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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Hand aus. »Ich bin Joel. Joel Earnshaw.«
    Joel. Schöner Name. Stark und ungewöhnlich. Er passte zu ihm. Namen waren so wichtig, dachte Mitzi, der noch immer leicht schwummerig war. Sie hatte seit jeher das Gefühl gehabt, dass sie sich nie so heftig in Lance verliebt hätte, wenn er Cyril geheißen hätte.
    »Ach ja, genau – ich heiße Mitzi Blessing.« Sie schüttelte ihm die Hand und wünschte auf der Stelle, sie hätte es gelassen. Die Spannung fuhr ihr wie ein Stromschlag bis in die Fußsohlen. Überzeugt, dass sie rot geworden war, riss sie ihre Hand weg. »Ich bin Dolls Mutter.«
    Wenn er jetzt etwas Abgedroschenes sagte wie »Nie im Leben« oder »Sie meinen sicher Schwester?«, wäre sie ein für alle Mal mit ihm fertig.
    »Hätte ich mir denken können.« Er grinste ein bisschen breiter. »Und Mitzi heißen Sie? Das ist ja auch ein fantastischer Hollywood-Name. Sehr stilvoll. Doll hat mir von Dolores und Tallulah erzählt. Ist das eine Familientradition?« Mitzi holte tief Luft und nickte in der Hoffnung, dass das manische Lachen und das schwachsinnige Grinsen endlich aufhörten.
Doll schien ihm eine ganze Menge erzählt zu haben. Oh Mann. Wie lange das wohl schon ging? »Ja, genau. Meine Kindheit war die Hölle deswegen, deshalb wollte ich unbedingt, dass meine Töchter genauso leiden müssen.«
    Sie lachte halbwegs normal, um zu zeigen, dass das ein Witz war, und diesmal stimmte Joel mit ein, daher war es nicht allzu peinlich.
    Mitzi versuchte erneut, das Lachen zu unterdrücken. »Nein, mal im Ernst. So grausam bin ich nicht. Es waren einfach ungewöhnliche Namen zu einer Zeit, als alle ihre Töchter Kate oder Sarah oder Louise nannten. Und wir fanden sie schön und originell.« Da sie fürchtete, Joel werde ihr Gerede sterbenslangweilig finden, bugsierte sie ihn in Richtung Wohnzimmer. »Aber fühlen Sie sich bitte ganz wie zu Hause – oh, oder vielmehr …«
    Im Wohnzimmer herrschten Zustände wie bei einer römischen Orgie. Brett und Doll feierten noch eine Spur orgiastischer als die anderen. Juicy Lucy war auf Wiederholung gestellt und unterstützte die Verrenkungen der Tanzenden in dröhnender Lautstärke.
    »Hi, Joel!« Doll winkte ihm mit einem nackten Arm vom Sofa aus zu. »Schön, dass du kommen konntest. Brett hast du ja schon mal gesehen.«
    Joel nickte dem halbnackten Brett höflich zu. »Nicht ganz so vollständig, aber ja, durchaus. Äh – hallo.«
    Brett hob gelassen eine Hand zum Gruß. Mitzi seufzte bewundernd. Wie cool die jungen Leute doch mit ihren Beziehungen umgingen! Sie bugsierte Joel weg vom Sofa, stellte ihn unterwegs ein paar Leuten vor und zeigte ihm, wo es Essen und Getränke gab. »Bedienen Sie sich. Es gibt genug von allem, und in der Küche ist noch mehr.«

    Die völlig erschöpften Polonaisetänzer kippten Clydes dubiose Mixturen gleich aus der Flasche. Alle anderen schütteten sich aus vor Lachen. Joel hatte sich ein Glas Kohlrabi-Holunderblüten-Wein eingeschenkt und Kürbisküsse und Allerheiligen-Baisers auf einen Teller gehäuft, ehe er sich irgendwie zu Doll und Brett aufs Sofa quetschte.
    Noch ehe Mitzi fürchten musste, dass nun in ihrem Wohnzimmer ein flotter Dreier praktiziert würde, packte sie einer der Teenager-Jungs um die Taille und zog sie zur Tanzfläche vor dem Kaminfeuer.
    »Auf geht’s, Babe«, sagte er und grinste sie unter seiner Baseballkappe verführerisch an. »Jetzt gibt’s Salsa bis zum Abwinken.«
     
    Oben legte Lulu gerade letzte Hand an ihr Make-up. Die Polonaisetänzer hatten sie ein bisschen aufgehalten, doch nun war sie fast fertig. Wie immer hatte sich ihre schlechte Laune bald in Luft aufgelöst. Missmutig zu sein war so anstrengend. Sie schaffte es nie, lange muffig zu bleiben.
    Was machte es schon, wenn Shay mit Carmel ins Kino gegangen war? Irgendwann mussten sie ja wieder nach Hause kommen, oder? Und da Lav und Lob im 18. Jahrhundert lebten, würden sie garantiert nicht erlauben, dass er Damenbesuch mit aufs Zimmer nahm, also würde er allein zurückkommen – wo sie ihn erwartete. Oh, natürlich nicht wie eine Stalkerin. Nein, sie würde ihn ganz à la freundliche Nachbarin fragen, ob er nicht zur Party kommen wolle – und falls das zufälligerweise noch vor Mitternacht der Fall sein sollte, dann wären all ihre aufwändig vorbereiteten Tricks und Fallen wenigstens nicht umsonst gewesen.
    Sie drehte sich vor dem Spiegel. Da überall haufenweise
Kleider und anderer Plunder herumlagen, war die Sicht etwas eingeschränkt,

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