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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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zusammengerollt. Keine Rotkehlchen. Ich sehe nichts Weihnachtliches an einem alten Paar Socken mit – na ja – irgendwas drauf.«
    »Das sind Weihnachts-Rotkehlchen«, sagte Miss Higham schelmisch und hob eines vorsichtig aus seinem Nest. »Handgemacht. Ich habe all die kleinen roten Brustflecken selbst aufgenäht.«

    Big Ida prustete vor Lachen, und Mitzi wusste, dass sie eingreifen musste, um ein Blutbad zu verhindern. Sie wagte es nicht, Joel anzusehen, um nicht die Beherrschung zu verlieren, und bahnte sich einen Weg zum »Schatzkästlein«.
    »Sieh doch«, sagte sie in einem Tonfall, von dem sie hoffte, dass er versöhnlich klang, »ursprünglich mögen das ja einmal Socken gewesen sein, aber Joyce hat sich wirklich große Mühe gegeben, Rotkehlchen daraus zu machen. Sieh dir die kleinen Brustlätzchen an, aus Mullbinde mit – ähm – Lippenstift. Und die Schnäbelchen aus – öh – Plastik, und die süßen kleinen Beinchen aus Pfeifenreinigern!«
    »Ach, dann nehmen wir eben ein halbes Dutzend!«, sagte Big Ida schulterzuckend. »Für die Nachbarskinder werden sie gut genug sein. Auch wenn ich nicht wirklich überzeugt davon bin. Für mich sehen sie immer noch aus wie Socken.«
    »Aber Kinder haben doch eine so blühende Fantasie!«, sagte Mitzi bestimmt. »Vielleicht kaufe ich selbst ein paar.«
    Rotkehlchen und Kleingeld gingen rasch von Hand zu Hand, und Mitzi wuselte zurück zum Kosmetikstand.
    »Ach wie hübsch«, meinte Joel. »Socken. Sind die für mich? Ein Mann kann ja nie genug Socken haben – gerade zu Weihnachten.«
    Mitzi knuffte ihn spaßhaft, stopfte die Weihnachts-Rotkehlchen in ihre Tasche und gab einen tiefen Seufzer der Erleichterung von sich, als Gwyneth, Big Ida und das Donnerstagsdamenkränzchen sich in Richtung der Secondhandkleider trollten.
    »Lust auf eine Tasse Tee?«, fragte Joel in einer kurzen Flaute. »Oder etwas Stärkeres?«
    »Oh ja – danke. Ein Liter Merlot wäre jetzt genau das Richtige«, seufzte Mitzi. »Aber da im Gemeindesaal kein Alkohol
ausgeschenkt werden darf – noch nicht -, wird Tee wohl genügen müssen. Zwei Stück Zucker bitte. Eigentlich hätten wir die Grünen Gewänder dazu essen können, aber Tarnia hat sie ja an ihre Nobelkumpane verfüttert.«
    »Schade«, sagte Joe fröhlich. »Dann wirst du für mich noch welche machen müssen. Ich schau mal, ob ich als dürftigen Ersatz vielleicht ein paar Kekse zum Eintunken auftreiben kann, okay?«
    Sie sah, wie er sich durchs Gewühl drängte, und schwelgte genießerisch in dem prickelnden Gefühl. Sie liebte ihn. Es war töricht, aber nicht zu ändern. Vielleicht hätte sie nach Tarnias Ermahnungen auf den Zucker verzichten sollen und erst recht auf die Kekse, aber zum Kuckuck!
    Ein unvermittelter Ansturm von Kosmetikkunden sorgte dafür, dass sie keine Zeit mehr zum Grübeln hatte. Das würde sie auf später verschieben müssen. Die South-Beach-Diät, woraus auch immer die bestand, wäre vielleicht doch eine ganz gute Idee.
    »Mitzi!« Tarnia schubste sich durchs Gedränge und kam quasi mit quietschenden Reifen vor ihrem Stand zum Stehen. Ihr Gesicht wäre verzerrt gewesen, wenn es nicht grundsätzlich wie in Stein gemeißelt gewirkt hätte. So aber waren die Augenbrauen hinter ihren Ponyfransen verschwunden und ihr Mund zu einem schmalen Briefkastenschlitz zusammengepresst.
    »Meine Gesellschaft«, sie wedelte aufgebracht mit der Hand in Richtung der Menschenmenge vor der Bühne, »wurde gerade von deinem – deinem Gesindel entsetzlich schockiert!«
    Mitzi stöhnte. Um wen ging es? Lav und Lob? Clyde mit seinem selbstgebrannten Fusel? Hatte der Filzhutmann ihnen schonungslose Wahrheiten um die Ohren geklatscht?
Hatte jemand aus Tarnias großer Familie das schmutzige Geheimnis ihrer Herkunft verraten? Es gab unendlich viele Möglichkeiten.
    »Ich habe mit ihnen einen kurzen Rundgang gemacht«, fuhr Tarnia fort, »wie es eben so üblich ist. Und sie waren sehr, sehr beeindruckt – dann sind wir hinter die Bühne gegangen, um uns anzusehen, was es bei der Licht- und Tontechnik an Verbesserungen gibt, und waren gerade bei einer Tasse Kaffee und deinen Knusperkeksen – diese kleinen grünen waren so köstlich, dass meine Freunde sie alle ratzeputz aufgegessen und nach dem Rezept gefragt haben – und dann … und dann …«
    Ach du liebes Lottchen, dachte Mitzi. »Und was dann, Tarnia? Erzähl mir jetzt bloß nicht, der alte Baden Wiggins hat ihnen seinen Liebestöter gezeigt? Du weißt ja, wie er ist. Das

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