Mir ist schlecht!«, jammerte Jana neben ihr.
    Nele dagegen quietschte wie in einer Achterbahn. »Wow, ist das super!«
    Das Festhalten erforderte Elenas ganze Kraft. Sie fühlte sich für ihre Freundinnen verantwortlich. Vielleicht war es doch ein großer Fehler gewesen, sie in die Hexenwelt mitzunehmen …

    Der Sturmwind heulte lauter und lauter. Elena blinzelte und sah in dem kurzen Moment, dass die Öffnung im Tunnel breiter geworden war. Grelles Licht blitzte von dort herein, sie sah Farben und erkannte Landschaften, die sich rasend schnell veränderten. Waren es Gegenden aus der Hexenwelt? Oder gab es vielleicht noch andere Parallelwelten, von denen weder die Hexen noch die Menschen etwas wussten?
    Plötzlich endete die rasante Fahrt. Die Mädchen landeten unsanft auf einer Wiese. Der Boden war vom Regen durchnässt, sodass ihr Aufprall zum Glück gedämpft wurde, sonst hätten sie sich die Knochen gebrochen. Trotzdem verloren alle drei das Gleichgewicht. Elena fiel um und kullerte einen Hang hinunter. Sie spürte, wie die Nässe durch ihre Kleider drang. Endlich kam sie zum Stillstand. Zuerst blieb sie einen Moment wie betäubt liegen. Dann rappelte sie sich langsam hoch. Die Knie und Ellbogen taten weh, doch ernstlich verletzt war sie nicht. Aber ihre Kleidung war voller Schmutz-und Grasflecken! Sie sah furchtbar aus.
    »Mist!«, schimpfte Elena. Dann schaute sie sich nach

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