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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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einer der Klumpen auf. Es war ein Maul.
    Hundemaul.
    Es schlitterte auf uns zu. Jemand kreischte. Das war ich.
    »Schluss damit!«, brüllte Courtney.
    Der Kessel brodelte noch heftiger und sein Inhalt schwappte weiterhin über den Rand. Manche Leute sprangen auf ihren Stuhl und schrien. Nun strömte das ganze Zeug, das in den Versen erwähnt wurde, aus dem Kessel – falsche Augen und Finger (ich hoffte zumindest, dass sie falsch waren), eine Schlange und ein Frosch und irgendwelches Zeug, das aussah wie das, was Mutter an Thanksgiving aus dem Truthahn holte. Endlich hörte Midori auf zu sprechen und rannte von dem bebenden, schmelzenden Kessel weg. Ms Delgado brüllte: »Hört auf damit! Macht, dass es aufhört!« Alle kreischten angeekelt, alle bis auf eine: Kendra. Sie schaute zu, als wäre es das Normalste der Welt.
    Der Kessel hörte auf zu brodeln. Ein Lehrer aus einer anderen Klasse streckte den Kopf zur Tür herein, um zu sehen, was das Problem war. Ms Delgado, der bewusst wurde, dass sie die Kontrolle über ihre Klasse verloren hatte, griff auf die Waffe zurück, die alle Lehrer in Anbetracht von Anarchie wählen. Sie brüllte so laut sie konnte: »Ruhe!«
    Courtney trat auf die Flüssigkeit, die sich wie zähflüssiger Klebstoff ausbreitete.
    Sie blieb am Boden haften. Sie versuchte, sich zu befreien, indem sie ihren Schuh auszog. Stattdessen fiel sie auf den Hintern.
    Erst durch das Läuten wurde wieder Ordnung hergestellt. Courtney klebte noch immer am Boden. Eric, der Macbeth gespielt hatte, rutschte aus, und als Tayloe und Midori versuchten zu flüchten, verstellte ihnen Ms Delgado den Weg.
    »Büro des Direktors«, sagte sie.
    »Aber … aber …«, stammelte Midori. »Das waren wir nicht.«
    »Wer war es dann?«
    Midori schaute sich um. Ich schlüpfte an ihr vorbei. Sonst war niemand mehr da.
    »Sie müssen uns glauben«, sagte Tayloe. »Der Kessel war leer, als wir ihn hergebracht haben. Es ist, als wäre es … Zauberei gewesen.«
    Vom Boden aus sagte Courtney: »Ich glaube, ich brauche einen Krankenwagen.«
    Ich wusste, wer es getan hatte. Tayloe hatte recht. Es war Zauberei gewesen. Echte Zauberei.
    Plötzlich wusste ich, wie ich Warner zurückgewinnen konnte.
    KENDRA SPRICHT
    Ha! Das war lustig, oder? Ja, das war ich. Okay, ich sollte so etwas wahrscheinlich nicht machen, aber ich hasse görenhafte, gemeine Mädchen wie Courtney. Außerdem lernen die Leute manchmal etwas, wenn man sie ihrer wohlverdienten Strafe zuführt.
    Ich habe heute von einem alten Freund gehört. Er heißtKyle und lebt in New York. Er war so fies wie Courtney, fast so fies wie Lisette. Ich meine den, den ich in eine Bestie verwandelt habe.
    Und es hat funktioniert! Er ist jetzt ein besserer Mensch. Er hat mir sogar eine Nachricht zukommen lassen, um sich zu bedanken, ob ihr es glaubt oder nicht. Jemand hat sich bei mir dafür bedankt, dass ich ihn in eine Bestie verwandelt habe.
    Es gibt da draußen also mindestens eine Person, der ich tatsächlich geholfen habe.
    Vielleicht kann ich auch Emma helfen.

Zurück zu Lisette und Emma
    Nach der sechsten Stunde sah ich Kendra auf dem Flur. Ich tippte ihr auf die Schulter.
    Sie wirbelte zu mir herum und ich hatte fast den Eindruck, dass ihre Augen grün aufblitzten. Dann lächelte sie. »Emma, wie geht’s?«
    »Großartig. Hey, mir hat dein Projekt bei Delgado heute gefallen.«
    »Danke, ich bin ein großer Bewunderer von Schönbergs Werk. Trauriger Mensch. Wusstest du, dass er an Triskaidekaphobie litt, der Angst vor der Zahl Dreizehn? Und er wurde an einem Dreizehnten geboren und starb auch an einem Dreizehnten.«
    »Interessant.« Das war ebenfalls seltsam an Kendra – die Art und Weise, wie sie über berühmte historische Menschen sprach, als hätte sie sie gekannt. »Hat er hier in der Gegend gelebt?«
    »Er wurde in Österreich geboren, ist aber dann in die USA gezogen. Nach Kalifornien.«
    »Hmm. Hey, soll ich dich nach Hause fahren? Dukannst mir mehr über Schönberg erzählen und ich würde gern noch etwas anderes mit dir besprechen.«
    Ihr Blick wanderte nach unten. »Ähm, ich muss vielleicht noch etwas erledigen.«
    »Ich bringe dich, wohin auch immer du musst.«
    »Na dann.«
    Wir gingen zu meinem kürzlich in Besitz genommenen Saab. Ich wusste nicht, wie ich Kendra danach fragen sollte, und doch war ich mir sicher, dass ich recht hatte. Im Rückspiegel sah ich, wie Warner Lisette zu seinem Auto führte. Sie drehte sich zu ihm und strich ihm ein Haar aus dem

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