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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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zum Bau unserer Häuser verwendeten. Ich fing an, unser Schloss zu zeichnen. Je mehr ich zeichnete, desto mehr Erinnerungen erwachten in mir und ich skizzierte die Einzelheiten ein – die Wellen, die Meerestiere, Fische, Seesterne, Oktopusse, den sandigen Meeresboden und schließlich meine Schwestern und mich. Ich drehte mich um und merkte, dass Brewster direkt hinter mir stand und mir über die Schulter sah.
    »Ja«, sagte er. »ja, das ist genau, wie ich es mir vorgestellt hatte, fast so, als könntest du meine Gedanken lesen, Dorothy.« Er umfasste mit der einen Hand meine Taille, mit der anderen zog er mich zu sich. »Du und ich – wir sind uns so ähnlich. Wenn du nur sprechen könntest …«
    Dann küsste er mich. Ich wusste, was Küsse waren, denn das Meeresvolk küsste sich auch. Wenn ein Wassermann eine Meerjungfrau küsst, bedeutet das, dass sie für immer zusammen sein werden, und als ich Brewster küsste und seine Hände auf meinem Körper spürte, wusste ich, dass es in der Welt der Menschen dasselbe bedeutete.
    Wir küssten und berührten uns und hielten uns in den Armen, bis das Klicken des Schlüssels im Türschloss uns sagte, dass es Zeit war, zu Bett zu gehen.
    »Morgen?«, fragte Brewster.
    Ich nickte und ging, aber als ich in dieser Nacht im Bett lag, dachte ich an ihn, an seine Hände, die mich berührten, seine Lippen, die sich auf meine pressten, und ich wusste, dass es richtig gewesen war hierherzukommen und dass ich für immer glücklich sein würde.
    ˜ ˜ ˜
    Am nächsten Tag, als ich abends in einem rosafarbenen Kleid, das mir Celia geliehen hatte, den Salon betrat, sagte Brewster: »Ich habe dir etwas mitgebracht.«
    Ich sah ihn fragend an und er holte hinter seinem Rücken eine runde Scheibe hervor, von der Art, wie er sie zuvor auf der Victrola benutzt hatte.
    Musik! Ich liebte Musik mehr als alles andere auf der Welt. Na ja, alles außer Brewster. Ich hüpfte auf und ab und klatschte in die Hände.
    Er lachte. »Du weißt doch noch gar nicht, was es ist.«
    Ich bedeutete ihm, er solle die Scheibe auf die Victrola legen. Er lachte wieder und tat es.
    Die Stimme eines Mannes erfüllte den Raum. Er sang:
    You’ve got me hypnotized.
    I’m certainly mesmerized.
    I thought I was wise;
    Till I gazed in your beautiful eyes.
    Brewster zog mich zu sich und wir tanzten wieder, enger als zuvor, so eng, dass ich seinen Herzschlag spüren, seinen Atem in meinem Ohr hören konnte, und als das Lied zu Ende war, blieben wir einen Augenblick stehen, hielten uns in den Armen, und er sah mir in die Augen.
    Zuerst schaute ich nervös weg. Er sagte: »Möchtest du es noch einmal hören?«
    Ich nickte. Ich dachte, er würde zur Victrola gehen und das Lied noch einmal spielen. Stattdessen sah er mir tief in die Augen und sang.
    You’ve got me hypnotized . . .
    Er umarmte mich, warm und fest, und als er fertig war, sagte er: »Deine Augen sind so schön, Dorothy, sie haben die Farbe des Ozeans.«
    Seine Lippen lagen auf meinen und wir ließen uns auf das Sofa fallen. Er drückte sich an mich, berührte jeden Zentimeter von mir mit seinen starken Händen. »Würdest du … kann ich dich mit auf mein Zimmer nehmen, damit wir allein sein können?« Als ich nickte, küsste er mich so inbrünstig, dass ich nicht wollte, dass es aufhörte.
    In seinem Zimmer kamen wir uns sogar noch näher, wir küssten uns, streichelten uns und hörten nicht damit auf, als sich der Schlüssel im Schloss drehte, hörten nicht auf, bis der neue Tag anbrach. Da wusste ich dann, dass ich jetzt gehen musste.
    Als ich an der Tür stand und gerade hinausgehen wollte, rief er mich. »Dorothy?«
    Ich blieb stehen, weil ich wusste, er wollte mir sagen,dass er mich liebte, dass er mich fragen würde, ob ich für immer bei ihm bleiben wollte.
    »Ich kann dich heute Abend nicht treffen. Meine Mutter hat irgendeine schreckliche Erbin zum Abendessen eingeladen.«
    Ich nickte. Ich erinnerte mich wieder, Hestia Rivers.
    »Ich möchte dir keinen einzigen Tag stehlen, aber ich muss das Opfer bringen. Mutter …«
    Ich legte den Finger auf seine Lippen und nickte, um zu zeigen, dass ich ihn verstand. Dann beugte ich mich vor und küsste ihn.
    »Samstag«, sagte er. »Am Samstag werden wir ganz sicher zusammen sein.«
    Ich nickte wieder. Er hatte nicht gesagt, dass er mich liebt, aber ich wusste es.
    ˜ ˜ ˜
    Den ganzen Freitag über spielten meine Gefühle Hai und Barbe miteinander. Während ich das Geschirr spülte, war ich überzeugt, dass

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