Magical
waren. Courtney war noch nie eine gute Verliererin gewesen. Sie flüsterte: »Nimm den Ball ins Visier. Zieh es durch.« Dann ließ sie ihn los.
Der Ball flog durch die Luft, als würde er wie von einem Magneten vom Ziel angezogen. Er würde definitiv treffen. Doch dann machte er eine Schleife nach oben, prallte an der Bude ab und danach direkt von Courtneys Nase.
»Oh!« Sie griff danach. Dann fing sie an, Warner anzuschreien. »Wie hast du das gemacht? Das Spiel wurde doch im Voraus manipuliert.«
Warner hatte einen Schritt nach vorne gemacht, wahrscheinlich um zu sehen, ob es ihr gut ging. Er wich zurück. »Machst du Witze? Das ist ein Spiel für Kinder. Warum sollte es manipuliert sein?«
»Weiß ich doch nicht. Damit der Lehrer-Eltern-Ausschuss die lahmen Preise nicht verteilen muss.«
»Ich weiß, wie sich das beilegen lässt«, sagte Kendra. »Wenn jemand anderes wirft und trifft, würde das beweisen, dass das Spiel nicht manipuliert ist.«
»Niemand trifft bei dieser Bude.« Courtney wandte sich mir zu. »Kannst du vielleicht mal aufhören zu glotzen und mir etwas Eis holen?«
»Wie wäre es mit dir, Emma?«, sagte Kendra. »Warum versuchst du es nicht mal?«
»Oh, ich kann nicht werfen.« Ich war nicht besonders erpicht darauf, Warner meinen ausgesprochenen Mangel an Koordination zu demonstrieren.
»Es ist nicht schwer«, sagte Warner. »Du hast drei Versuche. Hey, ich hab doch auch versucht zu tanzen.«
»Ja, Emma«, stimmte Courtney zu, die wusste, wieschlecht ich warf. »Du solltest es versuchen. Wenn du auch nicht triffst, beweist das, dass es manipuliert ist.«
Ich wusste, dass gar nichts bewiesen wäre, wenn meine Würfe danebengingen, aber ich zuckte mit den Schultern. »Klar.« Ich trat vor und bekam drei Softbälle. Mr Hunter, der Assistent des Direktors, schlenderte in seinem Sheriffkostüm vorbei. Er hatte einen Stapel Haftbefehle dabei, die man für einen Dollar kaufen konnte, um seine Freunde ins Gefängnis werfen zu lassen. Er tippte sich an den Hut.
»Wirf ihn ganz leicht.« Warner kam um den Tisch herum, sodass er neben mir stand. Er nahm meinen Arm und zeigte es mir. Sein Griff war fest und seine Hände waren warm. Seine Brust war an meinen Rücken gedrückt, als er meinen Arm herumschwang, und ich konnte seinen Herzschlag hören. »Gut. Das ist das Geheimnis.«
»Ohne Training«, sagte Courtney.
»Courtney, auch jahrelange Übung könnte mir nicht helfen.« Ich stellte mich an die Theke und zielte. Ich strengte mich noch nicht mal an, aber zu meiner Überraschung flog der Ball direkt in das Loch.
»Sehr gut!« Warner klopfte mir auf die Schulter.
Hinter Courtney klatschte Tayloe Applaus. Courtney warf ihr einen wütenden Blick zu und sie hörte auf. »Anfängerglück!« Sie reckte die Nase hochmütig in die Luft. »Versuch es noch mal.«
Wieder warf ich den Ball, ohne vorher zu zielen oder so. Wieder traf ich genau ins Schwarze.
»Zwei von zwei«, sagte Warner. »Du solltest es mal mit Softball versuchen. Noch ein Mal und du gewinnst den großen Preis.«
Ich wusste, dass das der Todeskuss war: Jedes Mal, wenn ich dachte, ich würde etwas gewinnen, versiebte ich es. Deshalb warf ich den dritten Ball und machte mich darauf gefasst, haushoch zu verlieren.
Er traf ins Loch.
»Siehst du, Emma?«, rief Warner triumphierend. »Willst du den Teddybär oder den Snoopy?«
»Ähm …« Ich konnte es gar nicht glauben. »Ich nehme wohl Snoopy. Es ist Halloween, nicht wahr? Der Große Kürbis und so.«
Warner zog einen Snoopy aus der Schachtel unter dem Tisch. »Bitte schön, Emma.«
Ich liebte es, wie er meinen Namen sagte. Gott, das war so kitschig. Ich nahm den Hund. Er hielt ihn einen Augenblick länger fest, als unbedingt notwendig gewesen wäre, und unsere Finger berührten sich.
»Komm weiter.« Courtney riss so heftig an meinem Arm, dass ich beinahe Snoopy fallen gelassen hätte.
»Sekunde noch«, sagte ich zu ihr. Ich hielt Snoopy hoch und sagte zu Warner: »Danke. Er ist so süß.«
Er lächelte. Ich merkte, dass er auf der rechten Seite ein Grübchen hatte, wenn er lächelte, auf der linken aber nicht. In dem Grübchen hatte er Sommersprossen. »Das hast du dir verdient. Hey, hör mal, ich habe zu meiner Mom gesagt, dass ich bis acht arbeite, aber danach,ähm …« Er sah auf die Schachtel mit den Snoopys hinunter.
»Emma!«, sagte Courtney.
»Würdest du gern, ähm, würdest du gern eine Heuwagenfahrt mit mir machen?«
Ich umarmte Snoopy fest. »Echt? Ich
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