Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel
neugierig.
Mona zuckte mit den Schultern. »Das habe ich mir jedenfalls eingeredet. Wenn man verliebt ist, sieht man ja nur die allerbesten Eigenschaften. Und Jeremias erschien mir solide und zuverlässig – im Gegensatz zu seinem Bruder Valentin, diesem Windhund!« Eine Zornfalte erschien auf ihrer Stirn.
Valentin hatte Mona damals mit ihrer besten Freundin Felicitas betrogen. Eine üble Geschichte … Die enttäuschte Mona hatte sich dann für Jeremias entschieden und ihn geheiratet. Nicht lange danach war Jeremias verschwunden und erst vor einigen Monaten wieder aufgetaucht. Elena dachte mit Schaudern an das Abenteuer, das sie erlebt hatten.
»Kannst du jetzt etwas gegen meine Pickel unternehmen?«,griff Miranda das Thema wieder auf. »Und es wäre auch schön, wenn du mich von dem lästigen
Echohex
erlösen würdest. Es ist nämlich echt doof, wenn man im Kopf dauernd eine picklige Handtasche vor sich sieht.«
»Aber natürlich, Liebes.« Mona lächelte zuckersüß. Sie ließ die Kaffeetasse los, die daraufhin durch die Luft schwebte und sich auf dem Tisch abstellte. Mona stand auf, trat zu Miranda und betrachtete ihr Gesicht.
»Hm, wirklich übel. Da hat dir Jeremias einen ganz schönen Fluch verpasst!« Sie legte ihre Hände an Mirandas Schläfen. Die violett lackierten Fingernägel glänzten. Monas Gesicht nahm einen konzentrierten Ausdruck an.
»
Pickel, macht euch alle fort!
Sucht euch einen andern Ort.
Flieht aus diesem Angesicht!
Solche Akne braucht man nicht!
«
Ein bläulicher Lichtschein strahlte von ihren Fingern aus, ein milder, heilender Schimmer, der Mirandas Kopf einhüllte. Das Ritual dauerte ungefähr fünf Minuten. Danach ließ Mona Miranda Kopf los. Der blaue Lichtschein verblasste. Miranda betastete ihr Gesicht und strahlte.
»Danke, Mona! Mein Gesicht ist wieder glatt, hurra!«
»Hast du etwa daran gezweifelt?«, gab Mona zurück. »Das
Echohex
zu vertreiben, wird allerdings ein bisschen länger dauern.« Sie ging durch den Raum und holte aus der obersten Schublade einer Kommode ein großes Tuch heraus. Es war schwarz mit goldenen magischen Symbolen. »Aus diesem Tuch mache ich dir einen Turban. Den musst du zwei Stunden lang tragen. Er zieht das
Echohex
nach und nachaus deinem Kopf. Es ist eine ziemlich langweilige Angelegenheit, ich weiß. Aber es hilft und du kannst ja eine Zeitschrift dabei lesen. Ich schlage vor, wir machen es gleich nach dem Frühstück, ja? Mein Magen knurrt und ich habe schrecklichen Appetit auf ein Toastbrot mit Brombeermarmelade.«
Die Mädchen hatten nichts dagegen einzuwenden.
»Wir gehen schon mal in die Küche und decken den Tisch«, schlug Elena vor.
Mona nickte. »Wunderbar. Inzwischen werde ich mich umziehen.«
F ehlt noch etwas?« Elena ließ ihren Blick prüfend über den gedeckten Frühstückstisch gleiten.
Die Sonne schien zum Küchenfenster herein und malte goldene Kringel auf die Tischdecke. Elena hatte den Tisch mit dem schönen
Goldrand-Geschirr gedeckt, schließlich war Sonntag. Es war noch früh am Tag, erst halb acht. Daphne würde sich um diese Zeit bestimmt nicht blicken lassen. Rufus dagegen betrat zusammen mit Jolanda die Küche und strahlte, als er den gedeckten Tisch sah.
»Oh, ihr seid schon wach!«, wunderte sich Jolanda. »Guten Morgen, Elena und Miranda! Habt ihr gut geschlafen?«
»Geht so«, antwortete Miranda, ohne nähere Auskunft zu geben.
Jolanda setzte sich mit Rufus auf die Eckbank. Die ersten Toastscheiben sprangen aus dem Toaster. Elena sorgte dafür,dass sie durch die Luft schwebten und auf Jolandas und Rufus’ Teller landeten.
Rufus grinste. Er stellte zwei Cowboy-Figuren, die er mitgebracht hatte, auf den Tisch. Dann schnippte er mit seinen kleinen Fingern.
Die Plastik-Cowboys setzten sich in Bewegung und marschierten über die Tischdecke. Zuerst liefen sie zur Butterdose, hoben sie an wie eine Trage und brachten sie zu Rufus’ Teller. Gemeinsam ergriffen sie ein Messer und sägten ein Stück Butter ab, das sie unter großer Anstrengung auf Rufus’ Toastscheibe platzierten und dort glatt strichen. Dann liefen die Cowboys zum Marmeladenglas. Einer kletterte daran hoch. Der andere reichte ihm einen silbernen Löffel. Der erste tauchte den Löffel ein und schleuderte einen Klacks Marmelade gezielt auf Rufus’ Toastbrot.
Rufus kicherte. Elena und Miranda klatschten begeistert Beifall, während Jolanda ein bisschen seufzte.
»Versprich mir, Rufus, dass du diesen Trick niemals vorführst, wenn
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