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Magic Girls 07 - In geheimer Mission

Titel: Magic Girls 07 - In geheimer Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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sich jetzt aussprachen? Elena hatte ein ungutes Gefühl. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Miranda mit Eusebius Schluss machen würde, nur weil sie ihn zu selten sah. Dafür liebte sie ihn doch zu sehr …
    |54| Geisterbeschwörung und Gläserrücken
    Schon immer haben die Menschen versucht, es den Hexern nachzumachen und ihre magischen Fähigkeiten auszuprobieren. Sie wünschen sich, mit Zauberei ihr Leben zu verändern und ihre Probleme zu lösen. Dazu benutzen sie manchmal schwarzmagische Praktiken, ohne zu ahnen, wie gefährlich das ist.
    Der Versuch, mit Toten Kontakt aufzunehmen, gehört auch in der Hexenwelt eindeutig zur schwarzen Magie. Leben und Tod sind strikt getrennt, und es ist gefährlich, diese Grenze überschreiten zu wollen.
     
    Als beliebtes Spiel bei menschlichen Partys gilt das Gläserrücken. Dazu setzen sich mehrere Menschen an einen Tisch und legen die Hände flach auf die Tischplatte, sodass sie einander an den Fingern berühren. Auf dem Tisch befindet sich ein umgedrehtes Glas, der Tisch selbst ist mit einem Spielfeld versehen, das aus Buchstaben und Zahlen besteht. Die gemeinsame Energie der versammelten Menschen soll das Glas dazu bringen, sich auf dem Spielfeld zu bewegen. Dem angeblich anwesenden Geist werden Fragen gestellt, die das Glas beantworten soll, indem es von Buchstabe zu Buchstabe rutscht und auf diese Weise Wörter bildet. Es ist sehr fragwürdig, ob diese Methode überhaupt funktioniert und warum es ausgerechnet ein Glas sein muss, mit dem der Geist auf Fragen antwortet. Und warum muss sich das Glas von Buchstabe zu Buchstabe »arbeiten«? Wäre es nicht viel einfacher für einen Geist, direkt zu antworten?
    Nichtsdestotrotz behaupten viele Menschen, der Geist habe ihnen tatsächlich geantwortet. Häufig wird auch beschrieben, dass es im Raum sehr kühl geworden sei oder dass ein plötzlicher Luftzug die Kerzen gelöscht habe. Vielleicht hat dann der Geist den Raum verlassen – aus Empörung darüber, dass man ihn in seiner Ruhe gestört hat, nur um ihn mit ein paar banalen Fragen zu quälen. Möglicherweise entsteht der Luftzug, weil der Geist wütend, aber lautlos die Tür zwischen den Welten hinter sich zuknallt und wieder in sein Reich zurückkehrt.
     
    Es ist den Menschen nur abzuraten, solche Spielchen auszuprobieren! Außerdem sollten sie sich nicht der Hoffnung hingeben, dass Zauberei bei ihnen wirklich funktioniert.
    »Wir müssen langsam weitermachen«, meinte Nele und schaute zu dem grünen Nachtkästchen. Die schwarzen Fledermäuse waren inzwischen getrocknet und das Kästchen sah hübsch gruselig aus. Ob es Jeremias auch gefallen würde?
    »Ich guck mal nach, wie weit das Zimmer gestrichen ist«, sagte Elena und stand auf. Bevor sie in dem blauen Zimmer verschwand, schaute sie durchs Fenster zu Miranda und Eusebius. Miranda hatte die Hände in die Hüften gestemmt und machte ein wütendes Gesicht. Wie Eusebius darauf reagierte, konnte Elena leider nicht erkennen, denn er hatte ihr den Rücken zugewandt. Aber gut sah die Sache nicht aus … Elena biss sich auf die Unterlippe. Sollte sie sich einmischen? Aber das war eine Sache zwischen den beiden. Schweren Herzens schlüpfte Elena in das Nachbarzimmer. Die beiden Farbroller hatten inzwischen ihre Arbeit beendet, lagen einträchtig nebeneinander auf dem Abstreifgitter und ruhten sich aus. Das Zimmer war fertig, Wände und Decke waren perfekt gestrichen. Kein Fleckchen Weiß war mehr zu sehen, alles leuchtete wunderschön blau. Elena befühlte vorsichtig eine Wand. Sie war schon fast trocken. Dann konnte man ja den Raum bald einrichten! Elena gab einem spontanen Einfall nach und zauberte goldene Sternbilder an die blaue Zimmerdecke, die im Dunkeln funkeln würden. Das würde ihrem Großvater doch bestimmt gefallen. Während Elena noch ihr Werk bewunderte, hörte sie laute Stimmen durch die Wand.
    |56| »Verschwinde!«, rief Miranda. »Ich will dich nie mehr wiedersehen!«
    Elena zuckte zusammen. Sie lauschte weiter, aber nun war es still. Dann hörte sie Mirandas Schluchzen.
    Jetzt war Elena nicht mehr zu halten. Sie lief auf den Flur und in ihr Zimmer. Miranda war allein. Sie saß auf der Bettkante, hatte die Hände vorm Gesicht und weinte. Elena schlang die Arme um sie.
    »Ach, Miranda!«
    Miranda hob den Kopf und sah sie aus verheulten Augen an. »Es ist Schluss«, sagte sie mit tonloser Stimme. »Eusebius ist fort.«

|57|

    E lena wusste nicht, was sie sagen sollte. Stumm streichelte sie Mirandas

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