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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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Eltern, die freiwillig halfen und Designerstiefel und Accessoires aus dem Wilden Westen trugen, bis hin zu kleinen Kindern in Cowgirl-Kostümen und mit Sheriffsternen an der Brust. Ich war die Einzige, die nicht wenigstens Jeans trug.
    Ich dachte daran, Mutter anzurufen, damit sie mir etwas brächte. Ich dachte darüber nach, was Courtney oder Lisette in dieser Situation tun würden. Sie würden so tun, als wäre es egal. Oder als wäre es Absicht, weil sie sich von den anderen abheben wollten.
    Und genau das tat ich dann. Ich ging in Richtung Spiele.
    Ich sah Kendra, die ein Cowgirl-Kostüm trug, das aussah, als wäre es hundert Jahre alt – dazu gehörten ein Lederrock, Fransen und sogar ein Halfter, auch wenn es leer war, sowie ein riesiger, breitrandiger Cowboyhut.
    »Hey, du siehst genau wie Annie Oakley aus«, sagte ich.
    »Genau das wollte ich auch erreichen. Wusstest du, dass sie schon mit sechs Jahren angefangen hat zu schießen?« Kendra machte ein finsteres Gesicht. »Aber ich musste meine Pistolen an der Tür abgeben. Man bekommt schon Schwierigkeiten, wenn man auch nur eine Wasserpistole mit in die Schule bringt.« Sie deutete auf ihr leeres Halfter.
    »Verrückt, was?«, sagte ich.
    »Emma, kommst du?«, sagte Courtney.
    »Bist du mit denen hier?«, fragte Kendra.
    »Ähm, ja. Es sind Freundinnen meiner Schwester.«
    Kendra nickte.
    »Komm schon, Emma«, rief Courtney.
    »Bis dann. Du hast echt ein tolles Kostüm.«
    Ich trat zu den anderen und wir gingen zusammen zu den Spielen. Es waren Kinderspiele, zum Beispiel eines, bei dem man Cowboyhüte angeln musste anstatt Fische.
    »Sie ist sooo komisch«, sagte Courtney, als ich bei ihnen ankam.
    »Psst.« Ich merkte, dass Kendra noch hinter uns war, auch wenn sie stehen geblieben war, um ihren Hut zurechtzurücken. »Sie hört dich vielleicht.«
    »Na und?« Courtney warf einen Blick zurück. »Offensichtlich lechzt sie nach Aufmerksamkeit, also schenke ich ihr welche.«
    Am liebsten hätte ich gesagt, dass Kendra immer freundlich war und dass sie die Leute nicht danach beurteilen sollte, wie sie angezogen waren. Das wollte ich. Aber ich war schon falsch angezogen, und anders als Kendra wollte ich keine Aufmerksamkeit auf mich lenken. Ich nickte und hielt die Klappe.
    »Tretet näher!«, sagte der Typ hinter dem Softball-Wurfspiel. »Werft den Ball in das Maul des Pferdes und gewinnt einen Preis!«
    Ich erkannte seine Stimme, und als ich unter den Cowboyhut schaute, auch sein Gesicht. Warner. Er hatte ein blau kariertes Hemd an, das zu seinen Augen passte, und er sah süß aus. »Kommen Sie, versuchen Sie es, Missy.« Er tippte sich an den Hut. Unsere Blicke trafen sich und er lächelte. »Hey, das ist ja Dancing Emma. Möchtest du spielen?«
    »Oh, ich bin nicht gut in Sport.« Dad hatte vor Jahren versucht, mir das Werfen beizubringen, aber meine Bälle gingen immer schon Meter vor dem Ziel zu Boden.
    »Ich versuche es.« Courtney reichte Warner ihr Ticket und trat zurück, wobei sie direkt gegen Kendra prallte. »Darf ich mal, Freak?«
    Kendras Augen wurden groß und ich hätte schwören können, dass sie grün aufflackerten, wie die Augen einer Katze im Scheinwerferlicht. »Ich gebe dir allen Platz, den du brauchst. Aber das wird auch nicht helfen.«
    »Gut.« Courtney streckte die Hand aus, um den Softball entgegenzunehmen. »Leute, hier kommt die Expertin!«
    Ich wusste, dass sie tatsächlich eine Expertin war. Courtney hatte jahrelang Softball gespielt, bis sie beschlossen hatte, dass es was für Jungs sei und sie Shoppen bevorzuge. Als sie den ersten Ball warf, kam ihre alte Koordinationsfähigkeit sofort wieder zurück. Er schnellte auf das Ziel zu, scherte dann aber plötzlich weit nach links aus und hätte fast Warner getroffen. Er sprang aus dem Weg.
    »Boah, Junge, Junge. Das war eine Kurve.«
    »Daneben!«, schrie Kendra.
    »Sorry.« Courtney warf Kendra einen zornigen Blick zu. »Mir ist die Hand ausgerutscht.«
    Aber mit dem zweiten Ball geschah genau das Gleiche. Warner duckte sich. »Der letzte«, sagte er. »Hoffe ich.«
    »Ha, ha, sehr witzig. Ich habe mich nicht konzentriert. Ruhe jetzt.« Courtney blickte wieder zu Kendra. »Musst du da stehen?«
    »Das ist ein freies Land. Ich warte, bis ich an der Reihe bin.«
    »Schön. Aber sei still.«
    Dieses Mal nahm sich Courtney lang Zeit, um sich zu positionieren, dann starrte sie das Ziel an. Ich merkte, dass sie wirklich sauer darüber war, dass die ersten beiden Würfe danebengegangen

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