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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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macht er doch schon sein Lebtag lang. Alle lachen nur darüber – auch wenn es auf Neulinge vielleicht ein bisschen irritierend wirkt …«
    »Es war viel, viel schlimmer als Baden Wiggins!«, fauchte Tarnia. »Da waren Leute … Leute, mit denen ich zur Schule gegangen bin – June und Sally und dieser komische Ronald, der sich mit Stickerei beschäftigt hat -, und alle hatten nichts an! Nicht einen Fetzen am Leib! Und sie haben gesungen! Lauthals! Und zwar die unanständigsten Texte, die ich in meinem Leben je gehört habe! Meine Gesellschaft war entsetzt. Vollkommen schockiert! Ich fürchte, unter diesen Umständen kann ich euch nicht länger gestatten, den Saal zu nutzen! Das geht nun wirklich zu weit!«
    Mitzi schloss die Augen. Verflixt und zugenäht. Warum in aller Welt hatte der Filzhutmann mit den Proben für Hair nicht warten können, bis der Basar zu Ende war? Wenn Tarnias
Hochwohlgeborene jetzt tödlich beleidigt waren, bedeutete das für ihre Ehrung und den Gemeindesaal den Todesstoß.
    Ohne jegliche Vorwarnung spürte Mitzi plötzlich, wie sie in die Luft gehoben wurde. Zwei starke Hände umfassten ihre Taille, der Duft von frisch gewaschener Haut und Zitronenshampoo und warmem männlichem Aroma umhüllte sie, und kräftige Lippen küssten sie überaus inniglich.
    Außer Übung und völlig überrumpelt, zögerte Mitzi nur den Bruchteil einer Sekunde, dann erwiderte sie den Kuss. Es war die reine Glückseligkeit. Sternenglitzerndes Prickeln stieg wie sprudelnder Champagner von den Zehen bis zum Kopf in ihr auf. So ging es weiter und weiter und weiter. Der Gemeindesaal und Tarnia und das Lärmen der Menge verebbten einfach im Hintergrund.
    »Oh …« Sie schluckte leicht benommen, als der Kuss zu Ende war und Joel sie mit den Füßen wieder auf den Boden gestellt hatte. »Oh …«
    Tarnia, so schien es, war nicht einmal zu einem Oh imstande. Ihr Gesicht sah aus wie eine Porträtstudie zum Thema Verblüffung und Ehrfurcht.
    »Hallo!«, sagte Joel mit einem Lächeln zum Dahinschmelzen. »Ich bin Joel Earnshaw. Mitzis Geliebter. Und Sie sind bestimmt Mrs Snepps. Wie schön, Sie endlich einmal kennenzulernen. Ich habe schon so viel von Ihnen gehört.«
    Noch immer leicht benommen blinzelte Mitzi. Er hatte sie geküsst. Und sie hatte ihn geküsst. Endlich. Und es war der wunderbarste Kuss in der Geschichte des Küssens gewesen. Um Lichtjahre besser als Lance. Oooh.
    Tarnia, noch immer völlig verdattert, bewegte sprachlos die Lippen. Es war ein herrlicher Anblick.
    »Äh …«, gurgelte Tarnia schließlich und starrte Joel unverhohlen
lüstern an. »Ich habe von Ihnen noch überhaupt nichts gehört. Aber ich finde – äh, es auch nett, Sie kennenzulernen.« Sie nickte Mitzi zu, und in ihrem Blick wetteiferte Bewunderung mit unzähligen Fragezeichen. »Worüber sprachen wir gerade … vorhin …?«
    »Keine Ahnung«, flüsterte Mitzi. Ihre Lippen fühlten sich an wie mit Kollagen aufgepolstert. Als gehörten sie zu jemand anderem. »Ähm – das ist mir anscheinend gerade ganz entfallen.«
    Tarnia, noch immer mit ungläubigem Gesicht, kniff den Mund wieder zum Briefschlitz zusammen. »Mir auch. Äh – ihr müsst unbedingt mal beide zum Abendessen kommen. Bald. Sehr bald … Mitzi, ich ruf dich an.«
    Joel gluckste, als sie dem Kosmetikstand den Rücken kehrte und davontrippelte. »Ich habe gehört, was sie über die Rücknahme der Nutzungserlaubnis gesagt hat. Das gehörte zu den Tricks, die man uns am College beigebracht hat, wenn es bei einer zahnärztlichen Behandlung mal brenzlig wird: immer versuchen, eine Katastrophe abzuwenden, indem man ein Ablenkungsmanöver inszeniert.«
    »Gelungenes Ablenkungsmanöver«, sagte Mitzi leise.
    »Schön?«
    »Unglaublich und unheimlich schön.« Sie versuchte zu lächeln, aber ihre Lippen kribbelten immer noch. »Und es hat funktioniert. Schade, dass es nicht ernst gemeint war.«
    »Was?« Joel beugte sich zu ihr, die Lichter des Gemeindesaals tanzten verführerisch in seinem Diamantohrstecker. »Dieser Kuss war so ernst gemeint, wie es bei mir nur geht. Außerdem wurde das wirklich allerhöchste Zeit. Oder meinst du die Behauptung, dass ich dein Geliebter bin? Nun – wir könnten durchaus – heilige Hölle! Sieh dir das an!«

    Mitzi, immer noch auf Wolke sieben, sah hin.
    Drüben bei der Bühne war ein ungeheurer Tumult ausgebrochen. Tarnia und ihre Hochwohlgeborenen tanzten jauchzend umher und umarmten und küssten einander. Der Filzhutmann, die Bandings,

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