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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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geschwindelt, oder die globale Erwärmung war einfach nicht mehr das, was sie mal war -, und roch ausgesprochen unappetitlich. »Nein, nicht anfassen! Sonst wird es schlecht.«
    »Glaub ich kaum.« Doll rümpfte die Nase. »Es stinkt jetzt schon zum Himmel. Tja, was auch immer es ist, erwarte bloß nicht von mir, dass ich es esse.«
    »Es ist nicht zum Essen, sondern zur Dekoration. Und warum hast du dich eigentlich nicht aufgebrezelt? Warum hast du immer noch deine Praxiskluft an? Es ist keine Kostümparty.«
    »Nicht?« Doll musterte ihre Schwester grinsend von Kopf bis Fuß. »Ich war noch nicht zu Hause. Ich bin direkt von der Praxis hergekommen, für den Fall, dass Mum Hilfe braucht.«
    »Wir haben alles im Griff, vielen Dank.« Lulu spähte nun besorgt zu der Schüssel mit Apfelpüree und Kräutern auf dem Tisch hinüber. Sie blubberte. Von ganz allein. Wie ein Geysir. Sie legte ein Geschirrtuch darüber, ehe Doll auch dort ihre Nase hineinsteckte. »Und Mum ist beim Friseur. Sie hat gesagt, sie will sich für die Party ein bisschen hübsch machen lassen.«
    »Mann« – Doll streichelte Richard und Judy, die soeben
unter dem Tisch hervorgeschlichen kamen -, »dann kann sie aber von Glück sagen, wenn sie heute noch einen Termin bekommt. Ganz Hazy Hassocks lässt sich für die Geisterstunde verschönern. Ist sie zu Pauline gegangen?«
    »Glaub schon.« Lulu hoffte inständig, dass ihre Schwester schleunigst verschwand. »Sie hat nichts gesagt. Offen gestanden hat sie sich ein bisschen vage ausgedrückt. Ich glaube, sie macht sich Sorgen wegen der Party. Aber Pauline quetscht sie auf jeden Fall noch irgendwo rein, und das heitert sie bestimmt auf. Du kannst ja auf dem Nachhauseweg vorbeifahren und kurz reinschauen.«
    »Könnte ich machen. Und du bist sicher, dass du hier keine Hilfe brauchst?«
    »Ganz, ganz sicher. Ich hab alles im Griff.«
    »Das wäre eine echte Premiere«, kicherte Doll. »Wie viele Gäste erwarten wir denn?«
    »Tausende«, seufzte Lu. Sie hatte wirklich keine Zeit für längere Gespräche. »Also, die Nachbarn, ein paar von Mums Freunden, ach, du weißt schon …«
    Doll nickte. »Anders ausgedrückt also die üblichen Verdächtigen. Okay, wir sehen uns dann in zwei Stunden. Viel Spaß noch.«
    Lulu wartete, bis die Haustür hinter Doll ins Schloss gefallen war, ehe sie erneut das Kochbuch zur Hand nahm. Gott sei Dank – es war ohnehin ein Wettlauf mit der Zeit. Mitzis Spontanbesuch beim Friseur hatte ihr zwar die Gelegenheit verschafft, ein paar magische Liebesmixturen zuzubereiten, doch jetzt hatte ihr Doll mit ihrer gewohnt hilfsbereiten Art wertvolle Minuten gestohlen.
    Gut. Okay. Jetzt weiter mit den Apfel-Liebeskerzen, und dann würde sie sich um die Mitternachtsäpfel kümmern, die
ausnahmslos immer funktionierten – zumindest wenn man Granny Westwards Notizen Glauben schenkte: »Ein Liebeszauber, der garantiert eine kraftvolle Wirkung entfaltet – aber man muss sehr, sehr vorsichtig sein, weil …«
    Lulu beschloss, die nächsten Zeilen zu ignorieren, die warnten, dass die Verwendung von Mitternachtsäpfeln an Manipulation grenzte. Es war doch nur ein harmloser Spaß, oder? Wahrscheinlich würde das rückenfreie schwarze Top Shay wesentlich mehr beeindrucken als irgendein Apfel-Liebeszauber.
    Sie hob das Geschirrtuch an und beäugte das Püree mit den Kräutern. Zum Glück hatte es aufgehört zu blubbern, dafür sah es jetzt aus wie ein Kuhfladen und roch auch so. Mit tränenden Augen und angehaltenem Atem schob sie die Schüssel auf die andere Tischseite. Richard und Judy, die neugierig aufgesprungen waren, wichen schlagartig zurück, die Körper zu Katzenbuckeln gekrümmt und die Schwänze mit aufgestellten Haaren zu identischen grauen Flaschenbürsten gespreizt.
    »Keine Angst«, beruhigte sie Lulu. »Das soll niemand essen. Es ist nur für die Liebeskerzen, auch wenn ich nicht weiß, ob der Geruch besonders erotisierend wirkt. Vielleicht verdunstet er ja noch …«
    Entschlossen schob sie die Ärmel weiter hinauf. Sie musste Grannys Anweisungen etwas abändern, da die Apfelkerzen eigentlich schon Wochen vor dem großen Abend hätten fabriziert werden sollen – aber schließlich hatten sie damals auch noch keine Kühltruhen gehabt. Wahrscheinlich musste sie das Püree lediglich unter das geschmolzene Wachs rühren, alles abkühlen lassen, aus der Masse Kerzen formen und sie eine halbe Stunde ins Gefrierfach legen, oder?

    Im Kochbuch hieß es, dass die Kerzen rosa sein

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