Magic Girls 07 - In geheimer Mission
Da Magie benutzt wird, kann sie sich auf der Oberfläche der Person sammeln (wird durch feuchtes Wetter begünstigt!).
Fasst der Betreffende dann eine andere Person oder einen Gegenstand an, kann es zu einer unerwünschten Entladung von Magie kommen, die unter Umständen großen Schaden verursachen kann.
Wenn gehext wird, solange der Betreffende mit elektrokinetischer Magie aufgeladen ist, kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Der Zauber kann beispielsweise viel stärker als gewohnt ausfallen. Im ungünstigsten Fall kann er sich sogar umkehren und sich gegen die Hexe wenden, sodass sie sich selbst verzaubert. Es soll schon vorgekommen sein, dass ein Hexer durch elektrokinetische Magie versehentlich zu Stein geworden ist.
Moderne Hexenkleidung ist heute daher immer mit einer Beschichtung versehen, die elektrokinetische Magie verhindern oder zumindest so gering wie möglich halten soll.
»Nein«, sagte Leon gepresst. »Ich glaube, mir ist nichts passiert …«
»Es tut mir wirklich leid«, wiederholte Agneta.
»Sie haben sich bereits entschuldigt!«, mischte sich nun Oma Mona verärgert ein. »Sie platzen einfach hier herein, stiften Unruhe und stören unsere Privatsphäre. Warum müssen Sie gerade jetzt und hierher kommen?«
»Ich sagte ja bereits, ich komme von der Zauberregierung und handle in magischer Mission«, antwortete Agneta freundlich, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. »Man bat mich, Leon Bredov möglichst bald aufzusuchen und mich ihm vorzustellen.« Sie wandte sich an Leon. »Da dachte ich, ich könnte Sie abholen und wir könnten uns bei dieser Gelegenheit gleich |73| persönlich kennenlernen.« Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. »Ich hatte nicht vor, das traute Familienbeisammensein zu stören.«
Genau das tust du, dachte Elena grimmig. Sie hatte sich zu Tode erschrocken. Diese Agneta Molaris schien über ungeheure Zauberkräfte zu verfügen. Wie sie den magischen Käfig von Oma Mona einfach beiseitegewischt hatte! Leon und Mona waren die stärksten Zauberer, die Elena kannte, und sie hatte immer geglaubt, dass keiner sie so leicht besiegen konnte. Aber Agneta war offenbar um ein Vielfaches stärker!
»Da Sie nun schon einmal da sind, möchten Sie mit uns frühstücken?«, bemühte sich Jolanda, die verfahrene Situation aufzufangen, und hielt der Besucherin den Brotkorb hin. »Es ist genügend da. Ich bin übrigens Jolanda Bredov, Leons Frau.«
»Ach, ich dachte, Sie seien seine Schwester«, sagte Agneta überrascht. »Ich wusste nicht, dass Sie verheiratet sind, Leon. Das wundert mich.«
Elena fiel auf, dass Agneta ihren Vater einfach beim Vornamen nannte. Ob das in Geheimdienstkreisen so üblich war?
Leon war leicht rot geworden. »Warum wundert Sie das? Sie werden sicherlich inzwischen bemerkt haben, dass ich Familie habe. Darf ich vorstellen: Meine beiden Töchter Daphne und Elena, mein kleiner Sohn Rufus. Meine Schwiegereltern Mona und Jeremias. Und das Mädchen hier ist Miranda Leuwen, die Freundin meiner Tochter Elena.«
»Freut mich.« Agneta lächelte. »Ich bin ungebunden«, fuhr sie dann fort. »Ich wundere mich nur deshalb, weil ich immer dachte, dass man frei und unabhängig sein muss, wenn man als Geheimagent arbeitet. Keine familiären Verpflichtungen. Keine Verbindlichkeiten, die einen schwach und angreifbar machen, so heißt es doch immer.«
|74| »Da hat man Sie wohl falsch informiert«, entgegnete Leon leicht verärgert.
»Aber es widerspricht jeder Logik«, beharrte Agneta. »Wenn Ihnen etwas passiert, und das kann in diesem Job leicht geschehen, dann hinterlassen Sie eine Familie.«
Leon wurde ziemlich ungehalten. »Ach, das haben Sie ja messerscharf erkannt. Es gibt meines Wissens allerdings keine Vorschrift, die Familienväter vom Geheimdienst ausschließt. Und ich arbeite schon etliche Jahre als Geheimagent.«
»Gut, dann habe ich mich vielleicht geirrt.« Agneta zuckte die Schultern und griff nach einem der Brötchen, die Jolanda ihr angeboten hatte. Sie biss hinein. »Wirklich ausgesprochen köstlich. Haben Sie die selbst gezaubert, Frau Bredov?«
»Mit dem Backofen aufgebacken«, antwortete Jolanda. »Ich finde die menschliche Technik einfach faszinierend.«
»Ich habe davon gehört, dass die Menschen mit ihrer Technik allerlei Dinge bewirken können, die unserer Magie gleichkommt – fast jedenfalls«, antwortete Agneta.
»Bitte nehmen Sie doch Platz«, sagte Leon, der sich langsam wieder beruhigte. Agnetas Ausstrahlung
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