Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Titel: Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
an. Alles war ruhig, nur die Geräusche einiger Nachttiere durchbrachen die Stille. Für September war es noch recht warm, und die Luft war erfüllt vom Geruch nach Bärlauch, Thymian und zertrampeltem Gras.
    Der Erntemond stand noch am Himmel und sein goldener Glanz ließ die Sterne blass aussehen.
    Es war eine wunderschöne Nacht gewesen – in jeder Beziehung.
    Plötzlich erstarrte sie. Ihre Ohren hatten sich mittlerweile an die nächtlichen Geräusche auf dem Land gewöhnt, aber jetzt hörte sie … wie etwas oder jemand den Dorfanger überquerte.
Amber hielt den Atem an und lauschte. Definitiv Schritte. Wahrscheinlich ein Nachtschwärmer auf dem Weg nach Hause. Sie verbarg sich im Schatten des Hauses.
    »Amber?«
    »Lewis?«
    Er blieb am Tor stehen. »Was machst du hier?«
    Sie musste lächeln. »Das könnte ich dich genauso gut fragen.«
    »Ich konnte nicht schlafen. Jem war sofort weg. Ich bin einfach nicht zur Ruhe gekommen.«
    »Und da hast du gedacht, du machst einen Spaziergang durchs Dorf? Mitten in der Nacht?«
    Lewis schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht … und nein, ich bin nicht betrunken. Ich wollte nur … musste …« Er sah sie an. »Hast du Lust, ein bisschen zu gehen?«
    »Oh ja. Nichts ist schöner als Fiddlesticks um diese Uhrzeit. Entschuldige … okay.« Sie ging zum Tor und lächelte ihn an. »Und was schleppst du da mit dir herum?«
    »Ach das«, sagte Lewis ein wenig verschämt und ließ ein paar Kiesel auf den Boden fallen. »Äh – ich wollte sie an dein Fenster werfen … ach, zum Teufel, Amber, ich musste dich sehen. Mit dir reden.«
    Sie versuchte, nicht allzu offensichtlich zu strahlen, ohne großen Erfolg.
    Langsam gingen sie Seite an Seite über die Straße auf den Dorfanger. Die Bühne stand noch, aber alles war still.
    »Heute war ein unglaublicher Tag«, sagte Lewis. »Mas und Clancys Heirat, das fantastische Konzert, aber trotzdem …«
    Sie hatten die Holzbrücke erreicht. Amber lehnte sich an das verwitterte Holzgeländer und lauschte auf das Rauschen des Flusses, der nach den Regenfällen wieder auf seine normale Breite angeschwollen war. Ihr Strahlen verblasste genauso schnell wie die Sterne bei Sonnenaufgang.
    Lewis sah sie nicht an. »Wir – wir haben nicht viel Zeit für
uns allein. Kommen kaum zum Reden. Immer sind da andere, die was von uns wollen. Aber ich muss dir etwas sagen. Jetzt. Wo wir unter uns sind.«
    Amber war froh, dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte. Sie war schon öfter in die Wüste geschickt worden; sie kannte die Vorzeichen. Sie würde damit fertig werden. Hoffentlich. Aber es war schrecklich, von dem Mann abserviert zu werden, den sie mehr liebte als ihr Leben, ohne je mit ihm zusammen gewesen zu sein.
    »Hör zu, ich weiß, was du mir sagen willst«, sagte sie, um es ihm leichter zu machen. »Und ich bin dir dankbar, dass du es jetzt tust, wo wir allein sind, ohne Publikum. Und ich verspreche dir, dass ich dir nicht auf die Nerven gehe, auch wenn ich in Fiddlesticks bleibe – ich werde dich in Ruhe lassen und …«
    Lewis runzelte die Stirn. »Ich versteh nicht. Willst du mir sagen …«
    »Dass ich damit klarkomme, wenn wir nur Freunde bleiben.« Amber nickte. »Von Anfang an, als du mich am Bahnhof in Reading abgeholt hast, hab ich gewusst, dass du kein Interesse an mir hast. Ich hab’s gewusst, aber vielleicht -«
    »Amber«, unterbrach Lewis sie, »als ich dich am Bahnhof gesehen habe, war ich ganz hin und weg, so schön fand ich dich, aber …«
    Amber seufzte. Da war es, das große Aber.
    »… aber du wirktest so, na ja, irgendwie geklont. Oh Gott, ich will dich nicht beleidigen. Aber deine Kleidung, die Schminke, das schnurgerade Haar – du sahst aus wie ein Prototyp, wie Millionen andere Mädchen. Wie eine Uniform. Ich habe dich für eine dieser hochgestylten Glamour-Tussis gehalten, die es auf Promis abgesehen haben, einen Fußballstar heiraten wollen oder so …«
    »Wie bitte? Ich wollte nie einen Fußballer heiraten – oder sonst wen …«

    Nicht ganz die Wahrheit, aber was zum Teufel.
    »Nein, nein – ich meine nur, wo ich doch eine Art Retro-Hippie bin, noch dazu Sozialarbeiter, und da hab ich gedacht …«
    »Du solltest nicht so viel denken«, sagte Amber. »Versuch’s doch stattdessen mal mit Fragen.«
    »Was? Ja, okay – aber im Laufe der Zeit, als ich dich besser kennengelernt habe, ist mir klar geworden, dass der äußerliche Glamour täuscht. Du warst – bist – temperamentvoll, intelligent, freundlich, lustig

Weitere Kostenlose Bücher