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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Silversurfer, stimmt’s, Mitzi?«
    »Ich glaube, Silversurfer nennt man eher Leute über siebzig oder achtzig, soviel ich weiß.«
    »Kann schon sein.« Der Filzhutmann sah fast verschmitzt
drein. »Aber wie gesagt, die Dinge beim Namen zu nennen ist quasi mein Markenzeichen, und ich wette, du bist unter deiner roten Tünche grau wie ein Wiesel.«
    Mitzi ballte die Hände zu Fäusten, zählte bis zehn und konnte sich gerade noch mit knapper Not davor zurückhalten, sich mit einem Schlachtruf quer über den Tisch auf ihn zu stürzen.
    Der Filzhutmann strahlte ungerührt weiter. »Dank deiner flotten Laptop-Künste wissen wir schon alle, dass Mrs Snepps uns den Gemeindesaal benutzen lässt und an welchen Tagen, und dafür sind wir dir dankbar, Mitzi. Wir machen mit ein paar der Indoor-Aktivitäten weiter, wie besprochen. Willst du sehen, was wir bislang auf die Beine gestellt haben?«
    Da sie ihm immer noch am liebsten eine saftige Ohrfeige verpasst hätte, nickte Mitzi nur kurz, und selbst ihr Lächeln war nicht mehr als eine zähnefletschende Grimasse. Der Filzhutmann schien es nicht zu bemerken. Die Liste war allerdings beeindruckend: Quiz-Teams, Musik hören, ein Lesekreis, ein Schreibzirkel, eine American Drama Group, Tanzstunden, Unterricht in Bridge und Whist und ein Kochkurs für Fortgeschrittene waren allesamt bereits restlos ausgebucht. In den wärmeren Monaten, so entnahm sie der Liste, würde sich der Fitte-Fünfziger-Club zu zahlreichen sportlichen Aktivitäten und eventuell auch zu Wanderungen zusammenfinden.
    Leicht beklommen registrierte Mitzi, dass sich Lav und Lob trotz ihrer Versicherungen, nicht mitmachen zu wollen, für alles eingetragen hatten.
    »Das ist ja schön.« Sie schob ihm die Liste wieder hinüber. »Und die ersten Termine sind schon für nächste Woche
gebucht, wie ich sehe. Tja, offenbar braucht ihr mich nicht mehr, also -«
    »Aber natürlich brauchen wir dich«, versicherte ihr der Filzhutmann. »Du bist unsere Koordinatorin. Ohne dich wäre die ganze Sache überhaupt nicht ins Rollen gekommen – außerdem bist du ehrlich gesagt die Einzige, die mit Lady Tarnia Protz verhandeln kann, oder? Wir freuen uns, dich beim ersten Treffen zu sehen. Aber darf ich dir noch etwas ganz Persönliches sagen, Mitzi? Findest du nicht, dass die Jeans und der Ledermantel ein bisschen zu jugendlich für dich sind? So à la hinten Lyzeum, vorne Museum? In deinem Alter wäre eher eine brave beige Windjacke angebracht und -«
    Mit wütendem Schnauben packte Mitzi ihre Kürbisse und verließ fluchtartig die Bücherei, sodass die restlichen Modetipps des Filzhutmanns ungehört verhallten.
    »Zum Kuckuck aber auch«, zischte sie, als sie – von den Kürbissen behindert – im Gedränge des Eingangsbereichs mit dem Riemen ihrer Tasche an den wie Stierhörner geformten Griffen eines Babybuggys hängen blieb.
    Je mehr sie zog und zerrte, desto mehr kam der Buggy ins Schaukeln, und desto lauter brüllte das Baby.
    »He!« Die Mutter der Kleinen kam auf sie zugeschossen und hielt Mitzi ihre gepiercte Nase vors Gesicht. »Was machen Sie denn da? Meine süße kleine Paris ist sehr sensibel. Hören Sie auf zu zerren. Sie werfen sie ja noch um!«
    »Pfeif auf Paris!«, knurrte Mitzi und zerrte weiter. »Pfeif auf Gavin und Herbie und vor allem auf den blöden, fiesen Filzhutmann! Ah!«
    Die Buggygriffe gaben ihren Taschenriemen schlagartig und mit der ungebremsten Kraft eines Flugzeugstarts frei.

    Mitzi, ihre Tasche und die Kürbisse purzelten in wildem Durcheinander aus der Bücherei auf die Hauptstraße.
    »Dusslige alte Kuh!«, plärrte ihr Paris’ Mutter hinterher. »Die gehört doch ins Altersheim!«
    Seit der Silberhochzeit mit den Enthüllungen über Jennifer hatte sich Mitzi nicht mehr so elend gefühlt. Mühsam raffte sie ihre Sachen zusammen und stapfte in Richtung Supermarkt-Parkplatz davon. Der Wind blies nach wie vor mit eisiger Wut, doch die Tränen, die ihr in den Augen brannten und ihr in lästiger Weise die Nase entlangliefen, waren eher ihrem Selbstmitleid geschuldet als dem kalten Wind.
    Sie senkte den Kopf und eilte mit einem Kürbis unter jedem Arm an Patsy’s Pantry vorüber. »Mist, verdammter, Mist, ver… oh, verflixt!« Sie prallte gegen etwas Großes und Festes. Die Kürbisse purzelten munter davon.
    »Genauso geht’s mir auch«, sagte jemand belustigt. »Alles in Ordnung?«
    »Alles okay, außer dass ich meine blöden Kürbisse verloren habe.« Mitzi hob den Kopf. Ihr Haar, das

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