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Magic Girls 07 - In geheimer Mission

Titel: Magic Girls 07 - In geheimer Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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»Damit können wir Mafaldus aufspüren, Elena! Der große Zeiger zeigt an, wo die schwarze Magie momentan am stärksten ist.«
    »Super«, meinte Elena, obwohl ihr ziemlich mulmig zumute |117| war, als sie sah, wie kräftig die Nadel ausschlug. Der Kompass mochte sie zwar zu Mafaldus Horus führen, aber wie würde es dann weitergehen? Ein Blitz aus dem Zeigefinger des Magiers würde genügen, um die beiden Mädchen in Asche zu verwandeln …
    Detektor atratus

    Dieses hochsensible Gerät, das im vorigen Jahrhundert von dem Zauberer Rufus Albertus erfunden wurde, reagiert auf magische Energie. Feine Sensoren registrieren, wo im Moment gehext wird – selbst wenn der Ort der magischen Handlung Hunderte von Kilometern entfernt liegt. Rufus Albertus ging von der Theorie aus, dass magische Energie niemals verloren geht, sondern immer Spuren im Äther hinterlässt. Zehn Jahre brauchte er von der Idee bis zur Entwicklung eines Geräts, das er
Detektor atratus
oder
magischen Kompass
nannte.
    Leider hatte Rufus Albertus nicht mehr allzu viel von seiner Erfindung. Kurz nachdem er das Patent angemeldet hatte und ein kleiner Handwerksbetrieb den Detektor in Serie herstellte, wurde der Zauberer entführt. Er verschwand spurlos. Fünf Jahre später fand man sein Skelett in den Sümpfen des Modernden Moors. Anhand seines Rucksacks und einer Knochen-Anomalie (Rufus Albertus hatte an der linken Hand sechs Finger) konnte man ihn eindeutig identifizieren. Rufus Albertus’ Feinde (unter denen sich höchstwahrscheinlich auch sein Entführer befand) schafften es, bei der Zauberregierung ein Verbot des
Detektor atratus
zu erwirken. Jahrelang war es illegal, so ein Gerät bei sich zu tragen und zu benutzen. Erst in den letzten Jahren ist das Verbot etwas gelockert worden, und einige Leute dürfen mit einer Sondererlaubnis den Kompass mit sich führen. Auf dem Schwarzmarkt kann man solche Geräte zwar ab und zu finden, aber der Preis dafür ist gigantisch hoch, sodass sich kaum jemand den Detektor leisten kann.
    |118| »Na so was!«, wunderte sich Mona, als Elenas und Mirandas Doppelgängerinnen am Morgen zur Küchentür hereinkamen. »Ihr beide seid heute ja ausnahmsweise einmal pünktlich! Es geschehen noch Zeichen und Wunder!« Besonders Elena ließ es sonst nämlich immer auf die letzte Minute ankommen. Ihre Freundin Miranda war da viel gewissenhafter.
    Mona schnippte mit den Fingern, und das Geschirr schwebte herbei. Der Beutel mit dem Müsli und das Milchkännchen folgten. Mona lachte, als sie die Zeigefinger ein winziges Stück bewegte und sich das Müsli aus der Luft erst in die eine und dann in die andere Schale ergoss. Dann regnete es Milch aus der kleinen Kanne.
    »Cool!«, sagten die Mädchen wie aus einem Mund.
    Mona lächelte geschmeichelt. Sie war erstaunt, dass Miranda heute gar nicht protestierte. Müsli war sonst nicht so ihr Ding. Aber vielleicht war ihr einfach mal nach Abwechslung am frühen Morgen …
    Elenas Großmutter konnte nicht wissen, dass sie gar nicht die echten Mädchen vor sich hatte, sondern die gehexten Doppelgängerinnen von Elena und Miranda. Da die beiden den Originalen bis aufs Haar glichen und sich auch auf dieselbe Art bewegten, schöpfte Mona keinerlei Verdacht. Die anderen Familienmitglieder merkten ebenfalls nichts. Jeremias schlurfte gähnend und im Morgenmantel in die Küche, Jolanda war ein wenig hektisch, und Daphne schaute nur kurz zur Tür herein, um »Tschüs!« zu sagen. Nur der kleine Rufus blieb vor den beiden Mädchen stehen, starrte sie lange an und meinte dann: »Ihr seht heute aber komisch aus!«
    Die Freundinnen kicherten.
    »Ach was, selber komisch!«, neckte Miranda 2 den kleinen Jungen und wuschelte Rufus durchs Haar. Er wich zurück.
    |119| »Und du riechst anders«, behauptete er. »Du bist nicht Miranda!«
    »Haha, und wer soll ich sein?«, gab Miranda 2 zurück. »Der böse Wolf aus dem Märchen vielleicht?«
    »Komm her, Rufus«, sagte Jolanda. »Ich habe dir schon ein Brot gemacht.«
    Rufus kletterte auf ihren Schoß, ohne die beiden Mädchen aus den Augen zu lassen.
    »Ich weiß auch nicht, was Rufus heute hat«, sagte Miranda 2 achselzuckend.
    »Du bist falsch«, sagte Rufus und begann, sein Brot zu zerkrümeln. »Und Elena ist auch falsch. Was habt ihr mit Miranda und Elena gemacht?« Seine Stimme klang vorwurfsvoll.
    Die Mädchen kicherten und Elena 2 tippte sich gegen die Stirn.
    »Du spinnst ja!«
    »Rede keinen Unsinn, Rufus, iss auf!«, wies Jolanda Rufus zurecht.

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