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Magic Girls 09 - Der dunkle Verräter

Titel: Magic Girls 09 - Der dunkle Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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kommt mir nichts auf den Sperrmüll!«
    Miranda zog verwundert die Augenbrauen hoch und wechselte mit Elena einen Blick. Diese zuckte die Achseln.
    »Na, ihr beiden Jung-Hexen, wie gut ist euer Instinkt ausgeprägt?«, fragte Mona lächelnd und blies eine Rauchwolke, die sich zu einem Fragezeichen formte, in die Luft. »Wo befindet sich eurer Meinung nach das Portal in die Hexenwelt?«
    Elena war von der Frage völlig überrumpelt. Auch Miranda sah sich etwas ratlos um und deutete dann auf den alten Schrank. »Dort vielleicht?«
    Mona schnalzte vorwurfsvoll mit der Zunge. »Ein Schrank wäre viel zu einfach! – Elena, was meinst du?«
    Elena lauschte in sich hinein, um das Portal zu finden, das sie in die Hexenwelt bringen sollte. Spürte sie etwas? Empfing sie von irgendwoher ein Signal? Sie machte einige Schritte vorwärts. Ein Mauerstück zog sie an. Sie ging darauf zu und blieb dann vor der Klappe stehen, die für den Kaminkehrer gedacht war.
    »Ich glaube, hier ist es«, sagte sie dann.
    »Bingo!«, rief Mona und strahlte übers ganze Gesicht. »Sehr gut! Du hast das Portal gefunden!«
    »Diese kleine Klappe?«, fragte Miranda.
    »Oh Miranda!« Mona seufzte. »Manchmal glaube ich, ihr jungen Hexen habt überhaupt keine Fantasie mehr! Ich dachte, ihr hättet euer Hexendiplom abgelegt und wüsstet, wie man Dinge vergrößert oder verkleinert?«
    Elena bückte sich und öffnete die Klappe. Ein modriger Geruch stieg ihr entgegen. Sie zeigte mit dem Finger auf das Viereck und konzentrierte sich. Sie stellte sich vor, ein Vergrößerungsglas in den Händen zu halten, und zoomte die Kaminklappe Stück für Stück heran. Kleine Schweißperlen sammelten sich auf ihrer Stirn. Schließlich war die Öffnung fast so groß wie eine Tür. Dahinter war es unheilvoll beängstigend schwarz und der Modergeruch hatte sich noch verstärkt.
    »Fabelhaft, Elena! Du kannst es!« Mona klatschte leise Beifall.
    Elena lächelte verlegen.
    »Können wir, Miranda?«
    »Klar, ich bin so weit, Elena.«
    »Und vergesst nicht, meine Freundin Darleen zu grüßen!«, rief Mona. »Vielleicht komme ich sie ja auch bald mal besuchen. Ciao, ihr Mädchen, und passt gut auf euch auf!«
    Elena passierte die Klappe und machte einen Schritt in die Dunkelheit. Miranda folgte ihr. Dann schlüpften auch die beiden unsichtbaren Mädchen durch die Klappe, und jede reichte einer ihrer Hexenfreundinnen die Hand. Es war, als stünden sie in einer dunklen Kabine. So ähnlich wie in einem Aufzug ohne Licht.
    »Miranda, Jana, seid ihr da?«, flüsterte Elena und drückte Neles Finger. Nele drückte zurück.
    »Klar, wir stehen direkt neben euch«, antwortete Miranda.
    »Fühlst du etwas? Sind wir schon unterwegs?«, fragte Elena.
    »Keine Ahnung«, sagte Miranda. »Ich glaube, wir sind in einer Art Fahrstuhl. Scheint aber ein ziemlich lahmer Kasten zu sein. Wahrscheinlich werden wir vierzehn Tage brauchen, bis wir bei Hong-Loan sind.«
    »Oh, bitte nicht«, sagte Elena erschrocken. Sie spürte, wie Neles Hand sich verkrampfte.
    »War nur ein Scherz, Elena.«
    Nach einer scheinbaren Ewigkeit verschwand die Dunkelheit, und die Kabine füllte sich mit grauem Nebel. Grelle neonfarbene Symbole zuckten durch die Luft.
    »Ach, das ist bestimmt der verschlüsselte Zugang«, murmelte Miranda und suchte in ihrer Jackentasche. »Mona hat mir eine Chiffre-Karte gegeben, die brauchen wir wohl jetzt. Einen Moment ...«

    Sie zog ein hölzernes Rechteck hervor, das mit Runenzeichen versehen war, und hielt es in die Höhe.
    Ding-dang-dong!
    Ein Signal ertönte, und die herumhüpfenden Neonsymbole verschwanden. Es gab einen heftigen Ruck. Elena verlor fast das Gleichgewicht und musste sich an Miranda festhalten. Dann wurde es hell – und grelles Sonnenlicht blendete die Mädchen.
    »Wir sind da.« Miranda packte ihren Koffer und verließ die Kabine. Elena kam hinterher. Als sie sich umdrehte, entdeckte sie, dass sich das Portal in einem Baum befand.
    »Wo sind wir?«, fragte Elena. Sie kannte die Gegend nicht.Vor ihnen lag ein kleiner Ort mit alten Häusern. Schafe weideten auf einer Wiese.
    »Ich hoffe, dass wir in Hong-Loans Nähe sind und nicht noch eine halbe Weltreise vor uns haben.« Miranda seufzte. Sie wandte sich um und machte eine Handbewegung.
    Jana und Nele wurden wieder sichtbar und stolperten jetzt auch aus der Kabine. Sie sahen ein bisschen erschöpft aus und Jana klagte über Kopfschmerzen. Miranda strich ihr über die Schläfen.
    »Besser?«, fragte sie.

    Jana

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