Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
grüne Augen – genau wie du, Elena«, stellte Jana fest. »Und er hat ein so süßes, rosiges Schnäuzchen … Hach! Er ist einfach total niedlich.«
»Ich möchte ihn nicht mehr hergeben«, gestand Elena. Dann grinste sie. »Übrigens ist mir eine Idee gekommen, womit wir Marc bestrafen können.«
Nele, Jana und Miranda sahen Elena gespannt an.
»Ich werde ihm einen widerlichen Mundgeruch anhexen«, verkündete sie. »Ab sofort wird kein Mädchen ihn mehr küssen! Glaubt ihr nicht, dass das eine gerechte Strafe ist?«
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M ir kommt es vor, als seien sie erst vor drei Tagen in den Urlaub geflogen.« Mona seufzte. Sie stand vor dem großen Spiegel in der Eingangshalle und zog ihre Lippen mit einem Stift nach, der farblich zu ihrem Kostüm passte.
»Willst du sie wirklich vom Flughafen abholen?«, fragte Jeremias. Er hatte inzwischen reichlich Erfahrung mit Monas grauenhaften Fahrkünsten gesammelt. »Du bist diese Strecke doch noch nie gefahren. Und außerdem passen sie sowieso nicht alle ins Auto. Sie sollten sich ein Taxi nehmen – oder sie teleportieren, wenn sie schlau sind.«
»Jana und Nele sind dabei, das sind Menschen, die können nicht teleportieren«, stellte Mona richtig. »Oder nur mit großem Aufwand.«
»Ach so, hm, ja«, murmelte Jeremias.
»Der Platz im Innenraum ist kein Problem«, meinte Mona. »Du weißt, dass ich Innenräume nach Belieben vergrößern kann. Ich könnte eine ganze Busladung unterbringen, ohne dass jemand etwas merkt. Das Auto sieht von außen weiterhin aus wie ein normaler PKW.«
»Ich habe dich wieder einmal unterschätzt, liebste Mona«, sagte Jeremias süffisant. »Würde es dir viel ausmachen, wenn ich hierbleibe? Ich könnte inzwischen schon einmal den Tisch decken …«
»Ja, und vergiss nicht, ein Band mit dem Spruch HERZLICH WILLKOMMEN aufzuhängen«, gab Mona bissig zurück. Sie schnappte sich ihre Handtasche, nickte mit dem Kopf – und die Haustür öffnete sich.
|55| Auf der Schwelle saß die dreifarbige Katze und schaute Mona mit großen, interessierten Augen an. »Miau!«
»Schon wieder dieses Vieh!«, stöhnte Mona, der die Katze allmählich auf die Nerven ging. Kaum ließ sie ein Fenster oder eine Tür offen – schwups, war die Katze schon im Haus! Sie musste inzwischen fast jeden Raum im Haus kennen. Erst gestern hatte Mona die Katze in ihrem eigenen Zimmer gefunden. Dort hockte das Tier auf dem Teppich und starrte fasziniert auf das Regal mit den vielen Zauberbüchern. Mona hatte die Katze geschnappt, durchs Haus getragen und vor die Tür gesetzt.
»Ich habe jetzt keine Zeit für dich, Tizzi-Mizzi«, sagte Mona giftig zu der Katze, die anfing, um ihre Beine zu streichen. »Ich muss zum Flughafen!« Sie bückte sich trotzdem, um Tizzi-Mizzi ein bisschen zu streicheln. Diese schien es zu genießen. Plötzlich huschte sie zwischen Monas Beinen hindurch ins Haus, jagte durch die Eingangshalle und sauste die Treppe hinauf.
»Jeremias, würdest du dich bitte darum kümmern, dass Tizzi-Mizzi aus dem Haus ist, wenn ich mit den anderen zurückkomme? Ich muss jetzt los, sonst komme ich zu spät.« Mona eilte die Treppe hinunter und zückte die Fernbedienung ihrer schwarzen Limousine. Dass sich damit aus der Entfernung die Verriegelung lösen ließ, war fast ein bisschen wie Magie … Mona lächelte. Trotzdem war die Technik der Menschen nicht annähernd so wirksam wie echte Zauberei.
Sie stieg ein und ließ den Motor an. Dann stieß sie rückwärts aus der Einfahrt. Kies spritzte auf. Mona wendete im Eiltempo, streifte dabei um ein Haar die Mülltonne der Nachbarn, gab Gas und preschte den Nachtigallenweg entlang.
Es war Nachmittag, viele Leute hatten Feierabend und es herrschte dichter Verkehr. Mona fluchte halblaut vor sich hin. Es dauerte ewig, bis sie die Stadtgrenze erreicht hatte. Sie konnte sich nur mühsam beherrschen. Am liebsten hätte sie die |56| anderen Autos überholt, indem sie einfach über sie hinwegfuhr. Aber das hätte unangenehme Aufmerksamkeit erregt – und vermutlich wäre dann gleich wieder Aaron Abraxas Holzin, der Hexilbeauftragte, vor der Tür gestanden und hätte Mona eine Predigt gehalten. Solange sich die Hexen im HEXIL befanden, mussten sie sich unauffällig verhalten. Dazu gehörte vor allem, dass sie in der Öffentlichkeit nicht zauberten. Mona fiel es jedoch schwer, sich an die Regeln zu halten. Manchmal sah sie den Sinn nicht ganz ein. Was schadete dann und wann eine kleine Hexerei, beispielsweise beim Autofahren?
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