Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber
Mondes und spricht die üblichen Danksagungen an St. Bedric, dafür, dass er uns für ein weiteres Jahr von Furcht befreit hat, und dann gibt er sozusagen die Bühne frei. Du kannst auch das Wort ergreifen, wenn du willst. Das heißt, wenn es etwas gibt, das dir besonders am Herzen liegt oder so.«
Amber blinzelte. »Wie bitte? Meinst du, etwas sagen? Laut aussprechen? An den Mond gewandt?«
»Ach ja, spotte du ruhig, aber wart nur ab. Es gibt viele Leute, Leute, die im einundzwanzigsten Jahrhundert leben und beruflich alle möglichen verantwortlichen Positionen bekleiden, aber dennoch nicht abgeneigt sind, sich ein großes Stück Glückskuchen zu holen und für etwas, das ihnen am Herzen liegt, am St.-Bedrics-Abend einen Grünkäse-Wunsch zu tun.
Manchmal, wenn das Leben nicht so spielt, wie du möchtest, gibt es eben auch noch andere Möglichkeiten, falls du verstehst, was ich meine.«
Amber nickte. Heidentum und Opferrituale und alles Mögliche, womit man besser nicht herumpfuschen sollte, ganz, wie sie es sich gedacht hatte. Grünkäse-Wunsch, du lieber Himmel!
»Und was ist dieser Goff für einer? Ist er, äh, euer Pfarrer?«
Gwyneth schüttelte den Kopf. »Kirchendiener, Liebes. Der Pfarrer aus Hazy Hassocks ist für Fiddlesticks und für sechs andere ländliche Gemeinden zuständig, aber der sagt immer, er hätte zu viel zu tun, um St. Bedric zu übernehmen. Unter uns gesagt, ich glaube, er hält nicht viel davon.«
Wer könnte es ihm verdenken?
Zu Ambers großer Erleichterung gab es auf der Grünfläche mehrere Grüppchen von Leuten, die aussahen, als seien sie noch nicht im Rentenalter. Und mehrere, die eindeutig jung waren. Leider hatten sie alle ziemlich altmodische Frisuren, und die grünen Kleider standen ihnen überhaupt nicht gut, aber es war doch beruhigend, zu wissen, dass sie nicht die einzige Person unter dreißig in ganz Fiddlesticks war. Vielleicht würde sie einige davon später im Pub treffen. Vielleicht wäre Lewis auch dort.
Dann hörte man vom Weasel and Bucket her plötzliches Gejohle, gefolgt von stürmischem Applaus.
Trat die erste zu opfernde Jungfrau ihrem schrecklichen Schicksal entgegen?
»Timmy und Zilla bringen Mitzis Essen heraus«, erklärte Gwyneth beschwichtigend. »Das geht immer weg wie nichts. Ach, pass auf, Liebes – jetzt kommt der Massenansturm.«
Dann folgten einige wirklich eigenartige Momente, in denen Unmengen seltsam aussehender alter Leute, alle ganz in Grün natürlich, sie umringten und Amber die Hand schüttelten und ihr sagten, sie sei ein richtiges kleines Augensternchen und echt
schnuckelig und ein süßer Schatz, und bestimmt würde sie sich im Dorf bald einleben, und ob sie nicht ganz aus dem Häuschen sei wegen St. Bedric und was für ein Glück, dass sie sich im Lauf des Sommers auf noch viele weitere Sternenfeiern freuen könne.
Amber hatte gelächelt und gelächelt und gelächelt, und die Namen – Mona Jupp, Billy Grinley, Mr und Mrs Tuttle, Bernie Irgendwer und Jackie Nochjemand, Dougie Patchcock, Constance und Perpetua Motion und tausend andere – flutschten durch ihr Gedächtnis wie Quecksilber.
»Da drüben, Liebes!« Als der Andrang einen Moment abebbte, tippte Gwyneth Amber auf die Schulter. »Schau! Dort ist Zilla. Vor dem Pub. Sie ist unsere andere Nachbarin – lebt im Chrysalis Cottage - ich hab dir von ihr erzählt, weißt du noch? Sie freut sich schon sehr darauf, dich heute Abend kennenzulernen.«
Amber spähte hinüber. Sie erkannte undeutlich eine Frau mit dunklen Wuschelhaaren in einem langen grünen Kleid, die damit beschäftigt war, auf den Tischen vor dem Weasel and Bucket das Essen anzurichten. Ambers Herz tat einen Plumps. Gwyneth hatte gesagt, Zilla, die andere Nachbarin, sei eine junge Frau. Amber hatte auf eine gleichaltrige Person gehofft, mit der sie etwas unternehmen könnte. Aber Zilla musste etwa so alt sein wie ihre Mutter. Mindestens. Aber das galt für Gwyneths Begriffe wahrscheinlich immer noch als jugendlich.
»Ach, hallo, Ida«, übertönte Gwyneths Stimme erneut die Geräuschkulisse. »Hab mich schon gefragt, wo du abbleibst. Siehst ja putzmunter aus.«
Big Ida Tomms, die im Butterfly Cottage am Ende der Reihe wohnte und Amber am Vortag einen Schreck eingejagt hatte, als sie wie ein Koloss hinter dem Gartenzaun aufragte, kam über die Wiese gestapft, wobei sie sich mit den Ellbogen einen Weg durch die Leute bahnte, und strahlte sie beide an.
»Hallo, Gwyneth. Amber. Hübsch seht ihr aus.«
»Du
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