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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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recht.
    Das war so eine Aussage, auf die hin sie sich gleich noch mehr in ihn verliebte, verflixt noch mal.
    Anstelle von Lorenzos Knoblauch-Kräuter-Rotwein-Atmosphäre bei Kerzenlicht saß sie also hier in dem feuchtkalten Saal auf einem Plastikstuhl mit einem DIN-A4-Notizblock, ihrem Laptop, unzähligen vollgekritzelten Merkzetteln
und natürlich Joel und versuchte alles unter einen Hut zu bringen.
    »Gib mir doch mal die Futtersachen rüber«, zischte Joel mit halbem Blick zur Bühne und dem Filzhutmann mit einer Auswahl der Fitten Fünfziger, die als Hippies für The Tribe gecastet wurden. »Nein, nicht noch mehr von diesen schrecklichen Sandwiches – wer in aller Welt mischt denn Sardinenpaste mit Piccalilli? Nein, ich meine die Liste mit den Rezepten deiner Großmutter samt den Preisangaben. Danke. Okay – dann tippe ich den Kram mal in den Laptop, während du die Hochzeitsangelegenheiten organisierst und für Herrn Hitler-mit-Hut da oben Notizen machst.«
    »Ruhe!«, brüllte der Filzhutmann sie an, während einige der weniger begabten Fitten Fünfziger und der Dansette-Plattenspieler durch »Hare Krishna« eierten. »Hier sind Künstler bei der Arbeit!«
    Mitzi starrte mit aller Kraft auf den Fußboden.
    »Deine Schultern beben«, flüsterte Joel. »Er wird es merken.«
    Mitzi biss sich fest auf die Lippen und schniefte die Lachtränen hoch. Es fiel schwer, mit anzusehen, wie ein Dutzend Rentner mit Hüten und Schals, in Reißverschluss-Stiefeln und eng zugeknöpften Mänteln auf jugendliche Freigeister machten. Und es konnte nur noch schlimmer kommen.
    Lav und Lob hatten sich bunte Tücher um ihre Fahrradhelme gebunden und machten einen solchen Aufstand, weil sie übergangen worden waren, dass sie noch als Zusatz-Hippies für The Tribe ernannt wurden, unter der Bedingung, dass sie bei den Liedern mit unanständigen Wörtern aber nicht mitsingen müssten.
    »Bestens! Bestens!« Der Filzhutmann klatschte. »Damit
wäre The Tribe besetzt. Mitzi – hast du alle Namen aufgeschrieben?«
    Mitzi nickte.
    »Gut. Also. Das wäre das. Und jetzt die Hauptrollen – schreib alles schön mit … Ronnie spielt Berger, Christopher ist Woof, und Sid und Philip teilen sich die Rolle von Claude, weil das ein sehr anstrengender Part ist. Beryl ist Crissy, Doreen ist Dionne, und Bernard kann Sheila spielen, mit seiner hohen Stimme und einer Perücke. Ach, und hoffentlich geht es klar mit Frank als Hud, sobald er wegen seinem Blutdruck grünes Licht bekommt, weil er ja im ersten Akt kopfunter an dieser Stange hängt …«
    Der Filzhutmann brabbelte weiter. Der Plattenspieler blieb hängen bei »Ain’t Got No …«. Mitzi kritzelte. Es zeichnete sich immer deutlicher ab, dass dies auf eine Katastrophe biblischen Ausmaßes zusteuerte.
    Joel tippte eifrig mit zwei Fingern auf dem Laptop und bemühte sich sehr, nicht zu lachen. »Ich glaube, ich bin mit deiner Liste fast fertig – allerdings musst du wohl bei manchen Sachen noch mal die Schreibweise überprüfen. Was in aller Welt sind Grüne Gewänder? Und Schäumende Träume? Und wer will Drachenblut in seinem Pudding?«
    »Das wissen die Götter.« Mitzi begann, ihren Papierkram einzusammeln. »Aber irgendwer bestimmt – Granny Westward zufolge soll das ein Liebestrank sein, drum hab ich es auch mit aufgenommen … Danke für deine Hilfe. Wenn ich nach Hause komme, werde ich mehrere Exemplare ausdrucken, und dann sehen wir mal, wie es läuft … Schön – jetzt brauch ich aber dringend einen Drink.« Sie stöhnte auf, als der Plattenspieler zu »Good Morning Sunshine« überging. »Lass uns von hier verschwinden, bevor der Filzhutmann
anfängt, sie durch die Sing-und-Tanz-Nummern zu scheuchen, und ich mich total blamiere. Du kommst doch mit auf ein Bier im Faery Glen, oder? Gut, wer zuletzt draußen ist, zahlt die erste Runde.«
    Joel war um einen Sekundenbruchteil schneller an der Tür.
     
    »Natürlich freue ich mich, Liebling.« Quer über den blank gescheuerten Kieferntisch in seiner Maisonette-Wohnung hatte Lance Dolls Hände ergriffen. »Größer könnte die Freude kaum sein. Großvater! Ich kann’s noch gar nicht fassen … Und du fühlst dich gut? Ich weiß noch, wie es Mitzi bei dir und Lulu immer übel war.«
    »Hoffen wir mal, dass ich die Morgenübelkeit nicht von ihr geerbt habe. Nein ehrlich, mir geht’s prima.« Doll lächelte. »Es ist zwar noch sehr früh, aber du kennst mich ja – unverwüstlich wie das sprichwörtliche Unkraut.«
    »Möge es so

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