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Magical Mystery

Magical Mystery

Titel: Magical Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regener
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haben die endlich mal einen Hit und vielleicht ein bisschen Promo und nachher kommt einer vom RaveOn und ihr seid nicht da!«
    »Das geht nicht«, sagte der Mann vom Club, der, wie ich mich jetzt wieder erinnerte, Flapsi hieß, »das geht halt überhaupt nicht. Die Hosti Bros sind doch gesetzt, die müssen doch auftreten, das ist doch ein Team, ein Duo ist das!«
    »Easy Flapsi, du bist ja nur neidisch«, sagte Ferdi. »Also, Holger, du gehst da nachher hin und legst auf und spielst euren Kram und einer muss den Basti machen.«
    »Dann mach du das doch«, sagte Holger trotzig. »Mach du das doch, wenn du so schlau bist, Ferdi, geh doch am besten gleich mit Raimund da hoch, dann seid ihr die Hosti Bros oder was?«
    »Ich habe gesagt nicht zu alt, nicht zu jung, Holger. Guck mich doch mal an! Ich bin fünfzig, du Depp! Außerdem kommt das noch so weit, dass ich mich da zum Horst mache, zum Hosti, hähä, da musst du dir schon einen anderen suchen, und Raimund legt selber auf, du willst doch nicht, dass der im RaveOn schreibt, dass Schulti mit Sahne jetzt bei Hosti Bros dabei ist, oder dass Hosti Bros ein Seitenprojekt von Raimund Schulte ist oder was?«
    »Ja und nun?«, sagte Holger.
    »Ich kann’s auch nicht machen«, sagte Flapsi, »ist eh klar, denke ich mal!«
    »Ich schon mal gar nicht!«, sagte Rosa.
    Dann guckten alle mich an.

52. Im Dunkeln
    Eigentlich war es ganz einfach, jedenfalls am Anfang, wir kamen in den Club, der sich in einer alten Fabrikhalle am Rande von München befand, umringt von anderen Amüsierschuppen aller Art und Größe, in denen und zwischen denen Tausende von besoffenen Dorfdödeln im Schlamm herumstolperten und einen auf Samstagnacht in der großen Stadt machten, es war eindrucksvoll, mit welcher Konsequenz man das hier ghettoisiert hatte, ein riesengroßer, eingehegter Dorfbums war das, sie nannten es Kunstpark, das fand ich mutig, aber noch mutiger fand ich die beiden Türsteher vom Edelweiß, die die dort unablässig anbrandenden Gummistiefelhorden, die aus den anderen Vergnügungsbunkern heraus sturzbesoffen und mit gutgelauntem Aggro auf die Straße torkelten und von dort wieder zurück in irgendwelche anderen Spaßfabriken strömten, von den eigentlichen Ravern oder jedenfalls den den deutschen Dance suchenden Freunden elektronischer Musik und moderner Drogen trennten und zurückwiesen, wir mussten das kurz mitansehen, weil sich die Hintertür, durch die Flapsi uns in seinen Club hineinbringen wollte, nicht aufschließen lassen wollte, Flapsi probierte alle seine Schlüssel, und das waren fast so viele wie die von Rüdiger, dem Schnapshausmeister von Othmarschen, zweimal durch, bis er aufgab und uns vorne herum ins Edelweiß führte, wo eine lange Schlange von Leuten herumstand und beim Einlass eine unablässige Streitschweinerei am Laufen war, das ganze klassische Du-nicht-warum-denn-nicht-weil-ich’s-sage-Arschloch-Programm, an dem vorbei uns Flapsi in den Club schleuste, das war also der einfache Teil gewesen, erstmal in die Backstage und ich noch leicht im Zweifel, ob das wirklich eine gute Idee gewesen war, an diesem Abend für Hosti Bros den Basti zu machen, nicht, dass ich Angst vor dem Gehampel hinter den Plattentellern hatte, das machte mir nichts, das hatte ich früher, in der guten alten Zeit im alten BummBumm, oft gemacht, einfach da oben stehen und mit dem Arsch wackeln, wo soll da das Problem sein, außer das Drogenproblem natürlich, denn voll drauf sein und hinter Plattentellern mit dem Arsch wackeln, das kann jeder, aber stocknüchtern kurz nach einem Besuch von der Zombie-Armee und dementsprechend labil im Oberstübchen sieht das schon anders aus, Freunde, wobei auch hier das Arschwackelprogramm ja nicht das wirkliche Problem war, eher schon wie ich die Zeit bis dahin totschlagen sollte, das konnte für einen, der nicht saufen und auch sonst nichts nehmen durfte, schon gefährlich werden, jetzt sollte erstmal Sigi auflegen, dann Anja und Dubi, von denen keiner wusste, wo sie gerade waren, dann Raimund, dann Rosa, nur Schöpfi hatte heute abend frei, stattdessen die Hosti Bros das große Ding, die mit dem Hit, »Samstagabend, da braucht man doch einen Hit«, hatte Flapsi gesagt, »auch im Edelweiß, sogar im Edelweiß, gerade im Edelweiß!«, hatte er gesagt und Arschwackeln war für mich natürlich kein Problem, eigentlich auch lustig, wenn ein großer, fetter Psychofreak aus dem Trockendock einen kleinen, dünnen Bier- und Speedversager hinter den

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