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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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Sie?«
    »Na, schön, Kendra. Können wir jetzt anfangen?«
    »Gewiss.« Kendra stellte sich vorne hin, hielt ihre Kerze hoch, die genau wie eine echte Kerze flackerte. Sie sah mich an. »Könntest du bitte die Musik einschalten, wenn ich ›Aus! Kleines Licht!‹ sage?«
    Ihr iPod steckte auf einem tragbaren Lautsprecher. Auf seiner Hülle waren die Counting Crows abgebildet. Ich nickte.
    Kendra sah zu der fluoreszierenden Lampe hinauf. In ihrem Licht wirkte ihre Haut fast grün. Jemand kicherte, dann noch jemand. Doch dann begannen die Lichter zu flackern, sie wurden dunkler, bis der Raum in gedämpftes graues Licht gebadet schien.
    Im stimmungsvollen Dämmerlicht sprach Kendra Macbeths Zeile: »Aus! Kleines Licht!«
    Mein Stichwort. Ich drückte auf Play. Eine sehr seltsame Musik erklang, jemand spielte Töne auf einem Klavier, in einer Reihenfolge, die willkürlich erschien, aber auch wieder nicht, es klang unmelodisch, hatte aber System. Eine Musik wie splitterndes Glas.
    Kendra fing an zu singen.
    »Leben ist nur ein wandelnd Schattenbild.«
    Ihre Stimme war hoch und leicht, wie man sich die Stimme einer Meerjungfrau vorstellen würde. Komisch, dass ich sie im Chor nie gehört hatte.
    »Ein armer Komödiant, der spreizt und knirscht sein Stündchen auf der Bühn und dann nicht mehr vernommen wird.«
    Das Klavier wurde lauter. Es hatte nichts mit dem zu tun, was Kendra sang, und doch schien sie wie in einer Trance zu sein.
    »Ein Märchen ists, erzählt von einem Blödling«, sang sie jetzt lauter. »Voller Klang und Wut! Wut!«
    Sowohl ihre Stimme als auch das Klavier beschrieben ein Crescendo, die Töne schienen sich gegenseitig zu überlagern.
    »Wut!«, kreischte sie.
    Mehr Töne, die jetzt aber wieder sanfter wurden.
    »Das nichts. Bedeutet.«
    Stille. Kendra blies die Kerze aus und plötzlich war es dunkel im Zimmer.
    Aus der Dunkelheit ertönte eine Stimme. Courtney.
    »Okay, und wer ist jetzt der Mörder?
    Alles spielte verrückt. Die Lichter gingen an. Ms Delgado klatschte in die Hände. »Ruhe!«
    Zu Courtney sagte sie: »Du bist als Nächstes dran.«
    Courtney gab ihrer Truppe ein Zeichen – Tayloe und Midori sowie ihrem Freund Eric Rodriguez. »Wir führen die Hexenszene auf.« Sie warf Kendra einen Blick zu.»Auch wenn andere diesen Part wahrscheinlich besser spielen könnten.«
    Sie nahm einen Halloween-Hexenkessel aus Plastik, der, wie ich bemerkt hatte, leer neben ihrem Pult gestanden hatte. Als sie an Kendra vorbeistreifte, streckte Kendra den Fuß aus. Courtney trat darauf.
    »Clown!«, flüsterte Courtney.
    »Klon!«, schoss Kendra zurück.
    Dann begannen sie mit einer der Hexenszenen. Keiner von ihnen konnte spielen, und ich sah, dass Courtney ihren Text von der Hand ablas. Ich fragte mich, ob sie auch nur ein einziges Mal geprobt hatten. Sie hatten Mühe mit so einfachen Worten wie Schlund . Ich sah zu Kendra hinüber, weil ich mit jemandem kichern wollte.
    Doch sie schaute ihnen zu, als wäre es ganz großes Theater.
    Als sie zu dem Teil kamen, in dem alle drei
    Mischt, ihr alle, mischt am Schwalle!
    Feuer, brenn, und Kessel, walle!
    sangen, hätte ich schwören können, dass sich der Kessel bewegte.
    Wahrscheinlich war jemand dagegen getreten.
    »Sumpf’ger Schlange Schweif und Kopf.« Courtney stolperte über sumpf’ger. »Brat und koch im Zaubertopf.«
    Wieder bewegte sich der Kessel. Dieses Mal war ich mir sicher, dass niemand ihn berührt hatte.
    »Molchesaug und Unkenzehe, Hundemaul und Hirn der Krähe«, sang Courtney.
    Der Kessel schwankte vor und zurück. Ich blickte zur Seite, zu Kendra. Sie sah nach vorne, lächelte nicht, merkte nichts.
    Ich hatte eindeutig den Verstand verloren.
    Die drei Mädchen sangen:
    Mischt, ihr alle, mischt am Schwalle!
    Feuer, brenn, und Kessel, walle!
    Es gab eine kleine Explosion, als würde tatsächlich etwas brennen. Sie mussten eine Art Scherzartikel-Kessel gekauft haben. Courtneys Familie hatte immer viel Schnickschnack für Halloween.
    Doch gerade als ich das gedacht hatte, fing Tayloe an zu schreien. Etwas dickflüssiges Rotes kochte hoch, sprudelte aus dem Kessel und lief an den Seiten herunter. Der Kessel fing an zu schmelzen und sein widerwärtiger Inhalt ergoss sich über den braunen Linoleumfußboden des Klassenzimmers. Es war noch eine ganze Reihe anderes Zeug darin, Klumpen.
    Midori, die offenbar noch unbedarfter war, als ich gedacht hatte, las ihren Vers vor.
    »Türkennas und Tartarzunge, Hand des neugeborenen Knaben.«
    Mir fiel

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