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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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in Wohlfahrtsläden, und so wussten sie bei ihren seltenen Abstechern nie, wo es die besten Schnäppchen gab. Biff und Hedley waren Genies darin, zu diesen Anlässen die Preise kräftig anzuheben und einen enormen Profit für ihre Tierschutzorganisationen einzufahren.
    »Was ziehst du denn heute Abend an?«, fragte Hedley, der gerade den Preis an einem schwarzen Filzhut änderte, dessen Krempe etliche Brandmale von Zigaretten zierten. »Zur Party deiner Mutter? Man soll sich doch verkleiden, oder?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Lulu zweifelnd. »Sie hat nichts in der Richtung erwähnt. Offen gestanden fürchte ich, dass es eine mittlere Katastrophe wird.« Eine Riesenkatastrophe, dachte sie düster, wenn sie den ganzen Abend zusehen musste,
wie sich Shay und Carmel anschmachteten. »Sie will kochen. Schon wieder.«
    Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als mehrere Büromädchen mit gesträhnten Haaren kichernd an den Verkaufstresen traten, in den Händen ein paar lange schwarze Röcke, zwei Schals und ein rückenfreies schwarzes Top mit Lurex aus den Achtzigerjahren. Da Lulu genau dieses Top im Auge gehabt hatte, um Shay zu bezirzen, stopfte sie es ganz ohne ihr sonst so kundenfreundliches Lächeln in die Tüte.
    »Nein, wir nehmen keine Visa-Karte. Nur Bargeld. Was? Ach, kommen Sie, es sind doch nur fünf Pfund … Nein, tut mir leid, wir können es Ihnen nicht zurücklegen, während Sie Geld holen gehen. Heute ist zu viel Nachfrage – bedaure.«
    »Was in aller Welt soll das werden?« Biff schlürfte den Satz ihrer Gemüsebrühe aus der Tasse und sah zu, wie das Strähnchen-Mädchen mit leeren Händen den Laden verließ und Lulu das Top unter den Tresen stopfte. »Das hätte ein Verkauf werden können.«
    »Es ist immer noch einer«, sagte Lulu. »Nämlich an mich. Ähm – das heißt, falls du es mir von meinem Lohn für nächste Woche abziehen kannst. Ich bin im Moment ein bisschen pleite.«
    Hedley nickte. Die Pippins waren es gewohnt, dass Lulu sich ihren Lohn überwiegend in Form von Secondhandklamotten auszahlen ließ. »Also, was wolltest du über die Party deiner Mutter sagen?«
    »Ach, nur dass sie ein paar von Granny Westwards Halloween-Rezepten ausprobieren will. Wahrscheinlich werden wir alle den November mit Lebensmittelvergiftung im Krankenhaus verbringen.«
    Biff schüttelte den Kopf. »Sei doch nicht so furchtbar
negativ, Lu. Es ist eine der magischsten Nächte des Jahres. Weißt du, manche dieser alten Landfrauenrezepte wurden speziell für die Dunkle Nacht vor Allerheiligen erdacht. Aber die meisten, die ich kenne, sind eher Liebestränke als Mixturen zur Totenbeschwörung: den Mann deiner Träume zu erobern, indem du ihn rückwärts gegen einen Spiegel stößt – solche Sachen.«
    »Das klingt aber ein bisschen brutal, Biff, Schätzchen.« Hedley sah skeptisch drein, verständlich bei einem Mann, dessen Frau den größten Teil ihres Berufslebens damit zugebracht hat, andere Riesendamen in den Schwitzkasten zu nehmen und im Halbnelson zu Boden zu werfen. »Ich dachte, es geht mehr um harmlose Spielchen wie Apfelschnappen.«
    Lulu sagte nichts mehr. Ihre Gedanken waren bereits zu etwas ganz anderem abgeschweift.
    Liebestränke … um den Mann ihrer Träume zu erobern.
    Schlagartig bekam sie bessere Laune. Irgendetwas in der Richtung musste sich doch in Granny Westwards Buch finden. Jaaaa! Man nehme ein paar klug ausgewählte Kräuter, mische ein oder zwei alte Zaubersprüche hinein, gebe das rückenfreie schwarze Top dazu – und puff! – die putzige Carmel hätte keine Chance mehr.
     
    »Wo ist Mum?« Doll spähte zur Küchentür herein. »Guter Gott! Was machst du denn da?«
    »Ich koche.« Lulu sah verdrossen auf und versuchte Granny Westwards Buch mit einem Berg Äpfel zu verdecken, in der Hoffnung, Doll werde den Topf mit geschmolzenem Kerzenwachs, der auf dem Herd blubberte, nicht bemerken. Typisch, dass sie zu früh kam und gleich anfing, dumme Fragen zu stellen.

    »Es stinkt«, sagte Doll heiter. »Richtig widerlich. Was ist denn das?«
    »Nur ein paar – Sachen, die mir in letzter Minute noch eingefallen sind.« Lu runzelte die Stirn. Das Wachs war inzwischen geschmolzen, zusammen mit einer ganzen Packung Bronnley-Apple-Blossom Badewürfel, die sie dazugegeben hatte, weil Apfelblüten für die Zauberwirkung unerlässlich waren, es jedoch Ende Oktober natürlich keine echten gab – entweder hatte Granny Westward in Bezug auf das reichliche Vorhandensein von Apfelblüten im Oktober

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