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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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verbrämte das Ganze so geschickt, dass es aussah, als täte sie den Leuten einen Riesengefallen. In der Schule war es genauso gewesen. Vielleicht hatten June und Sally recht gehabt. Voller Unbehagen erinnerte sich Mitzi, wie Tarnia einem die Stifte abgebrochen und sich dann erboten hatte, einem einen von ihren zu leihen – gegen Gebühr. Oder sie riss einem Seiten aus dem Lehrbuch und knöpfte einem anschließend das Essensgeld für die ganze Woche ab, damit man mit in ihr Buch schauen durfte. Oder sie kippte einem Milch über die Hausaufgaben und ließ einen blechen, wenn man ihre abschreiben wollte. Oder … ach, es gab wirklich unzählige Beispiele.
    »Ich habe keine Einladung.« Mitzi bückte sich, um Gwyneths Ohren näher zu sein. Allerdings wusste sie nicht, ob es etwas nützte, da Gwyneth unter einer Männermütze mit wedelnden Ohrklappen noch ein wollenes Kopftuch trug. »Aber ich wollte nur kurz mit Tarnia sprechen. Wegen Dorfangelegenheiten. Ich will gar nicht zur Party.«
    Gwyneth sah etwas verlegen drein. »Also, ich weiß nicht …«
    »Du schuldest mir noch einen Gefallen, Gwyneth. Du hast unserer Lu mit dieser Falschinformation über Jeffrey’s Sport-und-Trekking-Store und die Hermeline eine Menge Ärger beschert.«
    »Ah … stimmt … Na gut, dann komm, Mitzi. Tarnia ist noch drinnen und macht sich zurecht. Die Party beginnt erst um zehn Uhr auf der großen Wiese. Bis dahin sind die zu früh Gekommenen in den Stallungen und trinken was.«
    »Was für Stallungen? Tarnia hat doch in ihrem ganzen Leben noch auf keinem Pferd gesessen, oder? Haben sie jetzt tatsächlich Pferde?«

    »Frag mich nicht.« Gwyneth zuckte in ihrem Monstermantel die Achseln. Der Mantel regte sich nicht. »Glaub ich aber kaum. Sie haben auch eine Orangerie ohne Orangen und eine Laube ohne jede Spur von Laub. Also würd’s mich wundern, wenn sie Pferde hätten. Hör mal, Mitzi, wenn du ins Haus willst, dann geh lieber gleich. Da kommt schon das nächste Auto … mach schnell – spring rein.«
    Mitzi ließ den Mini vor dem Tor stehen, um für eine schnelle Flucht gerüstet zu sein, und sprang.
    Auf der großen Wiese hinter Tarnias Palast des schlechten Geschmacks loderte ein Funkenfeuer von den Ausmaßen eines Wohnblocks. Dunkle Gestalten schlichen herum und stellten die Rohre für das Feuerwerk auf, während andere sich an einem riesigen Grill zu schaffen machten. Die geplante Veranstaltung auf dem Dorfanger von Hazy Hassocks nahm sich im Vergleich dazu geradezu amateurhaft aus.
    Tarnia öffnete die Tür und machte keinen Hehl daraus, dass sie Mitzi nicht gern sah.
    »Du bist nicht eingeladen.«
    »Ich weiß«, brüllte Mitzi, während über ihr die Massenvernichtungswaffen der Jugendlichen aus der Bath Road explodierten. »Ich bin auch gleich wieder weg. Es geht nur um den Gemeindesaal und die Grünanlagen …«
    Tarnia seufzte. »Ach du lieber Gott. Ich habe keine Zeit, mir das alles noch mal anzuhören. Habe ich nicht erlaubt, dass ihr euch dort trefft – sogar gegen meine innerste Überzeugung? Was wollt ihr denn noch?«
    »Etwas Schriftliches – einen Mietvertrag für ein Jahr oder so. Weißt du, wir haben vieles geplant, vor allem für Weihnachten« – Mitzi beschloss blitzschnell, die Sache mit Hair streng geheim zu halten -, »und alle freuen sich schon unheimlich
darauf. Ich will nicht, dass du es dir noch mal anders überlegst.« Sie schloss die Augen, als die nächste Rakete über ihr explodierte. »Kann ich kurz reinkommen?«
    »Nein. Ich habe viel zu viel um die Ohren. Heute Abend kommt der ganze Rotary Club, dazu noch der Stadtrat und einige Herrschaften mit Titeln vor dem Namen, ganz zu schweigen von den Soames-Hartleys und den Pugh-Padgetts und -«
    »Duncan Didsbury und ein Becher Erdbeerjogurt?«
    Tarnia erblasste unter ihrem orangefarbenen Teint. »Ich hätte dieses verfluchte Polaroid-Foto verbrennen sollen. Okay – aber nur ganz kurz. Und nur bis in den Flur.«
    Der Flur und Tarnia passten an diesem Abend perfekt zusammen.
    In ihrer engen pinkfarbenen Lederhose, den goldenen High Heels und einer weiß glänzenden Bomberjacke hätte man Tarnia auf einen Sockel stellen können, und sie wäre niemandem aufgefallen. Es wäre genau wie in einer Glitzerversion der Wimmelbilderbücher gewesen, die Lu und Doll als Kinder so geliebt hatten.
    »Wie bitte?« Mitzi lächelte Tarnia an. »Das hab ich jetzt nicht mitgekriegt.«
    »Ich habe gesagt, ja, ich lasse von unseren Anwälten einen Mietvertrag aufsetzen –

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