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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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schließlich schlug wieder die Glocke, jetzt elfmal, und er sagte: »Sie wird bald nach Hause kommen. Ich sollte zu Bett gehen. Du auch. Aber kommst du morgen wieder, um die gleiche Zeit? Dann tanzen wir wieder.«
    Ich nickte.
    Ich kehrte in mein Zimmer zurück, wo Celia bereits schnarchte, und ich wusste, dass mir morgen kein Messer, kein Herd und kein Streichholz der Welt etwas anhaben konnte. Er wollte mich wiedersehen!
    Die Arbeit lief am nächsten Tag kaum besser, denn ich wurde auf den Markt geschickt, um ein paar Dinge zu kaufen. Da ich weder eine Stimme hatte noch die seltsamen Symbole auf Köchins Papier lesen konnte, versuchte ich die Zeichen auf Köchins Liste mit denen im Gemüseladen zu vergleichen. Das war schwierig. Schließlich bat ich einen der Verkäufer um Hilfe, indem ich auf das Papier zeigte.
    »Artischocken?«, sagte der Junge. »Oh, das sind diese seltsamen Dinger da drüben.« Er führte mich zu etwas, das einer grünen Nacktschnecke ähnelte, einer Art Meeresschnecke.
    Ich zeigte auf das nächste. »Cantaloupe-Melone? Das sind diese hier, ich verwechsle sie selbst immer mit den Honigmelonen.« Er deutete auf etwas, das aussah wie Hirnkoralle, und ich legte eines davon in meinen Korb.
    Doch als ich auf das nächste zeigte, verdüsterte sich sein Gesicht. »Oh, jetzt weiß ich, dass du mich nur zum Narren hältst. Was Karotten sind, weiß doch jeder.«
    Danach weigerte er sich, mir weiterhin zu helfen, und ich musste versuchen, die Zeichen zu deuten oder die Gespräche anderer Kunden zu belauschen.
    Als ich schließlich zurückkehrte, schlug Köchin mit dem Geschirrtuch nach mir. »Vier Stunden, Mädchen.Mach das noch mal und die Herrin wird dich feuern, ganz gleich, ob du ein Schiffbruchopfer bist oder nicht.«
    »Nein, das wird sie nicht, denn unsere kleine Dorothy ist gestern Abend bis in die Puppen mit Master Brewster aufgeblieben.«
    »Mit dem jungen Brewster? Was um alles in der Welt haben sie denn gemacht?«
    »Geredet haben sie nicht, so viel ist sicher.« Celia zwinkerte.
    »Aber es wäre lustig, wenn er sie mögen würde«, sagte Celia, »und es würde der Herrin recht geschehen, wenn sich ihr Sohn in eine Bedienstete vergucken würde, weil sie immer so herablassend tut. Ist er in dich verliebt, Dorothy?«
    Sie war jetzt wieder freundlich, und ich erinnerte mich daran, wie es sich angefühlt hatte, als mir Brewster die Hand auf die Taille legte und meinen Körper zu sich zog. Trotzdem zuckte ich nur mit den Schultern, wie man es im Meeresvolk tat, wenn man zeigen wollte, dass man keine Ahnung hatte, wie die Antwort auf diese Frage lautete.
    Menschen machten das wohl auch so, denn Celia lachte. »Oh, sie ist trickreich, aber sieh dir mal an, wie sie errötet.«
    »Dann ist es also wahr?«, sagte Köchin.
    Ich wusste nicht, was Erröten bedeutete, aber ich spürte, wie meine Wangen heiß wurden, wie es im Wasser nie passiert war.
    Celia sagte: »Du solltest nicht deine Arbeitskleidungtragen, wenn du zu ihm gehst. Hast du nichts anderes anzuziehen?«
    Ich nickte.
    »Gut, und ich werde dir die Haare machen.«
    Ich nickte und lächelte.
    »Aber du musst aufhören, Sachen fallen zu lassen und Zeit zu verschwenden.«
    Als wir an diesem Tag das Abendessen zubereiteten, war ich vorsichtig mit den Messern, um mich nicht zu schneiden. Ich ließ Celia den Gasofen anzünden, und beim Abendessen selbst ließ ich nichts fallen. Das war ziemlich schwierig, kann ich euch sagen, denn Brewster war da und er fing irgendwann an zu summen. Ich brauchte nicht lang zuzuhören, um zu wissen, dass es My Melancholy Baby war, das Lied, das wir in der Nacht zuvor gehört hatten.
    Die Herrin sah verärgert aus, aber sie sagte nur: »Vergiss nicht, dass Hestia am Freitag kommt.«
    Brewster gab ein Geräusch von sich, das eher wie das Bellen eines Seehundes klang. »Ja, ja ich weiß. Das hast du mir schon gesagt. Ich werde wohl hingehen müssen, auch wenn es schwer für mich sein wird, an Romantik zu denken, nach dem, was letzte Woche passiert ist.«
    Da schenkte ich so langsam wie möglich die Wassergläser nach, um das Gespräch besser belauschen zu können. Ich wusste, dass Brewster nicht den Wunsch hatte, Hestia Rivers zu treffen. Er liebte mich, da war ich mir sicher. Trotzdem musste ich alles hören, auch wenn der glänzende Glaskrug schwer in meinen Händen wog.
    »Vielleicht ist es noch zu früh«, sagte Mr Davis. Es waren die ersten Worte, die er je in meiner Gegenwart gesprochen hatte.
    »Zu früh?«,

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