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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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er mich liebte. Während ich es wegräumte, machte ich mir Sorgen, dass ich ihn am Abend nicht sehen würde. Beim Gemüsewaschen sang ich innerlich: Er hat mich geküsst! Als ich den Ofen anmachte, stand mir vor Augen, wie wir uns in den Armen gelegen hatten. Aber als die Flamme des Streichholzes sich meinen Fingerspitzen näherte, wusste ich, dass er mich heute Abend nur als Dienstmädchen sehen würde.
    Und doch, als der Abend hereinbrach und die Lichter der Stadt erneut zu Sternen wurden, war ich mir sicher, dass er mich liebte. Er liebte mich. Er musste nur seine Mutter davon überzeugen, dass Hestia Rivers nicht das richtige Mädchen für ihn war. Ich war die Richtige. Immerhin war ich diejenige, die ihm das Leben gerettet hatte.
    »Oh, du armes Ding«, sagte Celia, als Köchin sagte, wer kommen würde. »Ihn mit einem anderen Mädchen sehen zu müssen. Aber mach dir keine Sorgen. Ich werde alles servieren. Du machst nur die Sachen in der Küche fertig.«
    Wieder stoben meine Gefühle in alle Richtungen wie ein Schwarm Fische, in den ein Raubfisch eingedrungen war. Natürlich wollte ich ihn nicht mit einem anderen Mädchen sehen. Und doch wollte ich ihn unbedingt zu Gesicht bekommen.
    Während also Celia hin und her eilte und dabei Teller und Gläser, Austern und Suppe herumtrug, hielt ich mich bereit und versuchte, das Gespräch zu belauschen. Als schließlich das Dessert hineingebracht werden sollte, hielt ich es nicht mehr aus. Ich nahm Celia ein Tablett mit etwas, das Crème Brulée hieß, aus den Händen und stürzte mich damit praktisch in das Speisezimmer.
    Ich hatte gehofft, ihn beunruhigt, gelangweilt, verärgert vorzufinden. Ebenso hatte ich gehofft, dass Hestia Rivers genau der Bauerntrampel sein würde, den Brewster beschrieben hatte. In beiderlei Hinsicht wurde ich enttäuscht.Das Mädchen an Brewsters Seite war schön, anmutig und vornehm, es hatte lange blonde Locken, ähnlich wie ich. Ihre blauen Augen funkelten, wenn sie sprach. Auch hatte sie etwas seltsam Vertrautes an sich.
    Und Brewster – Brewster lachte.
    »Miss Rivers, das ist das Klügste, was ich je gehört habe«, sagte er.
    Ich, die ich überhaupt nicht sprechen konnte, starrte ihn nur an.
    »Siehst du?«, sagte seine Mutter. »Es war also gut, dass ich euch einander vorgestellt habe. Du solltest öfter auf deine Mutter hören.«
    »Wie hatte ich das wissen können?«, sagte Brewster. »Ich dachte, ich könnte nur das Mädchen lieben, das mich aus dem Meer gerettet hat, die meine Hand gehalten hatte, während wir auf die Carpathia warteten.« Er sah das Mädchen an und in seinem Blick lag etwas, was fast schon Anbetung war.
    Und da erkannte ich sie. Natürlich! Hestia Rivers war auf dem Rettungsboot gewesen! Sie war die junge Dame gewesen, die auf der anderen Seite des Bootes gedöst hatte, als ich Brewster aus dem Wasser gezogen, als ich sein Leben gerettet hatte. Dann, nachdem ich weg war, hatte sie vielleicht seine Hand gehalten, aber das war auch alles. Ich war diejenige, die ihn gerettet hatte. Ich war diejenige, die ihn liebte, nicht sie. Aber ich konnte nichts zu ihm sagen, gar nichts.
    Ich spürte, wie das Tablett mit der Crème Brulée inmeinen erstarrten Händen schwankte, und bevor ich genug zu Sinnen gekommen war, um es zu halten, entglitt es meinen Fingern und krachte auf den Boden.
    »Ungeschickter Tölpel!«, kreischte seine Mutter. »Jetzt hast du alles ruiniert!«
    Ich versuchte, mich stumm zu entschuldigen, aber ich konnte sie nicht einmal sehen durch die Flut der Tränen in meinen Augen.
    »Wisch es auf!«, schrie sie, während ihr Mann versuchte, sie zu beruhigen. »Wisch es auf, dann geh deine Taschen packen und verschwinde sofort von hier.«
    »Mutter«, kam Brewster mir zur Hilfe. »Es war ein Missgeschick. Es ist nicht nötig, Dorothy bei Nacht auf die Straße hinauszujagen.«
    Ich sah mit so etwas wie Dankbarkeit zu ihm auf, während meine Finger noch zwischen dem zerbrochenen, klebrigen Geschirr herumfuhrwerkten. Er liebte mich ganz bestimmt. Alles würde gut werden.
    »Lass sie wenigstens bis morgen bleiben«, sagte er.
    Bis morgen!
    Hestia, die neben ihm saß, stimmte ihm zu. »Ja, Mrs Davis, es ist schon in Ordnung. Ich kenne ein kleines Restaurant in der Canal Street, das Nachtische serviert. Ich hätte Lust, Brewster dahin auszuführen, und dann können wir tanzen gehen.«
    »Es wäre mir eine Freude«, sagte Brewster, »auch wenn ich eigentlich gehofft hatte, dich hier behalten zu können. Ich habe ein

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