Magic Girls 07 - In geheimer Mission
angebracht.«
»Danke«, sagte Miranda scheu. Ihr Blick wanderte zu Mona. Diese nickte ihr zu.
|63| »Das sage ich dir ja auch schon dauernd, Schätzchen. Das kann doch nicht so schwer sein, mich zu duzen.«
Miranda hatte Mona lange Zeit gesiezt, weil sie einen riesigen Respekt vor der mächtigen Hexe hatte. Mona hatte Miranda zwar schon öfter das Du angeboten, aber Miranda war automatisch immer wieder zum Sie zurückgekehrt.
»Ich werde versuchen, es mir zu merken«, sagte Miranda. »Danke, Frau Bredov.«
»Mona«, korrigierte Mona.
»Das gilt übrigens auch für meinen Mann und mich«, sagte Elenas Mutter.
»Sehr richtig«, sagte Leon Bredov. »Eusebius duzt mich auch. Und außerdem bist du seine Freundin«, ergänzte er.
»Nicht mehr«, murmelte Miranda leise. »Wir haben Schluss gemacht.«
»Was?«, rief Jolanda erschrocken. Sie lief auf Miranda zu und nahm sie in den Arm. »Aber wieso denn? Miranda, das tut mir wahnsinnig leid. Ach je …«
Auch Nele und Jana sahen sich betreten an.
»Aber ihr wart doch noch so verliebt«, sagte Jana zögernd, nachdem Jolanda Miranda losgelassen hatte.
»Ich will jetzt nicht darüber reden.« Mirandas Mund war ein schmaler Strich. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, als wollte sie sich schützen.
»Musst du ja auch nicht.« Elena legte Miranda wieder den Arm um die Schultern und signalisierte Jana und Nele durch Blicke, dass sie auf dem Thema nicht weiter herumreiten sollten.
»Nachdem das Zimmer nun fertig ist, kannst du ja einziehen«, sagte Jolanda zu Jeremias. »Soll ich dir beim Einräumen helfen, Vater?«
»Ich glaube, das schaffe ich allein«, antwortete Jeremias.
|64| »Ich kann dir ja dabei zur Hand gehen«, schlug Mona großzügig vor, was Jeremias mit einem Hochziehen der Augenbrauen quittierte.
»Wenn du unbedingt willst. Aber nicht, dass du mir wieder reinredest, was die Ordnung im Schrank angeht! Oder dass du heimlich die Hemden aussortierst, die dir nicht gefallen! Ich habe sie mir erst neu gekauft.«
»Hach!«, machte Mona. »Nur keine Sorge! Manchmal bist du wirklich schrecklich empfindlich! Ich würde nie etwas wegtun, ohne dich gefragt zu haben.«
Elena verkniff sich ein Grinsen.
»Das Zimmer von Vater ist gestrichen und eingerichtet, dann steht unserem Kino-Abend ja nichts mehr im Weg!« Jolanda schmiegte sich an Leon, der ihr zärtlich über den Rücken strich. »Du müsstest dich dazu allerdings umziehen. In der Öffentlichkeit trägt man keine schwarzen Umhänge – außer als Verkleidung im Karneval.«
»Gefalle ich dir so besser?« Leon schnippte mit den Fingern, und schon trug er eine eng anliegende Jeans und hatte ein helles Freizeithemd an.
Elena hatte ihren Vater noch nie zuvor so gesehen und schnappte unwillkürlich nach Luft. Er sah jetzt so normal aus wie beispielsweise Neles Vater – und nichts wies darauf hin, dass er ein mächtiger Zauberer war. Außer vielleicht, dass er überirdisch gut aussah.
»Fantastisch«, sagte Jolanda begeistert und küsste Leon auf die Wange.
Leon schnippte ein zweites Mal mit den Fingern, und nun trug Jolanda eine hübsche helle Leinenhose und eine rote Bluse, die ihre Figur gut zur Geltung brachten und die Schwachstellen kaschierten. Leon legte den Kopf schief und bewegte ruckartig |65| den Zeigefinger. Nacheinander erschienen eine goldene Kette und lange goldene Ohrgehänge. Wie durch Zauberhand wurde Jolandas Haar hochgesteckt und mit einer blitzenden Spange befestigt. Aus ihrem langweiligen Pagenkopf, den sie zuletzt wieder aus praktischen Gründen getragen hatte, war eine schicke Frisur geworden!
Elena musste zugeben: Ihr Vater hatte Geschmack!
»Jetzt musst du dich nur noch ein bisschen schminken, dann ist alles perfekt und ich gehe mit der schönsten Frau von Blankenfurt ins Kino.« Leon lächelte.
Jolanda wurde rot. »Und ich habe schon Angst gehabt, ich könnte dir vielleicht nicht mehr gefallen.«
»Was redest du nur für einen Unsinn, Jolanda!« Leon schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass ich nur Augen für dich habe.«
Jolanda kicherte wie ein junges Mädchen und verschwand in Richtung Bad.
»Und was machen wir, nachdem jetzt alles fertig ist?«, fragte Nele.
»Ja, und was geschieht mit dem Nachtkästchen?«, wollte Jana wissen.
Jeremias bestand darauf, dass das Nachtkästchen neben sein Bett gestellt wurde, obwohl es überhaupt nicht zur übrigen Einrichtung passte. Aber er wollte darin seine wichtigsten Sachen unterbringen und immer griffbereit haben. »Ich muss
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