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Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Titel: Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Empfehlungen einflussreicher Zauberer vorlegen. Erst dann wurde entschieden, ob man zum Studium überhaupt zugelassen wurde.
    Theobaldus gähnte laut. »Ich bin auch schrecklich müde«, gab er zu. »Die Versammlung hat mich ziemlich viel Kraft gekostet, weil ich ständig versucht habe, die Gedanken der Anwesenden zu lesen, um mögliche Abtrünnige ausfindig zu machen.«
    Eusebius blieb vor Schreck beinahe das Herz stehen. Hoffentlich hatte er seine Gedanken gut genug abgeschirmt!
    »Und?«, fragte er heiser. »Ist es dir gelungen?«
    »Es war nicht einfach, denn es gab viele magische Turbulenzen«, antwortete Theobaldus. »Aber ich denke, es ist besser, wenn ich den einen oder anderen im Auge behalte.«
    Meint er etwa mich?
, schoss es Eusebius durch den Kopf, während er seine Schrittlänge an die seines Onkels anpasste. Die Dämonenfratzen an den Wänden schienen ihm höhnisch zuzuzwinkern.
    »Ich bin so froh, dass du mich unterstützt«, sagte Theobaldus jetzt. »Auf diese Weise hat meine Arbeit einen Sinn. Es tut gut zu wissen, einen würdigen Nachfolger zu haben, der meine Position einnehmen wird.«
    Eusebius musste heftig schlucken. Es tat ihm leid, dass er das Vertrauen seines Onkels so missbrauchte. Er schämte sich deswegen. Aber schließlich hatte Theobaldus Magnus freiwillig den falschen Weg eingeschlagen. Und niemand konnte Eusebius zwingen, sich ebenfalls der schwarzen Magie zuzuwenden …
    Eusebius konnte es kaum erwarten, bis sein Onkel zu Bett gegangen war. Er werkelte ewig lange im Bad herum. Dann hörte Eusebius ihn noch eine Weile im Schlafzimmer rumoren. Schließlich wurde es still.
    Eusebius hatte sich mit einem Zauber wach gehalten, trotzdem hatte er das Gefühl, dass ihm langsam die Augen zufielen. Am liebsten hätte er sich ebenfalls ins Bett gelegt, aber er durfte diese günstige Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Während sein Onkel sich ausschlief, konnte er unbemerkt zur
Magischen Universität
reisen und im Archiv der Flüche nach einem Heilmittel für Miranda suchen.
    Eusebius schlich auf Zehenspitzen zum Schlafzimmer seines Onkels und vergewisserte sich, dass dieser auch wirklich fest schlief. Vorsichtshalber zauberte der junge Hexer einen Doppelgänger von sich und wies ihn an, die nächsten Stunden in seinem Bett zu verbringen. Eusebius hoffte, dass sich Theobaldus von dem Doppelgänger täuschen ließ, falls er wach wurde, bevor Eusebius zurückgekehrt war. Dann öffnete der junge Zauberer ein Fenster und kletterte auf die Fensterbank. Draußen wurde es gerade hell. Er verwandelte sich in einen Falken und schwang sich in die Luft.
    Pfeilschnell schoss er dahin. Die Morgenluft war kalt, aber Eusebius genoss den Flug. Er hatte das Gefühl, dass er durch die Kälte wenigstens wieder richtig wach wurde. Nach einer Stunde sah er von fern die
Magische Universität
. Die vierzehn schlanken Türme ragten hoch in den Himmel. Jeder war in einer anderen Farbe gestrichen. Die Kuppeln waren vergoldet und blinkten in der Sonne. Es war ein erhabener Anblick. An der
Magischen Universität
studierten die besten Zauberer des Landes. Neben den verschiedenen Archiven und Bibliotheken gab es auch eine Forschungsabteilung, die neue Zaubersprüche und Rituale erfand und testete. Erst dann wurden diese in die offiziellen Bücher aufgenommen.
    Eusebius landete auf der Mauer, die die
Magische Universität
umgab. Er blieb ein paar Minuten sitzen, bis sich sein Atem und sein Herzschlag beruhigt hatten. Dann flatterte er in den Hof und nahm wieder seine normale Gestalt an. Weil es noch so früh war, waren kaum Zauberer und Hexen unterwegs. Eusebius hoffte sehr, dass das
Archiv der Flüche
um diese Zeit schon geöffnet war. Er durchquerte den Hof, betrat die Universität durch das Hauptportal und sah sich in der Eingangshalle um. An der Wand befand sich ein Wegweiser. Eusebius studierte die zahlreichen Schilder. Er brauchte eine Weile, bis er das
Archiv der Flüche
gefunden hatte. Es lag im Keller des Turms, der
Morgenstern
genannt wurde. Eusebius prägte sich die Lage des Turms ein und machte sich auf den Weg. Als er ankam, fand er die Tür verschlossen vor. Aber er hatte Glück. Wenig später kam ein Zauberer, vermutlich einer der Professoren, die an der Universität lehrten. Er hatte einen langen weißen Bart, trug einen purpurnen Umhang und einen schwarzen spitzen Hut.
    »Sucht Ihr jemanden?«, fragte der fremde Zauberer, während er umständlich einen goldenen Schlüssel ins Schloss

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